Einmal Sherlock Holmes sein

  21.05.2021 Meisterschwanden

Neuer interaktiver KrimiSpass in Meisterschwanden

Unterwegs sein in einer schönen Landschaft und nebenbei noch einen kniffligen Fall lösen? Der KrimiSpass macht es möglich. Ab dem 29. Mai gibt es das beliebte Detektiv-Spiel auch in Meisterschwanden. «Wir wollen Familien ein kostenloses Freizeitvergnügen ermöglichen», erklärt Esther Riedo.

Chregi Hansen

Wo ist Professor Braun? Der renommierte Wissenschaftler lebte zurückgezogen in Meisterschwanden und forschte an einer revolutionären Erfindung, die offenbar kurz vor dem Durchbruch stand. Doch seit einigen Tagen ist der Professor spurlos verschwunden. Tauchte Braun freiwillig unter, wurde er entführt oder gar ermordet? Und hat sein Verschwinden etwas mit seiner Arbeit zu tun?

Immer neue Fälle, immer neue Ortschaften

Ab dem 29. Mai kann jeder und jede mithelfen, diesen kniffligen Fall zu lösen. In diesen Tagen wurde der neuste Standort dieses interaktiven Erlebnis-Krimis eingerichtet. Dafür reiste Erfinder David Baumgartner persönlich an den Hallwilersee und montierte die nötigen Schilder. Der gelernte IT-Fachmann entwickelte 2014 für die Gemeinde Kehrsatz ein erstes Outdoor-Abenteuer, nachdem er selber an einem Krimispiel teilgenommen hatte. «Das Ganze wurde zu einem Erfolg, ich bekam immer wieder Anfragen, solche Abenteuer auch für andere Ortschaften zu gestalten», erklärt er.

Inzwischen hat sich Baumgartner selbstständig gemacht und gibt es fünf verschiedene Fälle an inzwischen 22 Orten in der ganzen Schweiz. Die Spiele werden dabei von Baumgartner selbst entwickelt. Ziel sei es, regelmässig neue Szenarien zu entwickeln und die Fälle an den einzelnen Standorten nach einer gewissen Zeit auszuwechseln. Darum findet man auf jeder Route genau elf kleine Tafeln mit einem QR-Code, die Informationen darauf lassen sich aus der Ferne austauschen. Dank ihnen lassen sich auch die Teilnehmerzahlen schätzen. «Im vergangenen Jahr hatten wir rund 30 000 Teilnehmende», erklärt der Initiator stolz.

Den Gemeinderat von der Idee überzeugt

Eine davon war Esther Riedo, Leiterin der Sozialen Dienste in Meisterschwanden. «Ich habe den Krimi-Spass in Münchenbuchsee gesehen und ausprobiert. Danach war ich begeistert vom Angebot und habe dem Gemeinderat Meisterschwanden vorgeschlagen, das Angebot auch bei uns bereitzustellen», erklärt sie. Und hatte Erfolg. Ihr hat daran gefallen, dass man draussen unterwegs ist und in der Gruppe den Krimifall lösen kann. Das sei wirklich ein ganz besonderes Angebot, dies umso mehr, als es für die Teilnehmenden kostenlos ist. «Es gibt ähnliche Events, beispielsweise Foxtrails. Dafür muss man meist bezahlen, das kann für eine Familie schnell teuer werden. Schön, dass es nun etwas gibt, was nichts kostet», so Riedo.

Das spielerische Angebot richtet sich an Personen aus der Region, aber auch an Besucher, kann also auch touristisch genutzt werden. Die entsprechenden Stellen hat Riedo bereits informiert. «Meisterschwanden bietet viele schöne Orte, die von den Besuchern des Sees gar nicht wahrgenommen werden. Mit dem Krimi-Spass, der sowohl durchs Dorf wie auch den See entlang führt und einen Abstecher Richtung Flurenwald macht, haben wir die Möglichkeit, unser Dorf zu präsentieren», sagt die Leiterin der Sozialen Dienste.

Aufwand hält sich im Rahmen

Die Routenwahl erfolgte durch eine ortskundige Person. So werden die Besucherinnen und Besucher zum Beispiel an der ehemaligen Bändelifabrik vorbeigeführt, die heute restauriert ist und wo eine grosse Militärsammlung untergebracht ist. Von einem anderen Ort her sieht man See und Alpen, der Weg führt auch an den beiden Strandbädern vorbei. Der Aufwand hielt sich für die Gemeinde in Grenzen. Klar war von Anfang an, dass 11 Routenpunkte benötigt werden und die Tour zirka 8 Kilometer lang sein sollte. Zudem zahlt die Gemeinde einmal jährlich einen Betrag. «Die Kosten sind gering, das kann sich jede Gemeinde leisten», ist Riedo überzeugt.

Der KrimiSpass bringt die Leute in Bewegung und fordert etwas Hirnschmalz. Die reine Gehzeit beträgt rund 2 Stunden. Durch das Knobeln über den einzelnen Hinweisen dauert der ganze Spass etwas länger. Die Teilnahme ist jederzeit möglich, es braucht keine Anmeldung oder Reservierung. Auf den Rundgängen können sich die Teilnehmenden allein oder in Gruppen auf Spurensuche begeben. Mittels Smartphone werden sie zu verschiedenen Schauplätzen geführt, wo es wichtige Indizien zu sammeln und zu kombinieren gilt. Zeugenaussagen, Obduktionsberichte und brisante Informationen aus dem Umfeld des Opfers helfen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wenn man glaubt, das Rätsel gelöst zu haben, kann man die Lösung eingeben und kontrollieren lassen.

«Beim KrimiSpass sollen der Spass am Rätseln und das Erlebnis unter freiem Himmel im Mittelpunkt stehen. Ich freue mich, wenn das Spiel vielen begeisterten Hobbydetektiven einen spannenden Nachmittag in unserem schönen Land bescheren kann», sagt Autor und Initiator David Baumgartner, der bereits an einem nächsten Fall arbeitet. Und auch Esther Riedo freut sich, wenn der Fall im eigenen Dorf nächstens aufgeschaltet und dann von möglichst vielen genutzt wird. «Mir hat das Spiel viel Spass gemacht und ich bin überzeugt, dass es anderen ebenso geht.»

Mehr Infos: www.krimispass.ch.


Und so funktioniert es

KrimiSpass sind interaktive Erlebniskrimis für Meisterdetektive und solche, die es noch werden wollen. Die Abenteuer können das ganze Jahr über an verschiedenen Orten in der Schweiz gespielt werden. Die Teilnehmenden bestimmen selbst, wo und wann sie ermitteln. Alles, was man für die Spurensuche braucht, ist ein Smartphone.

Wenn man sich entschieden hat, KrimiSpass zu spielen, meldet man sich bei der Website an und erhält ein E-Mail mit den Koordinaten der jeweiligen Schauplätze. Bei den Schauplätzen findet man kleine Tafeln mit einem QR-Code, der mit dem Smartphone gescannt wird, danach wird man auf eine Website weitergeleitet, auf der die involvierten Personen des Verbrechens vorgestellt werden sowie Hinweise zum Fall und vorhandene Indizien publiziert sind. Falls man einen Schauplatz nicht finden kann, unterstützt einen der automatische Hilfe-Assistent.

Wenn man glaubt, das Rätsel gelöst zu haben, kann man den Mörder, die Tötungsart sowie den Zeitpunkt des Mordes auf der Website eingeben und erhält danach eine Bestätigung. Die Teilnahme ist kostenlos. --red


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