Auch Muri hat seine Sommerbeiz

  07.07.2020 Muri

Vom 31. Juli bis am 26. September ist «The Beiz» im alten Pflegifriedhof

Trinken, essen, plaudern, geniessen. Und das in entspannter Atmosphäre an einem inspirierenden Ort. Das bieten Myra Brügger, Laura Hofmann und Philipp Galizia in ihrer «The Beiz» die verbleibenden Sommermonate hindurch.

Annemarie Keusch

Vieles ist noch vage, wann und welche Veranstaltungen etwa in «The Beiz» stattfinden. «Was wir sagen können, alle Konzerte oder Darbietungen werden unplugged sein und entsprechend nicht übermässig laut», sagt Philipp Galizia. Er ist der kreative Kopf des Trios und zuständig für die Events, die Infrastruktur und die verschiedenen Bewilligungsverfahren. Ende letzte Woche wurden die drei erlöst. Die Bewilligung für «The Beiz» ist da. Ende Juli kann es losgehen.

Mit Galizia im Team sind auch Myra Brügger und Laura Hofmann. Sie lernten sich bei der Arbeit im Gastgewerbe kennen, in jenem Lokal, in dem Philipp Galizia Stammgast ist. Myra Brügger ist bei «The Beiz» für die gute Bedienung und die gute Stimmung der Gäste verantwortlich und macht die Dekoration. Laura Hofmann kocht frisch zubereitete, regionale und saisonale Speisen in ihrem Foodtruck «La Loca».

Chapiteauzelt des Pflegigartens

Muri hat also auch eine Sommerbeiz, «The Beiz» im alten Pflegigarten. Angelehnt an die Sommerbarkonzepte in Villmergen und Wohlen sei ihre Idee nicht, sagen die drei Initianten. «Wir machen es anders.» Anders heisst, es gibt keinen Barbetrieb, sondern es wird serviert. «Saubere Art der Gastwirtschaft», sagt Philipp Galizia dazu. Und es gibt kein improvisiertes Zelt. Aufgestellt im alten Pflegifriedhof wird das Chapiteauzelt, das normalerweise im Sommer im Pflegigarten steht. Mit der Möglichkeit, die Wände zu schliessen, und einem Holzboden kreieren Philipp Galizia, Myra Brügger und Laura Hofmann eine gediegene Atmosphäre.

Gut drei Wochen dauert es noch, bis «The Beiz» eröffnet. Jeweils von Mittwoch bis Samstag wird serviert, donnerstags gar ab 10 Uhr morgens. «Wir freuen uns sehr darauf», sagt das Trio. Dabei war die Umsetzung dieser Idee eigentlich nicht auf diesen Sommer geplant. Und dann kam das Coronavirus.


Gemütlich, kulturell, unkompliziert

«The Beiz» erweckt den alten Pflegifriedhof zu neuem Leben

Der alte Pflegifriedhof ist ein lauschiger Ort. Aber auch einer, der bei vielen fast in Vergessenheit geriet. Myra Brügger, Laura Hofmann und Philipp Galizia wollen das ändern. Während zwei Monaten gastieren sie mit ihrem Projekt «The Beiz» dort.

Annemarie Keusch

«Dream-Team», sagt Philipp Galizia und schmunzelt. Er spricht über Laura Hofmann und Myra Brügger. Die beiden haben sich beim Arbeiten in Muri kennengelernt und sich schnell angefreundet. «Quasi Liebe auf den ersten Blick.» Alle drei lachen. Dass sie einmal zusammen ein Projekt lancieren wollen, stand bald im Raum und wurde an einem grauen Mittwochabend im Januar konkreter. Mit am Tisch sass damals auch Phi lipp Galizia.

Eine Sommerbeiz sollte es sein, darauf kamen die drei schnell. An einem schönen Ort in Muri. «Dass es im alten Pflegifriedhof sein soll, war für uns bald klar», sagen die drei. Dass ihr Traum aber so schnell in die Tat umgesetzt würde, damit hätten sie nicht gerechnet. «Ich wollte weg», sagt Laura Hofmann. Reisen war der Plan, ein, zwei Jahre. Danach erst sollten die Sommerbeiz-Ideen in die Tat umgesetzt werden. Das Coronavirus machte Laura Hofmann einen Strich durch die Rechnung. «Ihr Pech, unser Glück», sagt Philipp Galizia. Alle lachen.

Unterstützt von der Pflegi und Direktor Wernli

Etwas Schönes, etwas Gemütliches, etwas, das auch sie als Organisatoren geniessen können – das schwebte den drei Initianten von Anfang an vor. Philipp Galizias guter Kontakt zu Pflegi-Direktor Thomas Wernli half, den Plan zur Realität zu machen. «Er war sofort begeistert, weil ihm schon länger vorschwebt, diesen schönen Ort zu beleben», erzählt Galizia. Überhaupt, die Unterstützung – nicht nur von der Pflegi – sei gross in Muri. «Viele Leute helfen uns. Das ist eine schöne Erfahrung.»

Nur in einem Teil des ehemaligen Friedhofs wird «The Beiz» das Areal beleben. Ein 115 Quadratmeter grosses Chapiteauzelt bietet den Rahmen. «Natürlich können Gäste auf einer Picknickdecke auch ausserhalb auf der Wiese Platz nehmen», sagt Laura Hofmann. Das Ziel sei es aber nicht, den ganzen Park zu bevölkern. «Es soll im kleinen Rahmen sein», sagt Myra Brügger. Platz hätten sie laut Coronavorschriften im Zelt für 80 Leute.

Leise Töne sorgen für Unterhaltung

Die drei Organisatorinnen und Organisatoren legen viel Wert auf Atmosphäre. Bäume werden illuminiert, Myra Brügger hat schon eine hundert Meter lange Fahnengirlande genäht. «Es soll Jung und Alt bei uns gefallen.» Am 31. Juli gehts los. Ab dann ist «The Beiz» jeweils mittwochs bis samstags geöffnet, immer von 17 Uhr bis Mitternacht und am Donnerstag von 10 Uhr bis Mitternacht – mit Mittagessen.

Überzeugen wollen sie aber nicht nur mit Charme, guter Küche und zuvorkommendem Service. Auch Kulturelles ist geplant. «Alles ist möglich, sofern es im akustischen Bereich ist», sagt Laura Hofmann. Ein gutes Einvernehmen mit den Nachbarn ist den dreien wichtig. Entsprechend sollen leise Töne unterhalten, ob das nun Musik ist oder Theater. Auch ein Kleidertauschabend und Spieleabende sind geplant und eine Tangonacht mit Profis aus Bern steht an. Wann was stattfindet, ist noch unklar. «Und es hat immer noch Platz für weitere Ideen. Wer will, kann sich gerne bei uns melden.»

Grosser Aufwand für zwei Monate «The Beiz»

Bis es in rund drei Wochen losgeht, haben Myra Brügger, Laura Hofmann und Philipp Galizia noch einiges zu tun. «Wenn wir es richtig machen wollen, ist der Aufwand schon gross. Und wir wollen es richtig machen.» Strom, Wasseranschluss, sanitäre Anlagen, alles muss organisiert und installiert sein. Auch das Chapiteauzelt stellt sich nicht von alleine auf. Viel zu tun für zwei Monate «The Beiz».

Ob das Ganze eine einmalige Sache ist oder nicht, darüber haben die drei noch nicht intensiv gesprochen. «Jetzt schauen wir, dass es diesen Sommer gut kommt und dann sehen wir weiter.» Eine Sommerbeiz im Grünen – Wohlen hat sie seit drei Jahren, Villmergen seit zwei und dank Myra Brügger, Laura Hofmann und Philipp Galizia hat sie nun auch Muri.


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