Kantonale Einkampfmeisterschaften am 5./6. Juni auf den Niedermatten in Wohlen

Der TV Wohlen richtet normalerweise jährlich mehrere kantonale und nationale Wettkämpfe aus. Im vergangenen Jahr fiel wegen der Pandemie alles ins Wasser. Jetzt kommt – trotz Schutzkonzept und einiger Einschränkungen – mit den Kantonalen Einkampfmeisterschaften wieder Leben auf den Niedermatten.

Josip Lasic

«Die Athleten brauchen wieder Wettkämpfe.» Eine klare Ansage von Rolf Stadler. Der Leiter der Leichtathletik-Riege des TV Wohlen und sein Verein haben sich dafür entschieden, die Kantonalen Einkampfmeisterschaften in diesem Jahr durchzuführen.

Ein Teil der Einschränkungen bleibt

«Der Entscheid fiel schon vor den letzten Lockerungen. Wir haben uns unter der Annahme dafür entschieden, dass keine Zuschauer und neben den Athleten nur eine beschränkte Anzahl Betreuer zugelassen sind», erklärt Stadler. «Das Wichtigste im Moment ist, dass die Sportler, die lange keinen Wettkampf bestreiten konnten, wieder eine Gelegenheit dazu erhalten und den Tritt wiederfinden.»

Nur Athleten bis Jahrgang 2001 starten

Der TV Wohlen organisiert normalerweise jährlich mehrere Grossereignisse. «De schnellscht Wohler», das Kantonale Schülermeeting und die Kantonalen Einkampfmeisterschaften sind seit Jahren fester Bestandteil des Jahresprogramms des Vereins – sofern in diesem Jahr gerade keine Pandemie herrscht.

Fiel letztes Jahr noch alles ins Wasser, wurde jetzt das Kantonale Schülermeeting in den Herbst verschoben. Und mit den Einkampfmeisterschaften feiert der TV Wohlen sein Comeback auf der Organisatorenbühne. Allerdings im abgespeckten Rahmen. «Dieses Jahr werden wir rund 480 Disziplinenstarts haben. Normalerweise wären es über 700.» Der Wettkampf war von Anfang an für Athletinnen und Athleten bis Jahrgang 2001 ausgeschrieben. Obwohl mit den Lockerungen, die ab dem 31. Mai gelten, auch ältere Sportler starten könnten und Zuschauer erlaubt wä- ren, bleibt Stadler vorsichtig. «Natürlich ist jetzt mehr möglich, als wir ursprünglich geplant haben. Die älteren Athleten sind aber noch nicht so weit. Ohne Wettkämpfe in Aussicht haben sie auch anders trainiert. Unsere Vereinsmitglieder, die älter sind als Jahrgang 2001, werden als Helfer engagiert sein. Sie brauchen noch etwas Anlaufzeit, bis sie wieder in den Wettkampfmodus kommen.»

Alles dem Sport unterordnen

Bezüglich potenzieller Zuschauer sagt Stadler: «Wir sehen uns an, was möglich ist. Grundsätzlich müssen wir aber aufpassen, dass uns die Kontrolle nicht entgleitet. Mit allen Sportlern und Betreuern herrscht schon ein grosser Betrieb auf den Niedermatten. Öffnen wir für Zuschauer, laufen wir Gefahr, dass wir unser Schutzkonzept nicht mehr gewährleisten können.» Stadler ist der Ansicht, dass Wettkampforganisatoren Verantwortung übernehmen müssen. «Die Krise ist noch nicht vorbei. Es ist noch nicht alles gut. Wir benötigen nach wie vor ein Schutzkonzept für solche Wettkämpfe. Nach wie vor ist Vorsicht geboten. Wenn wir aber danach handeln, dann werden immer mehr solcher Wettkämpfe möglich sein.»

Der TV Wohlen verzichtet auf Ehrengäste. Siegerehrungen wird es keine geben. Die Medaillen werden den Sportlern im Nachhinein übergeben. Eine Festwirtschaft wird nur eingeschränkt möglich sein. Lohnt sich die Durchführung eines Wettkampfes unter diesen Umständen überhaupt? «Der Sport steht im Vordergrund. Deshalb stellt sich diese Frage gar nicht. Wir müssen unsere Sportart wieder zum Leben erwecken und die Leute motivieren. Alles andere ist sekundär.»

Leistungsträger werden vor Ort sein

Sportlich kann dennoch mit grosser Qualität gerechnet werden. Die Leistungsträger des TV Wohlen, die altersbedingt starten dürfen, werden vor Ort sein und antreten. Unter anderem wird Julia Hammesfahr im Kugelstossen versuchen, die EM-Limite zu erreichen.