Ganz ohne geht es nicht

  12.02.2021 Boswil

Boswiler Suppentag einmal anders

Der Schmutzige Donnerstag ist seit vielen Jahren der Suppentag in Boswil. Von den «Räbemöschtlern» hat die IG Nachtumzug diese Tradition übernommen. Und auch in diesem Jahr wurde Suppe verteilt, direkt von der Strasse.

Die Musik kündet es schon von Weitem an. Laut dröhnt sie durch die Boswiler und Kallerer Strassen. Der Suppentag-Tross war gestern Donnerstag unterwegs in den beiden Dörfern. Den Anlass komplett abzusagen, das kam für Gabi Pfammatter von der IG Nachtumzug und ihr Team nicht infrage. Mit einer alten Gulaschkanone waren sie den ganzen Schmutzigen Donnerstag unterwegs. «Nein, kalt ist uns nicht», sagt sie und lacht. Hinter dem Wagen herzulaufen und eine Suppe nach der anderen zu verteilen, gibt warm.

«Macht grossen Spass»

Rund 250 Liter Lauch-Kartoffel-Suppe führen sie mit. Unten brennt das Feuer, um diese laufend zu wärmen. «Die Aktion kommt super an», sagt Pfammatter. Die laute Musik weckt die Aufmerksamkeit. Immer wieder gehen Fenster und Türen auf. «Super», ruft eine ältere Frau und lacht. Ob sie eine Suppe will? Die Frau lächelt. Die Musik ist zu laut, um die Frage zu verstehen.

Ob Bauarbeiter oder ganze Familien, immer wieder rennen die drei Suppenverteiler zu den Häusern, wieder zurück zur Gulaschkanone. Marco Berger, ebenfalls in der IG Nachtumzug, hebt seinen Mexikanerhut. «Und wir dachten noch, wir könnten frieren», meint er und lacht. Trotzdem, es mache grossen Spass. «Die Leute freuen sich, dass trotz allem etwas los ist.» 60 Liter Suppe haben sie allein bis zum Mittag verteilt, nach nur zwei Stunden Unterwegssein.

Bis am Abend dürfte die ganze Suppe verteilt gewesen sein. Und der Schmutzige Donnerstag ist dank der IG Nachtumzug nicht ganz von der diesjährigen Boswiler Fasnachtsbildfläche verschwunden. --ake


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote