Begegnungen in der Natur

  17.07.2020 Natur

Vernissage zur Fotoausstellung in der «Bleichi» am 24. Juli

Fotograf Markus Saxer liebt ruhige und ausdrucksstarke Bilder. Er hat sich deshalb der Schwarz-Weiss-Fotografie verschrieben. In einer neuen Ausstellung gibt er jetzt Einblick in sein Schaffen. Die Vernissage dazu findet am 24. Juli statt.

Wilde Pferde galoppieren durch schroffe Landschaften, Fohlen meist vorne, geschützt von der Herde. Die Szenen auf den Bildern von Fotograf Markus Saxer berühren. Sie geben Einblick in das freie Leben der letzten wild lebenden Pferde dieser Welt.

Die von Natur aus scheuen Tiere sind durchaus neugierig, so gibt es oft Begegnungen auf Distanz. Zustande kommt dies durch die Zurückhaltung des Fotografen in der jeweiligen Szenerie, aber auch durch den bewusst gewählten Stil in Schwarz-Weiss. «Bilder in Farbe kommen mir meist zu nahe. In Schwarz-Weiss wirkt alles viel ruhiger», sagt der Autodidakt aus Dintikon.

Sich frei bewegen

Distanz hat für den Tierfreund viel mit Respekt den Lebewesen und der Natur gegenüber zu tun. Und wird in seinen Aufnahmen für den Betrachter spürbar. Die Suche nach den frei lebenden Pferden oder anderen Tieren führt ihn schon seit mehreren Jahren hinaus in die Welt zu den Naturreservaten in Spanien, Bosnien, Island, Afrika oder vor Kurzem erst nach Sumatra. Erstaunlich für jemanden, der äusserst ungern reist. Fragt sich, ob es vielleicht vorausdenkende Absicht war, als seine Frau Yvonne ihm vor vielen Jahren, als sie bei der Firma Canon arbeitete, fast beiläufig eine AE-1-Spiegelreflex-Kamera mit nach Hause gebracht hat. Sie reist nämlich ausgesprochen gerne – und ihr Mann, getrieben von der Suche nach neuen Bildern, ab diesem Moment auch.

Ein Vorbild oder Idol in Sachen Fotografie hat er nicht. «Es gibt viele gute Fotografen und ausserordentliche Bilder wecken den Ehrgeiz. Ich gehe aber immer meinen eigenen Weg, mache mir ein eigenes Bild und suche eher den Weg zur Malerei», sagt er. Ihm muss selber gefallen, was er fotografiert, und er hofft, dass dies sich in den Bildern wiederfindet. Es soll kein Produktbild sein, sondern einen kreativen, künstlerischen Rahmen haben. «Darum bin ich froh, nicht auf Auftragsarbeiten angewiesen zu sein. So kann ich mich frei bewegen», erklärt Saxer.

Seit seiner ersten Ausstellung 1985 ist viel Zeit vergangen. Motive und Darstellung haben sich geändert. Die Freude und Leidenschaft aber sind geblieben. Der ehemalige Ingenieur und Informatiker kann sich durch eine Frühpensionierung nun noch mehr seiner Passion widmen. In der aktuellen Ausstellung in Wohlen gibt er fotografischen Einblick in eine Welt mit unberührter Natur und frei lebenden Tieren. «Ich versuchte, eine Brücke zu schlagen von analogen zu digitalen Winterlandschaften. Von Pferden in einer Winterlandschaft zu Pferden in der Steppe. Und dann ist es nicht mehr weit zu den Raubkatzen in Afrika», meint er, befragt zur Auswahl der Bilder für die aktuelle Ausstellung.

Weg wichtiger als das Resultat

Markus Saxer hat schon weitere Pläne. «Nächstes Jahr gehe ich nach Indien zu den Tigern und Marwari-Pferden. Und dann, wenn alles klappt, auf die Insel Vodny im Rostowski-Nationalpark in Russland, wo schon seit mehr als 500 Jahren wilde Mustangpferde leben», erzählt er. Und er würde gerne einen Bildband über Pferde realisieren. Genügend Motive hätte er schon. Wobei es ihm nicht nur um die Bilder geht. «Das Bild ist mir wichtig, aber auch der Weg dorthin. Man darf nicht alles viereckig sehen. Die Begegnung mit der Natur, mit Menschen und Tieren ist weitaus wertvoller.» --red

Die Vernissage zur Ausstellung in der Bleichi findet am Freitag, 24. Juli, 20 Uhr, statt. Die Bilder sind bis zum 16. August zu sehen. Weitere Fotografien sind auf seiner Homepage www.silverprint.ch zu finden.


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