Direkt und gerecht

  22.09.2020 Grosser Rat

Christoph Fricker, Muri, Grossratskandidat der SP (Listenplatz 2)

Seit fünf Jahren engagiert sich Christoph Fricker in der SP. 2017 wurde er Präsident der Bezirkspartei, 2019 Präsident der Ortspartei Muri. Im letzten Jahr kandidierte er für den Murianer Gemeinderat. Jetzt ist er bereit für den Grossen Rat.

Susanne Schild

«Politik hat mich schon immer interessiert und ich habe von Jugend auf mitdiskutiert», beschreibt der Murianer Christoph Fricker sein Verhältnis zur Politik. Für die SP hat er sich entschieden, weil die Partei für ihn die «passendste» ist. «Die SP vertritt meine Anliegen am besten, setzt sich für die Schwächeren ein.» Obwohl für ihn das Thema Umwelt von grosser Bedeutung ist, sei er nicht so grün, dass es für die Grünen gereicht hätte, räumt Christoph Fricker ein.

Nach seiner Lehre als Chemielaborant absolvierte er im zweiten Bildungsweg die Lehrerausbildung. Seit 17 Jahren ist der 43-Jährige Sekundarlehrer in Villmergen. Daher liegt ihm das Thema Bildung besonders am Herzen. Hier sieht er die Probleme, weiss, wo der Schuh drückt. «Wir sind, was die Bildung anbelangt, das Schlusslicht im Vergleich zu den Nachbarkantonen.» Viele gut ausgebildete Lehrpersonen würden abwandern. Das müsse in Zukunft verhindert werden. «Wir müssen zumindest die halten, die wir ausbilden. Dafür ist mitentscheidend, wenn auch nicht nur, dass das Lohnsystem angepasst wird», ist Fricker überzeugt. Der Lehrerberuf müsse attraktiver werden, fordert er weiter.

Daneben möchte er sich in der Gesundheitspolitik engagieren. «Gerade im Bezirk Muri spielt die Gesundheitsversorgung eine grosse Rolle. Sei es, was die Interessen des Spitals anbelangt oder die Hausarztversorgung, die dringend geregelt werden muss. «Das ist ein Beispiel dafür, dass diese Belange in Aarau auf wenig Interesse stossen», moniert Fricker. Das habe ihn unter anderem motiviert, für den Grossen Rat zu kandidieren. «Der Bezirk Muri hat die Stimmen von links nötig. Die wenigen Sitze sind hart umkämpft. Es ist wichtig, dass die SP vertreten ist.» Deshalb hat er sich entschlossen, sich selbst durch seine Kandidatur einzubringen. «Der Bezirk Muri ist mir wichtig und eine gute Stimme in Aarau ist für Muri wichtig.» Muri ist seine Heimat, hier ist er geboren, aufgewachsen, hier fühlt er sich wohl, hier leben seine Freunde und seine Familie. Kommunikation sieht Christoph Fricker als seine grosse Stärke. «Ich habe keine Mühe, vor vielen Leuten zu reden und für meine Meinung konsequent einzustehen. Für mich ist es wichtig, die Interessen des Bezirks über die Partei hinaus zu vertreten.» Trotz aller Konsequenz sei er dennoch teamfähig. «Um etwas zu erreichen, muss man zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass man bei mir weiss, woran man ist. Ich habe einen Standpunkt und vertrete diesen. Kompromisse sind zwar nötig, aber die Ziele müssen realisiert werden.» Dazu sei es wichtig, lernfähig zu sein. «Fehler passieren, aber man muss daraus lernen.»

Politik hat einen hohen Stellenwert

Christoph Fricker verfügt über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Ein weiterer Grund, sich in der SP aktiv einzubringen. «Gerechtigkeit finde ich extrem wichtig. Sei es nun, was die Steuern, die Bildung oder die Chancengleichheit anbelangt.» Die Balance müsse stimmen, ansonsten sei ein zufriedenes Zusammenleben in einer Gesellschaft nicht möglich. Seine politischen Schwerpunktthemen werden die grossen Herausforderungen der Zukunft sein, ist Fricker überzeugt. «Corona und deren Folgen, das Gesundheitswesen, die Bildung, Altersvorsorge und die Umwelt werden nicht so schnell vom politischen Parkett verschwinden.» Obwohl Politik einen sehr hohen Stellenwert in seinem Leben hat, hat Christoph Fricker keine Ambitionen, Bundesrat zu werden. «Ich habe neben der Politik noch viele weitere Interessen wie beispielsweise die Musik.»

Daher ist für ihn ein Leben als Berufspolitiker im Moment nicht vorstellbar. «In zehn Jahren hoffe ich, dass ich ein erstes Mal über einen Rücktritt nachdenken werde. Ich weiss aber noch nicht von welchem Amt», sagt er schmunzelnd. Vielleicht als Grossrat, wenn er den Sprung nach Aarau schafft.


Sitz halten – Anteile stärken

«Die Ziele der SP Bezirk Muri sind klar, Verteidigung des Sitzes von Flurin Burkard und Wähleranteile gewinnen», dies sagt Christoph Fricker als Präsident der SP des Bezirks Muri. «Wir wollen den Oberfreiämter Anliegen Gehör verschaffen in Aarau, dabei legen wir unseren Fokus auf ein bezahlbares Gesundheitssystem und insbesondere eine gewährleistete Erstversorgung im Bezirk.» Weiter müsse die Hausarztproblematik auf den Tisch kommen, fordert er. Und die SP setzt sich ausserdem für einen starken ÖV, für Arbeitsplatzsicherheit, intakte Natur und Klimaschutz ein, «sowie für stabile soziale Auffangnetze und ein leistungsfähiges, zeitgemässes Bildungssystem. Hier gilt es, die Chancengleichheit zu wahren, und wir müssen endlich wieder konkurrenzfähig werden im Vergleich zu den umliegenden Kantonen.» --dm


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