Annemarie Keusch, Redaktorin.

Es musste hart sein für die Aristauer Gemeinderatsmitglieder. Während Monaten und Jahren arbeiten sie ein Konzept aus, wie der Schulraum erweitert werden kann. Und immer liegt ihr grösstes Augenmerk auf den Finanzen. Kein Wunder, kleine Gemeinden sind finanziell immer stärker unter Druck, der Anteil der Kosten, über die selbst bestimmt werden kann, wird nicht grösser – im Gegenteil.

Und dann das. An der «Gmeind» ist es eine deutliche Mehrheit, die die Hand hebt für Zusatzkredite. Das Schulhaus soll nicht nur aufgestockt, sondern auch dessen Hülle saniert und die Klassenzimmer mit einer kontrollierten Lüftung ausgestattet werden. Die Bevölkerung will mehr ausgeben als der Gemeinderat. Eine seltene Situation.

Der Gemeinderat kann dies als Schlag ins Gesicht deuten. Oder aber als klares Bekenntnis zum Dorf, mit der Schule als Zentrum. Und es ist ein mehr als deutliches Zeichen: Auch wenn der Steuerfuss deswegen zu steigen droht, sagen die meisten Ja. Eine gute Schule ist ihnen mehr wert als tiefe Steuern. Eigentlich ein schönes Zeichen.