Final ohne Happy End

  08.06.2021 Sport

Fussball, Cupfinal Frauen: Luzern bezwingt die FC-Zürich-Frauen mit der Murianerin Julia Stierli

Am Ende steht es 2:0 für die Frauen des FC Luzern. Julia Stierli muss in ihrem sechsten Cuppnal zum zweiten Mal als Verliererin vom Platz. Die Frauen des FC Zürich, das langjährige Topteam in der Schweiz, beenden die Saison ohne Titel.

Josip Lasic

Die Enttäuschung spricht aus Julia Stierli. «Wir hatten eine lange Saison, haben viel gearbeitet, viel investiert. Es tut weh, dass wir uns nicht belohnen konnten.» Nach dem 2. Rang in der Meisterschaft hinter den Frauen von Servette Genf mussten sich die Zürcherinnen im Cupfinal – ausgerechnet im heimischen Letzigrund – gegen Luzern mit 0:2 geschlagen geben.

«Die Luzernerinnen haben ihre taktischen Mittel optimal eingesetzt. In Anbetracht dessen, dass wir nicht in der Lage waren, ein Tor zu erzielen, und wir zwei Gegentreffer kassiert haben, ist ihr Sieg und unsere Niederlage absolut verdient.» Dabei nimmt sich die Murianerin nicht aus der Kritik heraus: «Bei einer Niederlage mit zwei Gegentoren kann ich als Abwehrspielerin mit meiner Leistung nicht zufrieden sein.»

Müde am Ende einer langen Saison

Vielleicht waren bei ihr und den Zürcherinnen auch einfach die Batterien leer, am Ende der langen Saison. Mit Meisterschaft, Cup und Champions League tanzten die FCZ-Frauen auf drei Hochzeiten. «Dazu kommen meine Arbeit und mein Studium und das Nationalteam. Ich will nicht jammern, da ich alles, was ich mache, wirklich liebe und dahinterstehe. Irgendwann geht es aber an die Substanz.» So versucht die 24-Jährige das wenige Positive aus der Niederlage zu ziehen. «Ob es wirklich als positiv bezeichnet werden kann, weiss ich nicht», sagt sie mit etwas Galgenhumor. «Aber wir haben sicher eine Lektion gelernt, die es bei einem weiteren Cupfinalsieg nicht gegeben hätte. Wenn wir wieder mal in einem Final stehen, wissen wir jetzt, wie es ist, in Rückstand zu geraten, und dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir jedes Mal siegen. Ich hoffe, dass wir uns das beim nächsten Mal in Erinnerung rufen können.»

Nati-Zusammenzug und dann Ferien

Noch ist die Saison nicht ganz zu Ende für Stierli. Und viel Zeit bleibt ihr auch nicht, um sich zu erholen. Zunächst erfolgt ein Zusammenzug des Nationalteams, dann hat sie zwei Wochen Ferien, gefolgt vom Start der Saisonvorbereitung. Im Anschluss hat sie nochmals eine Woche Ferien, bevor die kommende Saison wieder losgeht. «Ich freue mich, dass ich wenigstens ein paar Wochen zur Erholung habe. Bisher hatte ich nicht mal Zeit, mir zu überlegen, ob ich verreisen kann. Aber ich will auf jeden Fall ein wenig abschalten.»

Das ist der Freiämterin nach der intensiven Saison auch zu gönnen. Umso mehr, da das Happy End im Cupfinal trotz aller Mühe und Anstrengungen ausgeblieben ist.


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