Dreikampf in Merenschwand

  17.09.2021 Merenschwand

Hannes Küng hört als Gemeindeammann von Merenschwand auf. Der bisherige Gemeinderat Rainer Heggli und die beiden Neuen Theres Schöni und Fabian Brun – alle drei wollen sie seine Nachfolge antreten. --ake


Brun, Heggli oder Schöni?

Merenschwand wählt Ende Monat die Nachfolge des Gemeindeammanns Hannes Küng

Merenschwand braucht einen neuen Gemeindeammann. Und dieses Amt wollen mit dem bisherigen Gemeinderat Rainer Heggli und den beiden Neuen Fabian Brun und Theres Schöni gleich drei Kandidierende übernehmen. Sie sagen, warum sie die ideale Besetzung für das aufwendige Amt sind.

Annemarie Keusch

Merenschwand hat die Wahl. Es treten nicht nur neun Kandidierende für die fünf Sitze im Gemeinderat an. Auch das Amt des Ammanns ist begehrt. Gleich drei wollen es vom abtretenden Hannes Küng übernehmen und sich für die Zukunft der Gemeinde einsetzen. «Merenschwand ist meine Heimat, mein Wohn- und Arbeitsort», sagt Rainer Heggli (Die Mitte). Merenschwand sei eine Gemeinde mit grossem Potenzial in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Naherholung.

Das Wohl und die Entwicklung der Gemeinde liegen auch Fabian Brun (parteilos) und Theres Schöni (LOVB) am Herzen. «Es bedeutet mir viel, die Gemeinde als einen gesunden und allseits lebenswerten Lebensraum zu erhalten und mitzugestalten», sagt Schöni. Auf die Frage, was die Gemeinde für ihn bedeute, sagt Fabian Brun: «Eine funktionierende Gemeinde stellt Gewerbetreibenden ein gutes Umfeld zur Verfügung und schafft die Voraussetzungen für ein belebtes Vereinsleben.»

Der Bevölkerung zuhören

Alle drei Kandidierenden sind sich bewusst, dass das Amt des Ammanns zeitintensiv ist. Trotzdem sind sie überzeugt, mit ihren Eigenschaften dem Amt bestens gewachsen zu sein. «Ich arbeite lösungsorientiert und habe für Minderheitsmeinungen ein offenes Ohr», sagt Fabian Brun. Man müsse der Bevölkerung zuhören und stichhaltige Bedenken ernst nehmen. «Ich will das Amt transparent und mit Weitsicht ausführen», betont er.

Die Zeit dafür nehme er sich gerne, «für jedes Geschäft genügend Vorbereitungszeit». Aber er beabsichtige nicht, sich einzig für das Dorf einzusetzen. «Ich kämpfe beispielsweise auch für tragbare Immobilienpreise, was letztendlich ebenfalls zur Attraktivität des Dorfes beiträgt.»

Kurze Wege als Vorteil

Als führungserfahren, dialogfähig, verständnisvoll, teamfähig und lösungsorientiert beschreibt sich Rainer Heggli. Sich in der Gemeinde zu engagieren, ist dem Gärtnermeister mit einer Firma nicht neu. Er sitzt seit acht Jahren im Gemeinderat, war Präsident der Kirchenpflege und des Musikvereins. Dass er im Dorf lebt und arbeitet, sieht er als Vorteil. «Es ist mir auch möglich, einen Termin, eine Besprechung oder einen Besuch tagsüber zu erledigen, ohne dass ich lange Wege auf mich nehmen muss.»

Dennoch sei er sich bewusst, dass die Arbeitsbelastung als Gemeindeammann nicht zu unterschätzen sei. «Ich werde bei einer möglichen Wahl mein Arbeitspensum im Gartenbau-Betrieb reduzieren müssen. Das geht nur, weil ich ein gutes Team im Rücken weiss.»

Erfahrung im Leiten

Gewappnet für das Ammann-Amt fühlt sich auch Theres Schöni. «Ich habe viel Erfahrung im Leiten von Teams, Sitzungen und Versammlungen. Mit meiner offenen Kommunikationsfähigkeit und klarem Sachverständnis gelingt es mir, wertschätzend das Wesentliche auf den Punkt und miteinander zu einem guten Resultat zu bringen.» Sie habe Rückgrat und ein gesundes Durchsetzungsvermögen, «um unsere Gemeinde positiv und innovativ mitzugestalten und zu vertreten». Schöni ist «gerne bereit», ihre Zeit für das verantwortungsvolle Amt einzusetzen. Und sie sagt: «Ich habe auch Potenzial, um zusätzliche Zeiträume hierfür zu schaffen.»

Trotz rauen Tönen sachlich bleiben

Der Ton in der Merenschwander Politik ist rauer geworden. Dem ist vor allem der Gemeindeammann ausgesetzt. Die drei Kandidierenden sind überzeugt, damit umgehen zu können. «Mit meiner Coaching-Erfahrung ist es für mich essenziell, als Erstes danach zu fragen, was die Ursachen für die Konflikte sind, welche Absichten dahinterstehen», sagt Theres Schöni. Sie suche das Gespräch, um Anliegen anzuhören, Dissonanzen zu entschärfen und gemeinsames Verständnis aufzubauen.

Raue Töne könne er akzeptieren, solange es um die Sache gehe, man sich mit Respekt begegne und auf Augenhöhe miteinander diskutiere, sagt Rainer Heggli. «Verschiedene Ansichten und Meinungen kann ich sehr gut akzeptieren, solange dies alle anderen auch können», fügt er an. Mehrheiten nicht zu akzeptieren, sich nicht an Regeln zu halten oder solche nur für andere aufzustellen – das seien Tugenden, die er nicht verstehen könne. «Trotz Mehrheiten ist es wichtig, auch die Bedürfnisse der Minderheiten respektive jedes Einzelnen wahrzunehmen und zu verstehen», betont er. Er sei grundsätzlich ein «positiv denkender Merenschwander», der auch Enttäuschungen Positives entnehmen könne.

Dass man als Behördenmitglied, speziell als Ammann, eine dickere Haut haben müsse, dessen ist sich Fabian Brun bewusst. «Ein Gemeindeammann zeichnet sich dadurch aus, dass er bei rauem Vorbringen stets sachlich bleibt», hält er fest.

 

 


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