Im Festsaal? Oder auf dem Klosterhof? Die Entscheidung war nicht einfach, begann es just zum Festbeginn um 19 Uhr zu regnen. Trotzdem, die Bundesfeier fand im Freien statt und damit ohne Masken. «Gäbe es die Pandemie nicht, wären wir wohl im Festsaal», sagte Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger. Für die organisierenden Vereine Jungwacht und Blauring sei der Entscheid früh klar gewesen. «Sie waren diesen Sommer zwei Wochen im Lager. Das Wetter kann ihnen wohl gar nichts mehr anhaben.»

Auf den Beginn des offiziellen Festaktes beruhigte sich das Wetter, der Regen liess nach. «Diejenigen, die am ökumenischen Gottesdienst in der Kirche waren, haben einen hervorragenden Job gemacht», meinte Budmiger. Hilfe von oben kann nie schaden. Ob das der Grund war, dass auch Regierungsrat und Festredner Dieter Egli den Gottesdienst besuchte?

Egli ging in seiner Ansprache auf das Rezept ein, das die Schweiz erfolgreich mache: der ständige Dialog. Er appellierte an die Bevölkerung, auf die Politiker oder Entscheidungsträger zuzugehen, bevor man zum Wutbürger werde oder über «die da oben» wettere. Nach seiner Rede korrigierte Budmiger: «Wir sagen in Aarau unten. Und nicht oben.»

Zu korrigieren gab es auch einen zweiten Punkt. Ein, zwei Mal erwähnte Egli in seiner Rede den Murianer Gemeindeammann. «Ich bin Gemeindepräsident», meinte Budmiger schmunzelnd. «Das ist mir eine Lehre. So etwas sollte nicht passieren», war die Antwort des Regierungsrats und Vorstehers des Departements Volkswirtschaft und Inneres.

Eglis Rede wusste zu gefallen. Und er erfüllte damit die Erwartungen, die Gemeindepräsident Budmiger bei der Einleitung weckte. Er führte aus, dass die Musik Muri für den Anlass absagen musste, weil keine Proben stattfinden sollen. Neben dem Auftritt der Örgeli-Chutze Freiamt beschränkte sich damit das offizielle Programm auf die Rede. «Das erhöht natürlich den Druck», meinte Budmiger und fügte an: «Das wollte ich jetzt eigentlich gar nicht sagen.» --ake