Freitagabendwanderungen zu Monatsbeginn

  09.04.2021 Region Oberfreiamt

Naturfreunde Oberfreiamt mit neuem Wanderangebot

Jeden ersten Freitag in den Sommermonaten um 19 Uhr werden die Naturfreunde eine Abendwanderung für Mitglieder und Neuinteressente organisieren.

Die Idee dazu hatte der Vorstand, um auch den weniger sportlichen und auf Gemütlichkeit bedachten Wanderpersonen auf das Wochenende hin eine gut zweistündige Abendwanderung im Oberfreiamt anzubieten. Flora, Fauna, Geografisches, Volkskundliches und Geschichtliches sollen beim Wandern Thema sein, aber auch die Freundschaft soll mit einem gemütlichen Beizenbesuch nicht zu kurz kommen. Die erste Exkursion fand am Karfreitagabend statt. Es fanden sich ein Dutzend Teilnehmende ein.

Auf der alten Landstrasse ging es vom Bahnhof Sins über die Grundmoräne bei den «Höfen». Dort erfuhren die Wanderer, dass zur letzten Eiszeit vor 15 000 Jahren das Eis hier rund 400 Meter mächtig war und sich später ein Flachsee von Sins bis nach Hermetschwil erstreckte, der heute verlandet ist.

Am 11. Dezember 1942 wurde der Weiler von englischen Flugzeugen bombardiert, deren Ziel eigentlich Stuttgart gewesen wäre. Ein Bauernhof fiel den Flammen zum Opfer und im Oberrüterwald schlug eine 500-Kilogramm-Bombe einen tiefen Krater. In den darauffolgenden 40 Jahren entsorgte die Bevölkerung darin ihren Abfall.

Das letzte Kriegsgeschehen auf Schweizer Boden

Dann führte die Route am Naturfreundebänkli vorbei, danach den Binnenkanal entlang, wo sich nach 150-jähriger Absenz der Biber wieder angesiedelt hat. Über die 1972 auf Doppelspur ausgebaute Eisenbahnbrücke ging es auf der Zuger Seite die Reuss entlang zurück nach Sins. Auf der historischen Holzbrücke gab es noch eine kurze Erklärung zum Sonderbundskrieg von 1847. Da die Zuger einen Angriff der eidgenössischen Tagsatzungstruppen unter General Dufour erwarteten, setzten sie mit einem mit Sprengstoff beladenen Heuwagen den östlichen Brückenteil in Brand. Dies wäre nicht nötig gewesen, weil Dufour mit seinen Soldaten den Angriff bei Gisikon vorsah. Es gab damals einige Tote. Das war das letzte Kriegsgeschehen auf Schweizer Boden. Die Sinser Brücke wurde wieder hergerichtet, allerdings mit einem anderen Baufachwerk. Wer genau hinschaut, erkennt sofort die unterschiedliche Bauweise. --zg

Weitere Infos unter nf-oberfreiamt.ch.


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