Farbenfreude

  29.05.2020

Seit 40 Jahren ist der Murianer Thomas Rüttimann bei Maler Mäder in Muri tätig. Sein vielfältiger Beruf befriedigt ihn nach vier Jahrzehnten immer noch sehr. «Das schöne am Malerhandwerk ist, dass man jeden Abend sehen kann, was man den Tag über erschaffen hat.» --sus


Ein farbenfrohes Leben

Seit 40 Jahren ist der Murianer Thomas Rüttimann bei Maler Mäder angestellt

Seit 1947 verschönert die Firma Maler Mäder das Dorfbild von Muri. Thomas Rüttimann trägt seit 40 Jahren mit dazu bei. Er ist Maler aus Leidenschaft, weil «Farbe einfach Freude macht».

Susanne Schild

Maler Mäder ist ein Traditionsunternehmen in Muri. 1947 von Alois Mäder gegründet, wurde das Unternehmen von 1979 bis 2010 durch seinen Sohn Bruno Mäder erfolgreich weitergeführt. Heute steht der Betrieb in dritter Generation unter der Leitung von Herbert Mäder, Sohn von Bruno Mäder. Das Wissen über das Malerhandwerk und traditionelle Verarbeitungstechniken wurden über die Generationen gepflegt.

Traumberuf Maler

Vor 40 Jahren, am 15. April 1980, hat Thomas Rüttimann seine dreijährige Lehre in dem Murianer Betrieb begonnen. Nach erfolgreichem Abschluss wurde er im Anschluss übernommen. «Ich habe lange nicht gewusst, was ich einmal werden möchte», erinnert sich der 56-Jährige zurück. Durch eine Schnupperlehre bei Maler Mäder sei er auf den Geschmack gekommen. «Ich habe auch in den Metallbau reingeschnuppert, aber schon gleich festgestellt, dass diese Art von Arbeit nichts für mich ist.» Am Malerberuf mag Thomas Rüttimann, dass er sehr vielfältig ist. Das Spiel mit den Farben gefällt ihm. Und der Blick für das Ästhetische darf natürlich auch nicht fehlen. «Das Spannende an meinem Beruf ist, dass man am Ende des Tages immer ein Ergebnis sieht und mit schön gestalteten Räumen und Wänden den Kunden Freude bereiten kann. Durch Farbe werden triste Orte zu echten Hinguckern. Das befriedigt mich immer sehr.» In seinem Beruf kann er sowohl drinnen als auch draussen arbeiten, was das Arbeiten sehr abwechslungsreich mache.

In den 40 Jahren ist dem Maler nur einmal während seiner Lehrzeit ein kleines Malheur passiert. «Ich musste einen Schrank verschieben. Dabei ging ein Kronleuchter zu Bruch. Das ist das Einzige, was mir jemals passiert ist. Ansonsten verlief zum Glück immer alles unfallfrei.»

Früher hatte man mehr Zeit

Das Malerhandwerk hat sich während der vier Jahrzehnte verändert. «Heute ist der Leistungsdruck grösser. Früher hatten wir mehr Zeit.» Ausserdem sei heute viel mehr Flexibilität von den Kunden gefordert. «Zu meinen Anfangszeiten war klar, dass im Winter drinnen gearbeitet wurde und im Sommer draussen.» Wenn heute ein Kunde einen Auftrag erteilt, wäre es ihm am liebsten, dass schon morgen damit begonnen wird. Die Kundenwünsche sind ebenfalls anders geworden. «Früher wurde noch viel mehr tapeziert. Ich habe das Gefühl, dass die Tapete mehr oder weniger langsam ausstirbt.» Der Farbgeschmack seiner Kundschaft hat sich ebenfalls verändert. Vor zwanzig Jahren waren ganz andere Vorlieben und Techniken aktuell. «Die Nassräume wurden früher noch in Leimfarbe gestrichen, heute wird mit Innendispersionsfarbe gearbeitet.»

Nach 40 Jahren das «Urgestein der Firma»

Viele seiner Arbeitskollegen sind bereits in Pension. «Ich bin sozusagen das Urgestein von Maler Mäder und werde dem Betrieb bis zu meiner Pensionierung in neun Jahren, wenn es denn irgendwie möglich ist, auch noch erhalten bleiben.

Maler ist mein Beruf und meine Berufung.» Körperlich verlange einem die Malerarbeit doch noch einiges ab. «Da merkt man einfach, dass man keine 25 Jahre mehr ist.» Dass Teamarbeit in diesem Handwerk wichtig ist, weiss Thomas Rüttimann zu schätzen. «Der eine macht die Ecken und der andere halt die Flächen. Abstimmung ist wichtig, ob es um das Tapezieren, Streichen oder andere Arbeiten geht. Dabei dreht es sich nicht nur um qualitative Arbeit, sondern auch darum, sie in einer bestimmten Zeit zu schaffen.»

Pläne für die Zeit nach dem Ende seiner Malerkarriere hat Thomas Rüttimann bereits jetzt. «Ich werde noch mehr reisen. Es gibt noch viele Orte und Länder, die ich einmal sehen möchte.»

Im Moment macht der 56-Jährige gerade seine Fischereiprüfung. «Wenn ich in Pension sein werde, dann habe ich für dieses Hobby bestimmt auch mehr Zeit», hofft Thomas Rüttimann. Bis es dann in neun Jahren so weit ist, verschönert er weiterhin das Dorfbild von Muri.


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