Orchesterakademie für Amateurmusiker im Künstlerhaus Boswil

Die Orchesterwoche wird intensiv für die Teilnehmer. Im Schlusskonzert vom 3. Oktober, 19.30 Uhr, präsentieren nun alle, was sie in dieser Woche gelernt haben.

Das Programm befasst sich in diesem Jahr mit den Fantasiewelten von Komponisten, die im Kulturerwachen ihres Landes eine wesentliche Rolle spielten.

Mit den Werken von Edvard Grieg (1843–1907), Edward Elgar (1857– 1934) und Antonín Dvorák (1841– 1904) stehen musikalische Schöpfungen auf dem Programm, die allesamt im 19. Jahrhundert entstanden sind. Dies geschah zu einer Zeit, als die verschiedenen Länder ihr Nationalbewusstsein entdeckten und dabei auch auf ihre mythologischen Wurzeln Bezug nahmen. Es ist somit ein Abtauchen in geheimnisvolle Fantasiewelten, die aber immer auch im Zusammenhang mit dem Nationalbewusstsein stehen. Warum sollte man ins Kino gehen, wenn man im musikalischen Rahmen so einen spannenden und mitreissenden Abend erleben kann? Barbarische Hochzeiten, ein Hauch von Exotik von fernen Ländern, trauernde Verlobte, imaginäre Kinder, Geister, Fata Morganas, böhmische Schlösser und pulsierende Volkstänze.

Raue Welt der norwegischen Märchen

Das alles bringt die Boswiler Orchesterakademie für Amateure und Amateurinnen bei ihrem Abschlusskonzert auf die Bühne. Hier wird Musik zum Programm, lässt Bilder entstehen und wieder verschwinden und weiss dabei mitzureissen und zu verzaubern. Intensiv haben sich die Amateurmusiker mit den auf dem Programm stehenden Werken auseinandergesetzt. Edvard Grieg führt mit seiner zweiten Suite zu Peer Gynt durch die raue Welt der norwegischen Märchen, der er einen Hauch von im 19. Jahrhundert sehr geschätztem Orientalismus hinzufügt. Ein Umweg nach England mit Edward Elgar reicht dann, um Geistern und imaginären Kindern in einer sehnsüchtigen Atmosphäre zu begegnen. Schliesslich lassen die Legenden von Antonín Dvorák mit ihren Tänzen im Rhythmus der böhmischen Folklore den Abend in heiterer Stimmung ausklingen.

Die Boswiler Orchesterakademie für Amateurmusiker und Amateurmusikerinnen. Dieses Projekt kann nun schon zum dritten Mal in der ersten Herbstferienwoche durchgeführt werden. Vom 27. September an wird am Künstlerhaus unter der Leitung von Anne-Cécile Gross geprobt. Aber auch Inputs von der Musikphysiologie und Betreuung von Spitzenmusikerinnen und -musikern in der Stimmführung der einzelnen Register haben während der Probewoche ihren Platz. --zg