CHLOSCHTER GEISCHT

  02.10.2020 Muri

Die GLP im Bezirk Muri habe sich bewusst dagegen entschieden, Hunderte von Plakaten im ganzen Bezirk aufzuhängen. Die Gründe beinhalten Umweltschutzgedanken, Sinn gegenüber Unsinn der Plakatwälder, die vor und während der Wahlen die Dorfbilder «verschönern» sowie das limitierte Budget. Da es nicht ganz ohne Plakate geht, hat sich die GLP im Bezirk Muri für eine andere Strategie entschieden: mehr Aufmerksamkeit mit weniger Plakaten. In einer nächtlichen Aktion wurde ein Teil der Plakate zu Jasskarten umgestaltet. Die Kandidatinnen wurden zur «Schaufel Dame», die Kandidaten zum «Schellen Buur». Die Aktion dürfe und solle durchaus zum Schmunzeln anregen. Der zusätzlich aufgeklebte Slogan «Wir spielen mit!» unterstreicht auf der anderen Seite die Ernsthaftigkeit hinter den Kandidaturen der GLP-Grossratskandidaten.


«The Beiz» ist Geschichte. Acht tolle Wochenenden erlebten die Initianten Philipp Galizia, Laura Hofmann und Myra Brügger mit ganz vielen Gästen im ehemaligen Pflegifriedhof. Das Chapiteau-Zelt ist abgebaut, der Kühlschrank ausgesteckt und das Öl in der Fritteuse, wo die äusserst beliebten «Poulets im Särgli» zubereitet wurden, kalt. Apropos Fritteuse, diese hat bei den drei Organisatoren ganz schön Eindruck hinterlassen. «Nie mehr», sagen sie. Nie mehr wollen sie jeden Tag ein Menü anbieten, das in einer Fritteuse zubereitet wird. «Alles stinkt danach, selbst die Abrechnungsblätter», sagt Laura Hofmann. «Alles, alles», ergänzt Philipp Galizia. «Nur die Abwasserpumpe nicht, die stinkt nach etwas anderem.»


«The Beiz» kam bei der Bevölkerung in und um Muri bestens an. Und auch die Tierwelt scheint Gefallen an der Sommerbeiz im ehemaligen Friedhof der Pflegi gefunden zu haben. Unter dem Boden des Chapiteau-Zeltes hat sich während der acht Wochen ein Igel sein Winterlager eingerichtet. «Natürlich haben wir den Igel umquartiert, damit er auch ohne unser Zelt gut über den Winter kommt», sagt Myra Brügger. Und die drei Organisatoren tun es dem Stacheltier gleich. «Wir gehen jetzt in den Winterschlaf.»


Stoffwindelberaterin und Zweifachmama Susanne Kuhn aus Bünzen wickelt aus Überzeugung mit Stoffwindeln. Das war nicht immer so. Durch Zufall machte sie eine Kollegin nach der Geburt ihres ersten Sohnes auf die Alternative zur Plastikwindel aufmerksam. «Nee du, lass mal gut sein», war damals ihre erste Reaktion. Erst als sie aus ihrer Mietwohnung in ein Eigenheim nach Bünzen umzog wurde ihr bewusst, dass die Mülltonne alle zwei Wochen zu zwei Dritteln mit Windeln gefüllt war. «In dem grossen Container des Miethauses wurde mir die Menge gar nicht so bewusst. In meiner eigenen Tonne hatte ich den Windelberg direkt vor Augen. Das war der Anstoss, den ich gebraucht habe, um ein Umdenken in meinem Kopf zuzulassen.»

--sab/sus/ake


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