CHLOSCHTER GEISCHT

  18.06.2021 Muri

Als OK-Präsident muss man Opfer bringen. Dem ist unausweichlich so. Und das wusste auch Stefan Staubli, der das OK «50 Jahre TV Muri Handball» präsidiert. So empfing er die Medienleute trotz drückender Hitze im langärmligen, blau-gelben Trainer. Nach dünnem Stoff sah es auch nicht aus. Staubli erklärte: «Das ist der erste Trainer, den die Murianer Handballer hatten.» Er habe ihn auftreiben können mit der Auflage, diesen den ganzen Abend zu tragen und dies fotografisch festzuhalten. Staubli hielt Wort. Aber noch keine halbe Stunde war vergangen, als er lächelnd meinte: «Den Reissverschluss darf ich aber öffnen.»


Käferexpertin Adrienne Frei war eine der vier Referenten am Naturförderkurs «Was liegt denn da im Wald rum?» des Naturamas Aargau. In ihrem Rucksack hatte sie kleine Gläser, in denen jeweils verschiedene Käferarten untergebracht waren. Diese waren als Anschauungsmaterial für die Teilnehmer gedacht. In jedem Glas war auch ein Blatt, sodass es die Käfer gemütlich hatten. Nur in einem fehlte das Blatt. «Da habe ich kein Blatt reingetan. Der ist mir schon dreimal entwischt. Jetzt muss er eben auf sein gemütliches Zuhause verzichten», erklärte die Expertin.


Die Gemeinde Kallern hat ein neues Logo. An der Einwohnergemeindeversammlung vor einer Woche wurde dieses präsentiert. Symbolisiert werden darauf die sieben Weiler, die die Gemeinde bilden. Auch die Offenheit gegen aussen ist mit Linien dargestellt. Miteinbezogen in den Auswahlprozess war die Bevölkerung nicht. «Schon wir zu fünft fanden es schwierig, uns zu entscheiden», erklärte Ammann Philipp Dubler. «Entweder es gefällt oder es gefällt nicht. Am Schluss ist es wie beim Güllen – Geschmacksache.»


Nicht den Geschmack aller Kallererinnen und Kallerer dürfte der Entscheid des Gemeinderates treffen, dass heuer auf die offzielle Feier am Abend des 1. August verzichtet wird. Der traditionelle Brunch der Landfrauen am Morgen und der Spielnachmittag werden nach wie vor durchgeführt. Nur die offizielle Feier, mit Rede, und das Höhenfeuer entfallen heuer. «Es kamen immer weniger Leute», begründet der Gemeindeammann. Er betont aber auch, dass es nicht ein defnitiver Schluss sein soll, sondern nur eine Pause. Der «Chloschtergeischt» findets schade und hofft, dass sich die Kallererinnen und Kallerer dieser Tradition wieder mehr bewusst werden, damit auch die offizielle 1.-August-Feier wieder ihren Platz haben wird.


Seinen Platz im Gemeinderat geräumt hat Thomas Rübsamen. Ende letzten Jahres hörte er nach sieben Jahren im Amt auf. Ammann Dubler verabschiedete ihn mit persönlichen Worten. «Du hast nach der Feuerwehr-Fusion unser Tanklöschfahrzeug zu einem super Preis verkauft, obwohl du es wohl am liebsten behaltet hättest, um es in ein Wohnmobil umzubauen.» Er dankte ihm auch für seine zuverlässigen Dienste als Fahrer des Kleinbusses auf Gemeinderatsreisen. «Du sagtest, dass es dir hinten im Bus schlecht werden würde. Hast du dich einmal gefragt, wie es uns ergangen ist?» Den Konter hatte Thomas Rübsamen schon bereit. «Auch du hast auf vielen Rückfahrten hinten im Bus geschlafen.» --sus/ake


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