CHLOSCHTER GEISCHT

  27.11.2020 Muri

Die Benzenschwilerin Alice Bissegger hat 883 Mal das Tanzbein mit der Tanzgruppe 50+ in Muri geschwungen. Vor Kurzem gab die mittlerweile 86-Jährige nach 24 Jahren den «Chefinnen-Tanzbändel» ab. Sie ist überzeugt, dass sie das Tanzen bis ins hohe Alter geistig und körperlich fit gehalten hat. Umso unverständlicher ist es für sie, dass «Mann nicht tanzt». Die meisten Männer, die nicht gerne tanzen, würden das damit begründen, dass sie schlechte Tänzer seien. Doch es gäbe vielleicht doch den einen oder anderen Grund, der die Mühe belohnen würde, das Tanzen zu lernen. «Selbst meinen eigenen Mann konnte ich bislang nicht überzeugen. Er ist äusserst tanzfaul und begründet das immer damit, dass er zwei linke Beine hat.»


Die Gemeindeversammlung in Bettwil war im wahrsten Sinne des Wortes eine bewegte Angelegenheit. Als es um den Verkauf von vier Landparzellen im Baurecht an die Baurechtsnehmer ging, wurden diese gebeten, die Turnhalle bis nach der Abstimmung über das Traktandum zu verlassen. Nachdem Gemeindeammann Peter Keusch über den Verkauf abstimmen liess und dieser mit 90 zu drei Gegenstimmen gutgehiessen wurde, wurden die betroffenen Familien wieder in den Saal geholt. Dann folgte eine Wortmeldung aus dem Stimmvolk, dass zuerst über den zuvor gestellten Antrag, den Verkauf abzulehen, abgestimmt hätte werden müssen. Also hiess es für die Baurechtsnehmer wieder vor die Türe und abwarten, bis erneut eine Entscheidung fällt. Nachdem über den gestellten Antrag und erneut über den Verkauf abgestimmt wurde, durften die Betroffenen endlich wieder an ihren Platz zurückkehren. Immerhin waren hier nicht aller guten Dinge drei, sondern nur zwei.


An der «Gmeind» in Aristau musste niemand vor die Tür. Dafür wurde geputzt, was das Zeug hält. Immer wenn Ammann René Meier das Wort der Gemeinderatskollegin oder einem Gemeinderatskollegen übergab, mussten Mikrofon und Rednerpult geputzt werden. Und solche Redner-Wechsel gab es ausgerechnet an dieser «Gmeind» sehr viele. Darum meinte Ammann Meier schmunzelnd: «Wenn unsere Frauen nur nicht sehen, dass wir so gut putzen können.» Sie sahen es – und konnten über diesen Spruch nur lachen.


Das Putzen des Rednerpults zog sich als Running Gag durch die ganze Gemeindeversammlung. Nicht nur der Gemeinderat schmunzelte immer wieder darüber. Auch aus dem Plenum kam der eine oder andere Spruch, etwa vom Finanzkommissions-Mitglied und Vorsitzenden der Bankleitung der Raiffeisenbank Oberfreiamt Marc Jordan. «Kann man euch anstellen?», fragte er. Und Gemeinderat Ernst Meiers schlagfertige Antwort liess nicht lange auf sich warten: «Das ist nur eine Preisfrage, Herr Banker.»


Die meiste Zeit an der Aristauer «Gmeind» nahm der Projektierungskredit für die Erweiterung des Schulraums in Anspruch. Nach einer längeren Präsentation folgten einige Fragen und am Schluss das Fazit des Gemeindeammanns René Meier. «Wir suchen keine Luxuslösung», versicherte er und zog einen Vergleich zur Automobilbranche. «Wir brauchen einen guten VW.» --sus/ake


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