Einkaufen in Italien

  21.07.2020 Kolumne

Annemarie Keusch, Redaktorin.

Ja, ich war letzte Woche in Italien in den Ferien. Und nein, ich bin nicht von allen guten Geistern verlassen. Ich weiss um die vielen schönen Orte in der Schweiz, die es zu besuchen gäbe. Und ja, ich weiss, dass gerade in diesem Sommer Ferien in der Schweiz auch eine solidarische Aktion wären. Nur ruhig, in zwei Wochen stehen die nächsten Ferien an. Und die verbringe ich in der Schweiz, versprochen.

Also, wir waren in der Toskana. 19 junge Leute, keine und keiner mit Coronasymptomen natürlich. Das Haus abgelegen, die Ausfüge in die nächstgelegenen grösseren Städte, wie etwa Siena, Corona-bedingt abgesagt. Und selbstverständlich hielten wir uns an die Regeln. Wie vorgeschrieben sassen wir auf italienischem Grund maximal zu dritt im Auto, jemand fuhr, zwei auf der Rückbank. Masken hatten wir dabei und trugen sie auch beim Tanken oder beim Fahrerwechsel. Höchste Vorsicht war geboten.

Besonders galt dies beim Einkaufen. Handschuhe und Masken waren montiert, auch wenn einen die 30 Grad Aussentemperatur und der heisse Asphalt des Parkplatzes davor schaudern liessen. Schon über 20 Minuten waren wir mit dem Auto unterwegs, als wir einen Supermarkt erreichten. Nicht, dass es näher keinen gegeben hätte, nur ist dieser geschlossen – mitten am Nachmittag. Die Siesta, offensichtlich geniessen sie nicht nur die Spanier. Sie sei auch den Italienern gegönnt.

Die Einkaufsliste ist lang. 19 Leute wollen essen und trinken. Natürlich stehen traditionelle italienische Spezialitäten auf dem Menüplan. Gnocchi, Pasta, Polenta, Panini. Und für alle Gerichte brauchte es: Parmesan. Also suchten wir den Laden ab. X verschiedene Sorten und Formen von Mozzarella, zig verschiedene Käsesorten. Und Parmesan? Gerieben nur in kleinen Beuteln. Für eine grosse Gruppe bräuchten wir Dutzende davon. Das kann es doch nicht sein. Wo es grössere Parmesanpackungen hat, frage ich die Verkäuferin. Dafür reicht mein Schulitalienisch gerade noch. Sie schaut mich fragend an und sagt ganz einfach: Niente. Das Land des Parmesans und die grösste Packung fasst 100 Gramm? Dann machen wir es eben wie zu Hause und packen die grosse Packung Reibkäsemischung mit ein. Geschmeckt hat auch diese.


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