Das Spiel ihres Lebens

  16.10.2020 Sport

Handball, Schweizer Cup Frauen, 1/16-Final: TV Muri – HV Herzogenbuchsee 7:44 (4:17)

Höhepunkt für die Frauen des TV Muri. Gegen die Nationalliga-A-Frauen aus Herzogenbuchsee hatte die Partie mehr Eventcharakter als sportliche Relevanz.

«Es hätte schlimmer kommen können», sagt Martina Bruggisser, Kreisläuferin und Co-Trainerin der Frauen des TV Muri. Die Drittligistinnen aus dem Klosterdorf durften gegen das Nationalliga-A-Team aus Herzogenbuchsee ran. Die fünfthöchste Spielklasse gegen die höchste. Alles andere als ein Sieg der Gäste wäre eine Sensation gewesen. Diese blieb aus. Mit einem 44:7 wurde es ein deutliches Ergebnis für die Bernerinnen. «Bei einem solchen Klassenunterschied gehen einem Horrorszenarien von einer Zu-Null-Niederlage durch den Kopf», so Bruggisser. «Das ist zum Glück nicht eingetroffen.»

125 Fans – darunter das ganze «Eis»

Einen Sieg der Freiämterinnen hat auch niemand erwartet. Stattdessen hat der TV Muri den Anlass genutzt, um für Kitt innerhalb des Vereins zu sorgen. 125 Zuschauer fanden sich in der Bachmattenhalle ein. Darunter so gut wie das ganze Fanionteam der Männer. Bis zuletzt wurden die Freiämterinnen angefeuert und nach der Partie wurde die Halle gemeinsam aufgeräumt. «Für den Verein ist der Anlass eine coole Sache», sagt Gerhard Heusi. Er ist Trainer der Muri-Frauen und Vater des aktuellen «Eis»-Spielers Jan sowie der ehemaligen Muri-Spieler Jonas, Alex und Marc Heusi.

Muris Torfrau war die Beste

Dass die Murianerinnen ein solches Schwergewicht im Cup empfangen durften, haben sie ihrer Leistung zu verdanken. Die Drittligistinnen bezwangen in der 1. Runde das Zweitliga-Team Münsingen mit 29:16. «Wir haben in Testspielen auch gegen Erstligistinnen gut ausgesehen», sagt Gerhard Heusi. Sein Team führt auch die Tabelle in der 3. Liga an. «Die Chancen aufzusteigen stehen gut. Aber ein Team aus der NLA ist dann doch eine Nummer zu gross. Für viele meiner Spielerinnen war das aber immerhin das Spiel der Karriere.»

Der Trainer will seine Frauen nicht komplett ohne sportliches Lob lassen. Immerhin stand es zur Halbzeit nur 4:17 aus Muri-Sicht. «Gegen so einen Gegner funktioniert aber irgendwann nicht mal das, was man sonst kann.» Immerhin, am Ende erhält Goalie-Frau Claudia Kuhn den «Best-Player-Award» aufseiten Muris. Mit einer Quote von 27 Prozent gehaltenen Bällen kam sie nicht ganz so stark unter die Räder wie ihre Ersatzfrau Jasmin Brunner (16 Prozent). Bei Herzogenbuchsee ging der Award an Anina Steiner, die zehn Tore erzielt hat. «So kann man dem Gast eine zusätzliche Freude machen», sagt Heusi. --jl


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