Annemarie Keusch, Redaktorin.

Die von mir meistgesuchte Seite ist wohl 202 – zumindest im Sommer. Dann stehen hier die aktuellen Fussballresultate. Mein Blick schweift meist auf die untere Seite zur Challenge-League. Bin ich nicht im Stadion, verfolge ich die Spiele meines FC Aarau natürlich via Live-Ticker. Aber man will ja informiert sein, was die anderen Teams der Liga machen. Sich daran erfreuen, wenn direkte Tabellennachbarn nicht gewinnen, oder sich darüber ärgern, wenn der Tabellenführer wieder in der letzten Minute das Siegestor schiesst.

Informiert sein, das wollen fast alle. Die einen über Fussballresultate, andere über das politische Leben, wieder andere über die Wetterprognose und ganz viele über alle Themen ein bisschen. Informieren kann man sich auf ganz vielen Kanälen. Die Jungen tun dies nur noch über Soziale Medien, immer weniger über Zeitungen (oder vielmehr deren Apps), wird gesagt. Auch ich greife zum Handy, wenn ich mich oberflächlich über das aktuelle Geschehen informieren will. So weit, so normal.

Nur merke ich im Gespräch mit Gleichaltrigen und vor allem mit Jüngeren, dass längst nicht mehr alle wissen, was eine meiner liebsten Informationsquellen ist: der Teletext. Es gibt ihn seit 50 Jahren, hörte ich kürzlich im Radio. Thematisiert wurde die Entwicklung des Teletextes, bis zur App eben. Und deren Zukunft. Hat der Teletext überhaupt eine Zukunft? So ganz ohne Bilder, wenn viele nur noch Bilder sehen wollen, anstatt Texte zu lesen?

Ich lache, als die Moderatorin sagt, dass der Teletext vor allem bei älteren Leuten beliebt sei. Stimmt nicht. Vor allem was das Neuste aus der Sportwelt betrifft, aber auch für andere News, öffne ich fast täglich den Teletext. Eine Häufung der Besuche gibts jeweils an den Wochenenden.

Das mag jetzt vielleicht etwas altbacken tönen. Und ja, ich weiss, dass es ganz viele andere, vielleicht sogar bessere Informationsquellen geben mag. Ich weiss, dass der Teletext nicht als Erstes vermeldet, wenn es ein Tor gibt. Aber der Teletext bietet Beständigkeit. 202 für die aktuellen Spiele, 204 die Challenge-League-Tabelle, ab 180 News aus dem Sport, ab 500 die Wetterprognosen. Seit ich den Teletext kenne und nutze, ist das gleich. Die Zahlen sind verinnerlicht. So viel Konstanz darf es gerne sein, vor allem wenn der Fussballclub sie eben nicht bietet.