Frau mit Know-how

  26.06.2020 Sport

HC Mutschellen engagiert Ex-Profispielerin Tanja Marjanac für die Juniorenabteilung

Sie spielte in der serbischen Nationalmannschaft und jahrelang in der NLA. Nun kümmert sich die 37-jährige Tanja Marjanac um die U13-Junioren auf dem Mutschellen.

Stefan Sprenger

Der Handball auf dem Mutschellen boomt. Die Juniorenabteilung leistet starke Arbeit. «Will man Qualität bei der Nachwuchsarbeit, muss man auch Geld in die Hand nehmen», sagt HC-Mutschellen-Präsident Pitsch Müller. Für die U13-Abteilung konnte man nun eine Frau mit riesiger Handballerfahrung verpflichten.

Ihr Mann spielt in der NLA bei Suhr Aarau

Tanja Marjanac war Profihandballerin in Italien, Serbien und der Schweiz. Bei Rotweiss Thun spielte sie den Cupfinal vor wenigen Jahren. «Leider konnte ich in meiner Karriere keinen Titel gewinnen», sagt sie. Ihr grösster Stolz ist die Teilnahme mit der serbischen Junioren-Nationalmannschaft an der WM und ihre Einsätze mit dem A-Team Serbiens. Zuletzt liess sie ihre Karriere bei Handball Emmen in der 1. Liga ausklingen. In die Schweiz kam sie im Jahr 2011. Dies, weil ihr Mann Dragan Marjanac beim BSV Bern im Tor stand. Heute ist er der Torhüter des HSC Suhr Aarau in der NLA.

Nach ihrem Karriereende wollte sie weiterhin im Handballsport tätig sein. Alex Milosevic, Nachwuchschef beim HC Mutschellen, fragte sie an. «Ich habe sofort zugesagt. Der HC Mutschellen ist ein Verein mit einer sehr guten Nachwuchsarbeit. Und ich wollte eine neue Herausforderung», so die 1,78 m grosse Frau. Nun trainiert sie zwei- bis dreimal pro Woche die rund 30 U13-Junioren des HC Mutschellen. «Ich bin zufrieden, es macht viel Spass. Ich habe sofort gesehen, dass es viele Talente hat auf der Burkertsmatt.»

Sie selbst hat einen 6-jährigen Sohn, der beim HSC Suhr Aarau Handball spielt. Sie möchte den Kindern nicht nur den Sport vermitteln. «Handball ist viel mehr. Es ist eine Lebensschule. Spass, Disziplin, Teamgeist, Selbstvertrauen, Verantwortung – dies will ich den Kindern weitergeben», so Tanja Marjanac.

Guter Zugang zu Kindern, weil sie selbst Mutter ist

Die frühere Rückraumspielerin hat einen enormen Erfahrungsschatz. Ist sie bei der U13 nicht unterverkauft? «Nein», sagt Präsident Pitsch Müller. «In den Stufen U13, U15 und U17 muss man die besten Leute einsetzen.» Die «Leuchtturmstrategie» mit der ersten Mannschaft könne man nicht jahrelang fahren. «Die Basis ist enorm wichtig. Wir wollen möglichst viele junge Spieler in die erste Mannschaft einbauen. Da sind wir mit Vollgas dran. Mit starken Trainern und mit Fördertrainings», so Müller. «Tanja Marjanac hat viel Know-how und zudem einen super Zugang zu den Kindern, da sie auch selbst Mutter ist. Für uns ist ihr Engagement sensationell.» Ähnlich sieht es auch die frühere Profihandballerin. «Ich helfe gerne bei diesem Projekt mit», so die in Suhr wohnhafte Marjanac.

Der HC Mutschellen fördert vorbildlich eigene Junioren und investiert viel dafür. Was ist eigentlich mit dem Ziel Nationalliga B, das man sich vor einigen Jahren selbst auferlegte? «Man muss grosse Ziele haben», sagt Präsident Pitsch Müller dazu. «Wir arbeiten weiterhin auf dieses Ziel hin. Irgendwann wird es klappen.»


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