Lauter strahlende Gesichter

  20.10.2020 Grosser Rat

Der Bezirk Bremgarten bleibt in SVP-Hand – alle sechs Sitze konnten gehalten werden

Die SVP hatte gleich doppelt Grund zum Feiern: zum einen das sehr gute Ergebnis bei den Grossratswahlen, zum anderen die Wiederwahl des «eigenen» Regierungsrates. Freude aber auch bei der SVP Wohlen: Für die zurückgetretene Marlis Spörri rückt Präsident Roland Büchi nach.

Chregi Hansen

«Wir haben fast zweieinhalb Jahre auf diesen Moment hingearbeitet, jetzt dürfen wir stolz sein», erklärte Bezirksparteipräsident René Bodmer. Schon früh habe man die Kandidaten auf den Wahlkampf vorbereitet. In den letzten Wochen hat man dann einige Aktionen lanciert, etwa Wählerwanderungen oder die Sanierung einer Feuerstelle. «Wir haben dabei gespürt, wir sind nahe bei den Bürgern», stellt Bodmer fest.

Mit Abstand stärkste Partei

Und doch, dass die Partei im Bezirk alle sechs Sitze halten konnte, das sei keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr freut er sich über das Ergebnis. Kantonal holte die SVP 30,3 Prozent, im Bezirk Bremgarten waren es gar 33,75 Prozent. Damit bleibt man die mit Abstand stärkste Partei. Sie ist mehr als doppelt so stark wie alle anderen. Und es sei gut, so der Präsident, dass der Sitz von Marlis Spörri wieder nach Wohlen geht. «Damit haben wir weiterhin zwei Vertreter aus der grössten Ortspartei in Aarau.»

Den Sitz von Spörri holte sich Roland Büchi, Präsident der Ortspartei. Er habe darauf gehofft, aber nicht unbedingt damit gerechnet, erklärt er. «Hinter den Bisherigen waren alle sehr eng beieinander, da ist es schwer zu sagen, wer am Schluss das Rennen macht und warum», so Büchi. Umso glücklicher ist er, dass es geklappt hat. Auch er findet es positiv, dass die SVP zwei Wohler Vertreter stellen kann. In Aarau würde er sich gerne im Bereich Sicherheit einsetzen. «Aber das entscheidet dann die Fraktion.»

Vogt der Sieger in Wohlen

Auch der zweite Wohler Vertreter hatte allen Grund zum Strahlen. Roland Vogt war in seiner Wohngemeinde Wohlen der bestgewählte Grossrat. «Das macht mich schon ein wenig stolz und beweist, dass man meine Arbeit honoriert», sagt er. Abheben will er deswegen nicht. Ob er in einem Jahr als Ammann antritt, wie es sich Fraktionspräsident Peter Christen erhofft, das sei nicht entschieden. «Ganz ehrlich: Diese Idee kommt von aussen, ich habe mir persönlich dazu noch gar keine Gedanken gemacht», sagt er. Klar ist, dass er weiter Gemeinderat und Grossrat bleiben will. «Das ist eine gute Kombination.»

Allen Grund zum Strahlen hatte Christian Hagenbuch. Obwohl erst seit vier Jahren im Amt, erreichte der Lunkhofer das beste Ergebnis im Bezirk. «Das ist schön, aber das macht das Resultat als Ganzes nicht besser», sagt er. Nach dieser Abstimmung würden die Karten neu gemischt, das Parlament sei noch mehr verzettelt und nach links gerutscht. «Wir bleiben zwar die mit Abstand stärkste Partei, aber für uns wird es noch schwieriger, Mehrheiten zu finden», schaut Hagenbuch voraus. Das sieht Präsident Bodmer ähnlich. Die SP sei zwar der eigentliche Konkurrent, aber wenigstens verlässlich. «Bei den Mitteparteien ist immer unklar, wohin sie tendieren», sagt er.

Glückwünsche gab es auch von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati und Kantonalpräsident Andreas Glarner. Trotz den zwei Sitzverlusten auf kantonaler Ebene ist dieser zufrieden. «Alle redeten im Vorfeld vom Glarner-Effekt, der sich negativ auf die SVP auswirken wird. Nun haben wir aber den Wermuth-Effekt erlebt», sagte er und sprach damit die vier Sitzverluste der SP an. Und dennoch: Zum Ausruhen bleibe keine Zeit. «Es braucht harte Arbeit, damit wir in vier Jahren ein noch besseres Ergebnis erreichen», beschwor Glarner die Partei bereits jetzt.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote