Es sind doch nicht alle gleich

  09.02.2021 Sport

Stufenweise Öffnung möglich

«Entweder können alle schwingen oder niemand», hat der Freiämter Stefan Strebel im Dezember noch gesagt. Heute sieht es der technische Leiter des schweizerischen Schwingverbandes anders.

Man will im Schwingen keine Zweiklassengesellschaft. Der Freiämter Stefan Strebel, höchster Schwinger des Landes, hat dies in der Vergangenheit immer wieder betont. Tradition soll erhalten bleiben, Spitzenschwinger sollen nicht bevorzugt behandelt oder gar professionalisiert werden. In der momentanen Coronapandemie sollen entweder alle gleichzeitig wieder in den Sägemehlring steigen oder keiner. «Alle oder niemand», hat der 43-jährige Villmerger im Dezember noch gesagt. Nun hat sich dies geändert.

Der «Normal-Schwinger» müsste weiter pausieren

Momentan laufen Gespräche zwischen dem Eidgenössischen Schwingerverband, dem Bundesamt für Sport und Swiss Olympic. Der Entscheid, ob die besten Schwinger (beispielsweise alle Kranzschwinger) als Profisportler eingestuft werden und mit dem Training beginnen dürfen, wird voraussichtlich in diesen Tagen gefällt (vom Bundesamt für Sport und von Swiss Olympic). Dann dürften die Spitzenschwinger wieder aktiv trainieren und der «Normal-Schwinger» müsste weiter pausieren.

Stefan Strebel: «Mittlerweile sehe ich es anders»

Der Druck wächst auf den Schwingsport. Eine Saison ohne Kranzfeste kann man sich nicht mehr erlauben. Zu gross wären die Einbussen und die Abwanderungen von jungen Schwingern. Da mit Lockerung per Ende Februar nicht gerechnet werden kann, musste der Verband nun handeln und hat ein Konzept zur stufenweisen Öffnung im Schwingsport erarbeitet. Stefan Strebel möchte noch keine Auskunft geben. Auf Facebook wird er mit seiner Aussage konfrontiert («Alle oder keiner») und antwortet darauf: «Diese Aussage stimmt. Aber mittlerweile sehe ich es anders. Die Wirtschaft wird stufenweise geöffnet werden, der Sport muss dies auch tun. Deshalb habe ich Ende Januar ein Konzept zu dieser stufenweisen Öffnung im Schwingen erstellt.» Auch das Schwingen werde nicht von 0 auf 100 wieder möglich sein, «deshalb dieser Schritt», so Strebel.

Entscheid wird Kritik auslösen

Nun ist geplant, dass zuerst die Spitzenschwinger wieder randürfen und dann der Rest. Dies wird Kritik auslösen, dessen ist sich Strebel bewusst. Die Coronapandemie hat auch vor dem traditionsliebenden Schwingsport nicht haltgemacht. --spr

 


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