Ganz einfach: das Beste geben

  16.02.2021 Kallern

Seit Anfang Jahr sitzt Christian Widmer neu im Kallerer Gemeinderat

Viele Sitzungen hat er noch nicht miterlebt. Tief in die einzelnen Geschäfte sieht er noch nicht. Dafür ist Christian Widmer zu neu im Gemeinderat. «Einlesen, kennenlernen, zurechtfinden.» Das seien die wichtigsten Sachen, die anstehen. Konkrete Ziele verfolgt der 45-Jährige nicht. «Ich will es gut machen», sagt er.

Annemarie Keusch

Eigentlich sind es erst knapp drei Jahre. «Vom Gefühl her viel mehr», sagt Christian Widmer und lacht. Ein Zeichen dafür, wie wohl er und seine Frau und seine mittlerweile zwei Kinder sich in Kallern fühlen. «Über ein Jahr haben wir ein passendes Haus gesucht. Hier haben wir es gefunden.» Schon von Anfang an habe er Kallern als kleines, persönliches Dorf wahrgenommen, die Leute, die hier leben, als offenherzig. «Richtig beeindruckend sind die vielen Feste, die gefeiert werden, und die Tatsache, dass praktisch alle im Dorf hingehen. Das gefällt uns.»

Er mag Sprünge ins kalte Wasser

Dass eine kleine Gemeinde nur funktioniert, wenn jeder mithilft und seinen Beitrag leistet, dessen ist sich Christian Widmer bewusst. Entsprechend überlegte er es sich nicht lange, als er für den Gemeinderat angefragt wurde. «Ich liebe es, mit Leuten zu arbeiten. Und ich will mich in der Gemeinde, in der wir leben, einbringen.» Im Herbst wurde er gewählt. Seit dem 1. Januar ist er offiziell Gemeinderat. Widmer spricht von einem Sprung ins kalte Wasser, wie er ihn in seiner beruflichen Laufbahn mehr als einmal wagte. «Ich liebe es, neue Bereiche zu ergründen, Neues kennenzulernen», sagt er. Und Widmer gibt zu: «Als ich zusagte, konnte ich mir nicht wirklich viel Konkretes darunter vorstellen, Gemeinderat zu sein.»

In Diskussionen gehören auch Emotionen

Christian Widmer ist selbstständig in der Immobilienbranche tätig, studierter Ingenieur. Dass er das Ressort Bau betreut, ist entsprechend keine Überraschung. Auch die Feuerwehr, das Militär und die Energie fallen in seinen Aufgabenbereich. Grossprojekte stehen in diesen Bereichen in den nächsten Monaten keine an. «Zum Glück, zuerst muss ich mir die Abläufe erarbeiten, die vielen Themen kennenlernen.» Ein Kurs soll helfen.

Das grundsätzliche Interesse für alles, was kommt, ist da. Und auch eine gewisse Erfahrung. Widmer hat zehn Jahre Erfahrung in der Geschäftsleitung einer Firma, leitete die weltweite Produktion und das Aftersales. «Ich weiss, was es braucht, damit eine Firma funktioniert. Bei einer Gemeinde ist das nicht diametral anders.»

Erste Einblicke in das Funktionieren einer Gemeinde erhielt er. «Es ist sehr interessant, wie die Themen abgearbeitet werden», sagt Christian Widmer. Und er finde es schön, dass in der Diskussion auch Emotionen Platz haben. «Das zeigt, dass alle mit dem Herzen dabei sind und ihnen die Gemeinde wichtig ist.»

In keiner Partei, aber der FDP nahe

Vielschichtig, komplex und deswegen interessant, so beschreibt Christian Widmer die Arbeit im Gemeinderat, wie er sie im ersten Monat kennenlernte. Welche Ziele er als Gemeinderat verfolgt? «Ich habe den Anspruch an mich selbst, dieses Amt gut auszuführen. Und gut definiere ich damit, dass ich das Richtige für die Sache und die Gemeinde mache und mehrheitlich positive Gefühle hinterlasse.» Er habe nicht das Gefühl, etwas ändern zu müssen. «Zuerst muss ich das Ganze überhaupt verstehen», sagt er und schmunzelt.

Widmer gehört keiner Partei an, fühlt sich der FDP nahe und verfolgt keine höheren politischen Ziele. «Ich habe keine Ambitionen als Politiker.» Christian Widmer grinst. Er habe in seinem Leben drei Dinge genannt, die er nie machen werde. «Alle drei habe ich gemacht. Also sage ich auch zu diesem Thema niemals nie.»

Der Verantwortung bewusst

Angesprochen auf kommende Herausforderungen für die Gemeinde Kallern spricht Christian Widmer den Charakter des Dorfes an. «Es ist so schön hier, weil es klein und familiär ist. Dieses Stück heile Welt, auch wenn das pathetisch tönt, aufrechtzuerhalten, muss das oberste Ziel sein.» Dafür will Christian Widmer, der seine Freizeit vor allem mit seiner Familie und ab und zu beim Holzen verbringt, seinen Beitrag leisten.

Neuer Ammann und Vizeammann gesucht

Grosse Wechsel wird es aber im Herbst im Gemeinderat geben. Ammann Philippe Dubler und Vizeammann Andreas Schüpbach treten zurück. «Wir tun alle unser Bestes, um ein gutes Team auf die Beine zu stellen», sagt Christian Widmer dazu. Er habe vor solchen Veränderungen keine Angst. «Wir gehen das positiv an.» Und Widmer tut dies mit einer gesunden Portion Respekt. Er sei sich der Verantwortung bewusst, die er für die Gemeinde trage.


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