Endlich geht es los

  08.09.2020 Merenschwand

Kantonsstrasse wird saniert

Die Bauarbeiten an der Kantonsstrasse zwischen Merenschwand und Benzenschwil starteten.

Die Planungsphase dauerte sieben Jahre. Nun folgte der Spatenstich. Mit der Verbreiterung der Kantonsstrasse zwischen Merenschwand und Benzenschwil wurde begonnen. Während der ersten Bauetappe wird der Verkehr teils einspurig geführt. Nach den Weihnachtsferien wird die Strasse knapp ein Jahr für Durchgangsverkehr gesperrt sein. Der Deckbelag folgt im Sommer 2022. --ake


Für mehr Sicherheit – für alle

Die Sanierung der Kantonsstrasse zwischen Merenschwand und Benzenschwil hat begonnen

Spatenstiche sind grundsätzlich erfreuliche Ereignisse. Gesamtprojektleiter Marius Büttiker und Projektleiter Josef Korbonits erläuterten den rund 50 Anwesenden die Details des Strassenausbaus. Gemeindeammann Hannes Küng machte auch auf weniger erfreuliche Konsequenzen aufmerksam.

Annemarie Keusch

Vor fünf Jahren hätte die Sanierung der Kantonsstrasse zwischen Benzenschwil und Merenschwand eigentlich fertig sein sollen. Zumindest, wenn es nach dem ursprünglichen Plan des Kantons gegangen wäre. Im November 2014 genehmigte die Gemeindeversammlung den nötigen Kredit, kurz darauf tat das auch der Regierungsrat. «Auf Wunsch der Gemeinde plante der Kanton das Projekt in rekordschneller Zeit», blickte Gemeindeammann Hannes Küng zurück. Dass es jetzt, fünf Jahre nach dem geplanten Bauende, mit dem Spatenstich erst losgeht, sei aber nicht die Schuld des Kantons.

Auf die lange Geschichte des Projekts ging auch Marius Büttiker, Gesamtprojektleiter seitens des Kantons, ein. Mit der öffentlichen Auflage im Mai vor fünf Jahren geriet das Projekt ins Stocken. «Weil wir mit den drei Einwendenden gute Lösungen finden wollten, hat das seine Zeit gebraucht», führte Büttiker aus. Im August 2017 wurde das Projekt rechtskräftig. Weil nicht nur die Einwendungsverhandlungen, sondern auch die Landerwerbsverfahren viel Zeit in Anspruch nahmen, folgte der Spatenstich erst dieses Wochenende. Dass das Projekt jetzt so weit ist, freut Büttiker. «Jetzt bauen wir», verkündete er.

Fahrbahn verbreitern und zwei neue Gehwege

Büttiker erwähnte im Rahmen des Spatenstichs noch einmal die wichtigsten Ziele des Projekts. «Zuoberst steht immer die Verkehrssicherheit, die erhöht werden soll», sagte er. Speziell gelte dies für den Langsamverkehr. Zumal die Kantonsstrasse an zwei Punkten vom Schulweg gekreuzt wird. Zudem soll der Lärm optimiert werden. «Wir bauen den modernsten Deckbelag ein, der den Lärm um bis zu drei Viertel reduziert.» Die Strasse, die mittlerweile zur Holperpiste geworden sei, gelte es instand zu stellen, und beim vierten Ziel wird die Gemeinde aktiv: Sanieren der Werkleitungen. Fünf Millionen Franken kostet das gesamte Projekt, zwei Millionen davon muss die Gemeinde Merenschwand tragen.

Josef Korbonits, Projektleiter, stellte das Bauvorhaben im Detail vor. Primär werde die Kantonsstrasse verbreitert. «Die bisherige Fahrbahnbreite genügt den Ansprüchen nicht mehr.» Zudem werden zwei Gehwege – einer in Benzenschwil und einer in Merenschwand – eingebaut, um die Sicherheit des Langsamverkehrs zu erhöhen. Querungshilfen mit Mittelinseln sind ebenso vorgesehen.

Abschluss im Sommer 2022

Auf einer Strecke von rund 1,2 Kilometern wird die Strasse saniert. Bis im November 2021 soll das Projekt mit Ausnahme des Deckbelags fertig sein. Korbonits erläuterte die drei Bauetappen. In der ersten, die schon am Laufen ist, kann der Verkehr einspurig mittels einer Lichtsignalanlage geführt werden. Die Arbeiten laufen in beiden Ortsteilen parallel.

Nach den Weihnachtsferien wird die Benzenschwilerstrasse gesperrt – ausser für Postautos und die Landwirtschaft. Der Verkehr wird grossräumig via Muri und Sins geführt. Auch in der dritten Etappe ab März 2021, wenn der Strassenbau im Ausserortsbereich folgt, bleibt die Strasse gesperrt. Der Anstösserverkehr wird mit kurzen Ausnahmen immer möglich sein. Im November nächsten Jahres sollen diese Arbeiten fertig sein. Weil der Deckbelag – 2800 Tonnen Asphalt sind laut Korbonits nötig – nur bei schönem Wetter eingebaut werden kann, folgt dieser letzte Schritt im Sommer 2022.

Kulturland geht verloren

Dass die Ausführungsarbeiten starten, ist für alle Beteiligten erfreulich. Ammann Hannes Küng sagte aber, dass ein solcher Anlass nicht immer nur freudig sei. «Wir kennen alle die Problematik des Kulturlandverlustes. Um solche Projekte aber umzusetzen, wird Kulturland bebaut.» Um die Sicherheit hoch zu halten und um den ständig wachsenden Ansprüchen an die Mobilität gerecht zu werden, sei dies aber unumgänglich.

Unerfreulich seien zudem die Einschränkungen und Unannehmlichkeiten, die die Anwohner auf sich nehmen müssen. Für das Verständnis dankte nicht nur Hannes Küng, auch Gesamtprojektleiter Marius Büttiker betonte: «Immer wenn wir da sind, gibt es Lärm und Dreck. Wir geben uns Mühe, so schnell vorwärts zu machen, wie es geht.» Den ausführenden Firmen wünsche er in erster Linie ein unfallfreies Bauprojekt. «Haltet euch Sorge.»

 


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