Froh und dankbar

  12.02.2021 Kommentar

Sabrina Salm, Redaktorin.

Für viele Menschen ist es heute unvorstellbar, dass vor 50 Jahren die Schweizerinnen stark um ihr Wahl- und Stimmrecht kämpfen mussten. Dass Frauen zuvor weniger Rechte als ihre männliche Mitbürger hatten.

Fast schon schockiert bin ich darüber, wie unsere Region sich vehement gegen das Frauenstimmrecht gewehrt hat. Der Bezirk Muri die Vorlage hochaus bachab schickte. Beim Stöbern im Zeitungsarchiv musste ich einige Male leer schlucken. «Mit dem Ja bindet man den Frauen eine Bürde auf, denn Politik ist zu komplex für sie» oder «Es schadet der Familie und der Sympathie», war zu lesen. Noch schlimmer empfand ich aber die Leserstimmen von Frauen selber, die sagten: «Ich will nicht gleichberechtigt sein.» Zu dieser Zeit hätte ich wohl nicht stolz auf das Freiamt sein können.

Ich bin froh und dankbar, dass diese Ungerechtigkeit aufgehoben wurde. Doch Fakt ist, auch heute müssen Frauen oft um Gleichberechtigung buhlen. Und das muss sich ändern. Gleichberechtigung muss zur Selbstverständlichkeit werden. Nicht erst in 50 Jahren.


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