Die beste junge Floristin

  13.07.2021 Boswil

Höchstnote für Nadia Huber

Mit einer Gesamtnote von 5,4 schloss Nadia Huber die Lehre als Floristin als Beste im ganzen Kanton ab.

Freude an der Natur, an Blumen. Das hatte Nadia Huber schon immer. Und das war auch ihre Motivation, eine Lehre als Floristin in Angriff zu nehmen. Vor wenigen Wochen schloss sie diese äusserst erfolgreich ab. Ausbildnerin Tamara Emch ist voll des Lobes für die junge Boswilerin. «Ihr Interesse und ihr Einsatz sind vorbildlich», sagt sie. Und sie war es auch, die sie an der Diplomfeier ehren durfte. --ake


Blumen begleiten jedes Leben

Die Boswilerin Nadia Huber schloss die Lehre als Floristin als Beste im Kanton ab

Sie mag Hochzeitsfloristik am meisten. Und eigentlich nichts am wenigsten. «Alles» gefällt ihr an der Arbeit der Floristin. Die letzten drei Jahre lernte Nadia Huber die vielen Facetten kennen. Und sie tat dies als Beste des Kantons Aargau. Sie schloss die Lehre mit einer Gesamtnote von 5,4 ab. Trotzdem bleibt sie nicht in diesem Beruf.

Annemarie Keusch

Etwas schade findet es Tamara Emch schon. «Natürlich, gerade mit diesem tollen Abschluss. Aber es ist ihr Traum, für sie das Richtige. Das freut mich für sie. Und verloren ist ihr Talent deswegen nicht», sagt die Ausbildnerin von Nadia Huber. Ihr Schützling legte den besten Abschluss aller Floristen-Lehrlinge hin. Und trotzdem sagt sie: «Die Bäuerinnenschule ist mein grosses Ziel.» Ganz verlassen will die junge Boswilerin ihren Beruf aber nicht. «Das Ziel ist, dass ich weiterhin einen Tag pro Woche als Floristin arbeite», sagt Nadia Huber. Die passende Stelle dazu hat sie noch nicht gefunden.

Gegenwärtig geniesst sie ihre Ferien. Der letzte Arbeitstag im Rahmen der Lehre ist vorbei. Aber Nadia Huber blickt mit lauter positiven Gefühlen zurück. Sie spricht von der Freude an Blumen und an der Arbeit mit der Natur, die sie immer schon hatte. Der Kundenkontakt machte schliesslich den Unterschied aus und liess Nadia Huber Floristin und nicht Gärtnerin werden. «Man kann mit Blumen so wunderbar kreativ sein und damit die Leute ein Leben lang begleiten», erklärt sie. Vom Gesteck zur Taufe bis zum Kranz als Grabschmuck.

Im gleichen Dorf leben und die Lehre machen

Am besten gefällt der jungen Boswilerin die Hochzeitsfloristik. An ihrem zweitletzten Arbeitstag ist es denn auch ein rot-weisses Herz aus Rosen, das sie noch fertigstellt. «Die Freude in den Augen des Brautpaares zu sehen, wenn es die Blumen abholt, ist wunderschön», sagt sie. Mit der Hochzeitsfloristik könne man den schönsten Tag des Lebens quasi nochmals verschönern.

Nadia Huber ist in Boswil aufgewachsen, lebt mit ihren Eltern und den zwei Brüdern auf einem Bauernhof. «Dass ich die Lehre im gleichen Dorf machen konnte, habe ich sehr geschätzt», sagt sie. Schon beim Schnuppern habe es für sie gepasst, der Stil, das familiäre Team, die Kombination zwischen den Blumen und der Tätigkeit als Floristin und dem Gewächshaus. So war es eine breite Ausbildung, die Nadia Huber in den letzten drei Jahren genoss. «Am Montag und Mittwoch kamen immer Blumen. Da war rüsten angesagt», erzählt sie. Aber auch das Wasserwechseln oder das Kontrollieren der Werkstücke gehörten zu ihren Aufgaben. «Und natürlich Gestecke, Sträusse und vieles mehr für den Laden produzieren, und auch beim Abarbeiten der Bestellungen konnte ich mitarbeiten.» Ebenso bediente sie die Kundschaft im Laden oder half im Gewächshaus aus.

Preis von der Ausbildnerin überreicht

Die grosse Abwechslung ist es, die Nadia Huber an ihrer Lehre als Floristin gefiel. Aber auch die Verantwortung, die sie übernehmen durfte. Entsprechend findet auch die Ausbildnerin Tamara Emch nur positive Worte: «Sie hat mit ihrem grossen Einsatz und Interesse überzeugt. Sie ist offen, natürlich, trägt immer ein Lachen auf den Lippen, auch wenn das hinter der Maske nicht immer sichtbar ist. Sie ist hilfsbereit, bringt eigene Ideen ein.»

Dass sie einen guten Abschluss hinlegen würde, das zeichnete sich über die drei Lehrjahre ab. Immer überzeugten die schulischen Leistungen, aber auch die praktischen. Dass es eine Gesamtnote von 5,3 und damit der beste Abschluss des Kantons wird, damit hätte Nadia Huber aber nicht gerechnet. «Ich war schon etwas überrascht, freute mich aber riesig», sagt sie. Und den Blumenstrauss für den besten Abschluss übergab ihr ihre Ausbildnerin Tamara Emch – die Geschäftsinhaberin von Emch Floristik ist gleichzeitig Co-Präsidentin der Sektion Aargau von florist.ch. «Natürlich war ich besonders stolz», sagt Emch.

Praktikum auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb

Künftig will Nadia Huber nur noch einen Tag pro Woche als Floristin arbeiten. Den Rest der Woche investiert sie in ihren Traum, Bäuerin zu werden – einen Tag an der Bäuerinnenschule, die anderen drei zu Hause auf dem Landwirtschaftsbetrieb. «Für die Ausbildung muss ich ein Praktikum absolvieren. Das mache ich zu Hause», sagt Nadia Huber, die bisher das Mithelfen auf dem Bauernhof neben dem Skifahren und dem Schwimmen zu ihren Hobbys zählte. Auch Zeit mit Freunden und Familie verbringt sie gerne. «Nun mache ich mein Hobby zum Beruf und meinen Beruf zum Hobby», sagt sie und lacht.

Das heisse aber keinesfalls, dass ihr der Beruf der Floristin nicht mehr gefalle. «Ich kann mir gut vorstellen, später wieder mehr in meinem Beruf tätig zu sein. Die Mischung machts für mich aus.» Und auch bei Tamara Emch hält sich die Wehmut in Grenzen: «Mindestens einen Tag pro Woche bleibt sie unserem Beruf treu. Und die Bäuerinnenschule ist eine tolle Lebensschule. Ich freue mich für sie.»


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