Zwei Tage feiern statt pendeln

  12.08.2022 Wohlen

Das Programm für das Bushoffest vom 27. und 28.August steht fest

Das grosse Bahnhofsfest von 1983 ist legendär. An diese Feier wird das Bushoffest wohl kaum heranreichen. Das ist rein schon aus Platzgründen nicht möglich. Aber die Gemeinde tut alles, damit auch das Bushoffest ein unvergessliches Erlebnis wird.

Chregi Hansen

Der Bushof Wohlen verbindet die Menschen in der Region. Auf dem Weg zur Arbeit und in die Schule, auf einem Ausflug oder nach dem Einkauf: Der Bushof ist für die Region ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. «Und darum wollen wir die Einweihung auch mit allen Menschen aus der Region feiern», betont Ammann Arsène Perroud.

Eigentlich war die Feier schon im letzten Jahr geplant. Das hätte den Vorteil gehabt, dass der Bushof dann nicht in Betrieb gewesen wäre. Corona und Verzögerungen beim Bau haben dafür gesorgt, dass das Fest erst diesen Sommer möglich ist. Und währenddem muss der Verkehr weiterrollen. «Der Aufwand für die Sicherheit ist gross», sagt denn auch Matthias Schatzmann von der Repol Wohlen.

Sicherheit geht vor

Der Festplatz befindet sich auf dem Areal des Bushofs. Die Haltestellen der Busse werden für diese Zeit verlegt – zum Teil Richtung Freiverlad, zum Teil an die Bahnhofstrasse. Auf der Aargauerstrasse herrscht im Bereich des Bushofs Einbahnverkehr. Das Gelände selber wird eingezäunt mit einem Ein- und Ausgang, damit niemand aus Versehen auf die Strasse tritt. Durch die Umstellungen kann es passieren, dass gewisse Linien mit etwas Verspätung eintreffen. «Die Postauto AG tut alles, damit alle Anschlüsse gewährleistet werden. Falls das mal nicht gelingt, hoffen wir auf Verständnis der Reisenden», sagt dazu Ammann Arsène Perroud.

Viele lokale und regionale Künstler

Wer aber wegen eines verpassten Anschlusses Zeit überbrücken muss, der ist wenigstens gleich am richtigen Ort. Denn das Fest hält einige Attraktionen für die Besucher bereit. Für das Unterhaltungsprogramm ist der Verein für Kultur besorgt. «Unser Ziel war es, eine breite Vielfalt anzubieten, damit es für jeden etwas hat. Und das bevorzugt mit Künstlern aus der Region», erklärt OK-Mitglied Martina Arnet. Zu sehen und hören sind beispielsweise am Samstag der Tanzladen, die Gruppen «mix!t», «Ssassa» und «Carrousel» sowie Singer-Songwriter Bob Spring und der Rapper Knackeboul. Am Sonntag treten auf: das Sarah Chaksad Orchestra, die Gruppe «Frische Fische» und die junge Wohler Band «r.u.ok». Arnet ist überzeugt, dass sich die Wohler auf spannende musikalische Entdeckungen freuen können. «Wir haben bekannte Acts auf der Bühne, aber auch ganz junge, unbekannte Künstler», erklärt sie.

Vereine mit an Bord

Auch kulinarisch wird viel geboten. Dafür besorgt sind die Fasnachtsvereine, die Feuerwehrvereinigung Wolga, der Aramäische Verein, der Verein Waldhütte Fröschenteich, die Confiserie René Iten, die Käserei Duss und Vegano Wohlen. Die Festbeizli befinden sich auf den verschiedenen Perrons, sind also unter einem Dach. Die Bühne steht auf dem grossen Platz zwischen Bahnhof und Bushof. «Wir hoffen natürlich auf schönes Wetter. Aber bei einem Open-Air-Anlass weiss man eben nie», sagt Arnet. Mit dabei sind im Organisationsteam auch die Jugendarbeit und die Jungwacht.

Im Programm befinden sich auch Angebote für Kinder. Beispielsweise mit einer Hüpfburg im Postauto. Und wer mehr wissen will über die Architektur des Bushofs, der kann sich mehrmals pro Tag einer Führung anschliessen. «Das lohnt sich, denn es gibt auch einen Wettbewerb mit attraktiven Preisen. Auf der Führung erhält man wertvolle Informationen, die beim Beantworten der Fragen helfen», schmunzelt Perroud. Auch gibt es eine Fotobox, bei der sich die Teilnehmer ablichten können, und eine Bar. Gefeiert wird am Samstag von 11 bis 2Uhr und an Sonntag von 10 bis 16Uhr.

Ganz schön knifflig

Logistisch ist das Bushoffest eine grosse Herausforderung. Bis Freitag, 15 Uhr, verkehren die Busse ganz normal, erst dann werden die Haltestellen verlegt und kann mit dem Auf bau gestartet werden. Da am Freitagabend die offizielle Einweihung mit geladenen Gästen und im Beisein von Regierungsrat Stephan Attiger stattfindet, bleibt dafür nicht viel Zeit. Und auch am Sonntag nach Schluss des Anlasses muss alles wieder möglichst schnell weg.

Auch wenn der Gemeinderat anfangs gar nicht feiern wollte und ihn der Einwohnerrat mit einem Vorstoss zum Organisieren zwang, so steigt die Vorfreude jetzt doch. «Es wird eine Feier, welche diesem wichtigen Bauwerk gerecht wird. Es ist eines der grössten und wichtigsten Projekte der Gemeinde», ist Perroud überzeugt. Gerechnet wird über die beiden Tage mit insgesamt 7500 Besuchern, wobei maximal etwa 1500 Platz haben auf dem Areal. «Das Programm ist so gestaltet, dass man sich aussuchen kann, was einem gefällt», so der Ammann. Er hofft, dass auch ganz viele Auswärtige das Angebot nutzen. So, wie der Bushof die Menschen verbindet, so soll es auch das Fest tun.

Bushof hat die Erwartungen erfüllt

Was den Betrieb des Bushofs betrifft, so äussern sich alle Beteiligten zufrieden. «Es gibt Leute, die sagen, er sei zu gross dimensioniert», weiss Perroud, «aber die vergessen, dass er auf die Frequenzen im Jahr 2040 ausgelegt ist.» Die offene Bauweise mit wenig Versteckmöglichkeiten bewährt sich auch in Sachen Sicherheit. «Es gab anfangs ein paar Vandalenakte, dank Videoüberwachung haben wir die Täter schnell gefasst, seither haben wir Ruhe», erklärt Polizeichef-Stv. Schatzmann. Einzig den Platz zwischen Bushof und Bahnhof würde man heute wohl anders gestalten, ist sich Perroud bewusst. «Aber als die Planung begann, war der Hitzesommer noch nicht so Thema wie heute.» Man werde die Situation jetzt beobachten und allenfalls weitere Massnahmen in die Wege leiten, damit der Platz wirklich als Treffpunkt genutzt werden kann. Und nicht mangels Schatten verwaist bleibt.


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