An die Grenzen gekommen

  02.03.2021 Region Oberfreiamt

Jahresbericht der Aushubdeponie Babilon in Dietwil

Die Deponie Freiamt AG als Betreiberin der Aushubdeponie Babilon hat dem Gemeinderat den Technischen Jahresbericht zugestellt.

Daraus geht hervor, dass das Betriebsjahr im Januar mit voller Kraft startete. Bei den Tagesmengen wurde der Wert von 5000 Kubikmeter geknackt. Ende Monat waren bereits 50 000 Kubikmeter Aushub angeliefert. Die Infrastruktur und die Leistungsfähigkeit der Deponie kamen an ihre Grenzen. Die Zufahrtsrampen und Kippstellen mussten laufend so angepasst werden, dass der Betrieb nicht eingeschränkt wurde. Von der Südwestumfahrung in Sins wurden weiterhin grosse Mengen Aushub angeliefert.

Ende April hatte die Deponie Babilon bereits 200 000 Kubikmeter angenommen. Ab August wurde die Anlieferung aus dem Kanton Zug gesperrt und aus den Nachbarkantonen Zürich und Luzern stark eingeschränkt, um die geforderten Quoten einzuhalten. In den Monaten November und Dezember blieb die Deponie Babilon geschlossen, um die Liefermenge im letzten Jahr zu beschränken. Bis Ende Oktober wurden gesamthaft lose 292 214 Kubikmeter Aushub (Vorjahr: 354 994 Kubikmeter) und 6370 Kubikmeter Unterboden angenommen und eingebaut. Davon lieferte die Umfahrung Sins im letzten Jahr rund 91 000 Kubikmeter Aushub. Der Anteil Aushub aus dem Aargau erreichte damit über 51 Prozent. Die Aushublieferungen Aargau und Zug zusammen haben einen Anteil von über 81 Prozent.

Parzellen rekultiviert

Anfang März starteten die Bauarbeiten für die Höherlegung der Kesselstrasse mit Werkleitungen und den Neubau des Knodenbachs gemäss Projektanpassung Süd. Nach der Fertigstellung des Einlaufbauwerks und dem Ausbau des Gewässerraumes entlang der Kesselstrasse erfolgte am 3. Juni dessen Werkabnahme durch die kantonalen Fachstellen Wasserbau und Fischerei. Am 4. Juni konnte der Knodenbach in das neue Bachbett umgeleitet und dieses somit in Betrieb genommen werden.

Im April wurde auf der Parzelle 47 eine erste Etappe von 1,3 Hektar rekultiviert. Ende Juli waren die Bodenarbeiten auf der ganzen Parzelle abgeschlossen. Im August erfolgte ein weiterer Bodenabtrag Richtung Norden mit direkter Rekultivierung nördlich der Kesselstrasse. Am 17. September erfolgte die Werkabnahme aller Rekultivierungsarbeiten pro Parzelle. Die offene Fläche wurde um rund 4,3 Hektar reduziert und beträgt per Ende Jahr gesamthaft inklusive Zufahrt und Installation 5,4 Hektar. Die langfristigen Bodendepots blieben unverändert und haben gesamthaft eine Fläche von 1,9 Hektar.

Oberflächenwasser auffangen

Ende August konnte die fertiggestellte Ökofläche entlang der Kesselstrasse begrünt werden. Mittels Nass-Saatverfahren wurde eine Wildblumenmischung direkt auf den Rohboden aufgetragen. Damit sind gesamthaft bereits 10 360 Quadratmeter ökologische Ausgleichssäche erstellt. Im nächsten Sommer kann eine erste Erfolgskontrolle dieser Flächen durch die ökologische Baubegleitung durchgeführt werden.

Bei Regen muss das Oberflächenwasser der offenen Fläche aufgefangen werden, damit sich die gelösten Stoffe absetzen können und nicht ungehindert in den Knodenbach gelangen. Dazu wurden an mehreren Stellen innerhalb der Auffüllung grosse Retentions- und Absetzbecken gestaltet und wiederkehrend angepasst. Dadurch kann das trübe Oberflächenwasser zurückgehalten und abgesetzt werden. Durch einen Schieber im Ausfluss konnte das abgesetzte Wasser dosiert an den Vorfluter abgegeben werden. Mindestens zweimal pro Jahr werden Wasserproben entnommen und analysiert.

Weiterer Bodenabtrag nötig

Die geplante Jahresmenge für das laufende Jahr beträgt 175 000 Kubikmeter Aushub fest. Die offene Fläche für die Ablagerung reicht bis in den Sommer. Es wird ein weiterer Bodenabtrag Richtung Norden mit direkter Rekultivierung auf Parzelle 259 nötig sein, damit die offene Fläche bis im Frühjahr 2022 ausreicht. Die Bodendepots sind voll, trotzdem wird die Annahme von qualitativ gutem Unterboden angestrebt und dieser der Rekultivierung zugeführt.

Wie im Planungsbericht beschrieben wird von der Deponie Freiamt AG zurzeit die Deponieerweiterung gegen Norden, inklusive Waldareal, umfassend geprüft. Dazu fanden erste Sitzungen mit den betreffenden Gemeinden Oberrüti und Dietwil statt, aus denen im Grundsatz eine Einigung auf eine Variante getroffen wurde. Im aktuellen Jahr soll das Planungsverfahren für diese Erweiterung eingeleitet werden. --red


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