Das Dringendste machen

  04.09.2020 Region Bremgarten

Kredit für Schulraum kommt an die Winter-«Gmeind»

In zwei Etappen wollte die Gemeinde in den beiden Schulhäusern den notwendigen Raum schaffen. Nun wird auf die erste Etappe verzichtet. Die zweite duldet aber keinen Aufschub.

Erika Obrist

Braucht die Schule Fischbach-Göslikon mehr Platz? Seit Jahren wird um die Antwort auf diese Frage gerungen. Einmal sollte ein Pavillon aufgestellt werden – die Bevölkerung lehnte den entsprechenden Kredit in einer Referendumsabstimmung ab. Damals war das Referendumskomitee der Ansicht, das Schulhaus «Löhrli» könne zu einem vernünftigen Preis aufgestockt werden.

Die Gemeinde unternahm einen neuen Anlauf. Diesmal wurde der Schulraum einer Gesamtschau unterzogen, die Wünsche von Schule und Vereinen aufgenommen. So entstand die Variante, das «Löhrli» für 4,25 Millionen Franken aufzustocken oder ein neues Schulhaus für 6,48 Millionen Franken zu erstellen. Ein Neubau der Turnhalle für geschätzte 4,12 Millionen Franken stand ebenfalls zur Diskussion.

Kleine Schritte statt grosser Wurf

Angesichts dieser Zahlen mussten alle leer schlucken. So heftig, dass der Planungskredit der Bevölkerung gar nicht unterbreitet wurde. Vielmehr musste die Kommission Schulraumplanung im letzten Jahr nochmals über die Bücher. Mit dem Resultat, dass auf die Aufstockung oder den allfälligen Neubau verzichtet wurde. Vielmehr sollte in zwei Etappen Schulraum geschaffen werden.

Für die erste Etappe waren 200 000 Franken vorgesehen. Mit diesem Geld hätten die Räume im Untergeschoss des «Löhrli» zu einem Werkraum und einem Raum für bildnerisches Gestalten mit Malatelier und Materialraum umgebaut werden sollen. «Die Arbeitsgruppe hat sich entschieden, diese Investition nicht zu tätigen, da zu wenig Raum vorhanden ist für die geplanten Zimmer», sagt Gemeinderat Thomas Rohrer. Er ist zuständig fürs Ressort Bildung. Um die Raumsituation zu entspannen, wird der bisher wenig genutzte Gymnastikraum zu einem Materiallager.

Gruppenraum schaffen

Zwingend notwendig ist jedoch die Umsetzung der zweiten Etappe. Die bisherige Computerkoje im Schulhaus Lohren soll mit einer Glaswand abgetrennt werden. So entsteht ein Gruppenraum für zwei Klassen. «Wir haben in der Kommission lange diskutiert, ob es die Computerkoje überhaupt noch braucht», sagt Rohrer. Schliesslich werden die Kinder nach und nach mit Tablets ausgerüstet. Und da die Schule Gruppenräume als dringlich betrachtet, habe man sich für diese Lösung entschieden. Weiter wird der lädierte Linoleumboden im ersten Obergeschoss ersetzt und die Wände werden gestrichen.

Statt eines zusätzlichen Materialraums wird der bisherige Wandschrank durch eine grössere Schrankwand ersetzt. Diese dient als Materiallager. Im Gang werden zudem drei Lernkojen eingerichtet. Damit werden weitere Arbeitsplätze für die Kinder geschaffen. «Es ist zwingend und dringend, dass diese Vorhaben noch im laufenden Schuljahr umgesetzt werden», sagt Nicole Seiler, Präsidentin der Schulpflege. «Nur so werden die minimalen Grundbedürfnisse der Schule abgedeckt.»

88 753 Franken beantragt

Damit die Massnahmen ausgeführt werden können, beantragt der Gemeinderat dem Souverän an der Winter-«Gmeind» einen Kredit von 88 753 Franken. Wann werden die Anpassungen umgesetzt? «Sicher nicht mehr in diesem Kalenderjahr.»

Sind angesichts der steigenden Bevölkerungszahl die Massnahmen nicht nur ein Tropfen auf den heissen Stein? «Nein, das sind sie nicht», sagt Rohrer. «Die Schülerzahlen nehmen auch in den nächsten Jahren nicht zu», versichert er. Der vorhandene Raum reiche aus. Sollte sich allerdingen bezüglich Bebauung des Areals Widacher in den nächsten Monaten etwas tun, so müssten die Raumverhältnisse erneut genau betrachtet werden. «Aber erst, wenn Details zu den Bebauungsplänen bekannt sind.»


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