Einweihung eines Traums

  15.09.2020 Mühlau

Das Leben der Bienen Interessierten näherbringen im Lehrbienenstand Mühlau

Die riesige Welt der Bienen kompakt an einem Ort – dies ist nun mit dem Lehrbienenstand Mühlau gelungen. Klein, aber fein war die Feier zur offiziellen Eröffnung am vergangenen Wochenende.

Eigentlich hätte die Eröffnung des Lehrbienenstandes der Bienenzüchtervereine Muri und Umgebung und Oberfreiamt in Mühlau viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Diese wurde nun aber wegen Corona im kleinen Kreis abgehalten.

«Ein Stück Heimat»

Trotz allem: Die obligaten Reden durften nicht fehlen. So stand Alfred Höhener vom Zentralvorstand Bienen Schweiz ebenso am Rednerpult wie die zwei Präsidenten der involvierten Bienenzüchtervereine. Für Höhener ist der Lehrbienenstand wie für den Musiker das Probelokal, der Stammtisch für Jassfreunde oder die Turnhalle für Sportler: «Ein Stück Heimat, wo man einfach sein kann.»

Imkerei im Wandel

Die Imkerei ist in einem grossen Wandel und so ist der Lehrbienenstand ein wichtiges Mittel, um sich zu informieren, weiterzubilden, zum Lernen oder um sich auszutauschen. «Manchmal fehlt es nicht zwingend am Geld, sondern am nötigen Vertrauen zwischen den Vereinen für einen gemeinsamen Lehrbienenstand», meinte Alfred Höhener und nahm dafür extra den Weg von Bern auf sich, um bei der Einweihung dieses ganz besonderen Projekts im Freiamt dabei zu sein. Mit dem neuen Lehrbienenstand haben sich die Mitglieder der beiden Züchtervereine einen Traum erfüllt. --red


Welt der Bienen kompakt an einem Ort

Lehrbienenstand Mühlau – ein wichtiges Projekt für ein dankbares Insekt

Einer schlanken Einweihung wird ein grösseres Fest im neuen Jahr folgen. Trotz allem ist die Freude über den neuen Lehrbienenstand bei den Mitgliedern der Bienenzüchtervereine gross, auch wenn man coronabedingt auf Onlinekurse zurückgreifen musste und nicht wie geplant den neuen Schulungsraum nutzen konnte.

Monica Rast

Dank zahlreichen Sponsoren, Gönnern, einem Crowdfunding und vielen Stunden an Frondienst von den Mitgliedern der beteiligten Bienenzüchtervereine Muri und Umgebung und Oberfreiamt konnte der Traum verwirklicht werden. Das Projekt Lehrbienenstand, das seinen Anfang 2018 nahm und im Dezember 2019 beendet wurde, hätte im Mai 2020 mit einem grossen Fest eingeweiht werden sollen. Doch dann wurde alles auf unbestimmte Zeit verschoben. Man beschloss, nach der Lockerung die Einweihung in einem ganz kleinen Rahmen nachzuholen. Und so fanden sich am vergangenen Sonntag die rund 30 geladenen Gäste an der Kestenbergstrasse 22 in Mühlau ein, wo nun der neue Lehrbienenstand auf dem Land von Markus Müller steht.

«Ein herzliches Willkommen vom Bienenzüchterverein», begrüsste Präsident Bruno Heggli die anwesenden Gäste, nachdem eine Formation des Alphornvereins Auw die musikalische Eröffnung übernommen hatte. Der modern und zeitgemäss ausgestattete Lehrbienenstand ist an die heutigen Bedürfnisse angepasst. «Die Anforderungen haben sich verändert», meinte Heggli, «so wie vor zehn Jahren geht es nicht mehr.» Mit dem neuen Lehrbienenstand haben sich die Vereinsmitglieder einen Traum erfüllt. In einem nun passenden Umfeld können sie ihr Wissen an Jungimker, Bienenfreunde, Schulen oder einfach an Interessierte weitergeben. «Ein starker Pfeiler für die Ausbildung im Freiamt ist nun gesetzt», ist sich Heggli sicher.

Mit gemeinsamen Kräften einen Traum verwirklicht

Ein wichtiger Partner war die Raiffeisenbank Merenschwand. «Wir sind stolz darauf, dass wir dieses wichtige Projekt unterstützen durften», sprach Verwaltungspräsident Marco Kissling in seinem Grusswort. Für ihn war es eindrücklich, wie sich zwei Vereine zusammenschliessen, etwas Grosses leisten, um das Wissen um die Wichtigkeit der Bienen und ihren Erhalt weitergeben zu können. Ralf Bucher als Vertreter des Bauernverbandes betrachtet die Bienen als wichtige Sektion im Bauernverband, vertreten sie doch mit rund 400 Millionen Bienen die grösste Anzahl an Nutztieren im Verband. «Bienen sind Sympathieträger für die Artenvielfalt der Insekten», meinte er und findet, dass der Lehrbienenstand ein wichtiges Projekt für den Bauernverband ist. Lobende Worte fand er für die Imker und ihr Engagement für die Bienen, die Landwirtschaft und den Kanton: «Die Leistung der Bienen und die Arbeit der Imker finden dank euch auch mehr Anerkennung im Kanton.» Nach den vielen Grussworten waren die Anwesenden nun gespannt auf den Innenraum des neuen Lehrbienenstands. Doch zuvor schnitten die Hauptakteure des Projekts Lehrbienenstand Freiamt das obligate rote Band durch. Coronakonform ging es anschliessend in kleinen Gruppen durch das Imkerschulhaus mit Schulraum, Küche und Schleuderraum. An verschiedenen Posten nahmen sich die Mitglieder Zeit, um den Anwesenden ihr Wissen näherzubringen. Der Zucht der Königinnen hat sich Markus Müller verschrieben und er brachte diese den Zuhörer näher. Auch für Nicht-Imker eine spannende Lektion in Sachen Bienenvolkvermehrung. Christian Grütter als Baumeister erklärte die Herstellung des Holzhäuschens. Wachsverarbeitung war das Thema von Josef Rey und bei Desirée Ganarin erfuhr man Interessantes über die bienengerechte Vegetation rund um das Gebäude. Bei Jürg Bucher standen die Wildbienen im Vordergrund und bei Patricia Honegger die zwei geläufigsten Bienenkästen: Magazin und Schweizerkästen. Über die eigens dafür gestaltete Website www.lehrbienenstand-freiamt.ch können sich Interessierte mit den nötigen Informationen über Entstehung, Kurse oder Bienen versorgen. So ist der Lehrbienenstand nicht nur für Imker und Bienenfreunde gedacht, sondern auch für Schulen, Vereine, Naturfreunde oder Privatpersonen, denen das Wohl der Bienen am Herzen liegt.


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