AEW Energie AG rüstet sich für weiteren Ausbau des Wärmeverbundes Bremgarten West

Die Kaserne der Schweizer Armee ist mittlerweile auch am Wärmeverbund angeschlossen. Neu ist auch eine Kopplung des Wärmeverbundes West mit dem Wärmeverbund Isenlauf möglich.

André Widmer

Sogar eine Auszeichnung hat die AEW Energie AG kürzlich erhalten: Den jährlich vergebenen Preis der Vereinigung Wald Freiamt-Lenzburg. Dies, weil sich die AEW Energie AG umwelttechnisch und regional engagiere. So werden die Schnitzelheizungen der beiden Wärmeverbünde in Bremgarten ausschliesslich mit Holz aus den Wäldern des Forstbetriebes Wagenrain «gespeist». Die Vergabe des Waldpreises fand im Dezember bei der Heizzentrale des Wärmeverbundes Bremgarten West statt. Es ist dies bereits der zweite Wärmeverbund in der Stadt Bremgarten, dieser wurde 2020 in Betrieb genommen. Die Schnitzelheizung im Isenlauf für den ersten Wärmeverbund, der den südöstlichen und nordwestlichen Teil Bremgartens beliefert, läuft bereits seit 2008. Heute werden von dieser Anlage aus 265 Liegenschaften geheizt.

«Für ökologisches Bremgarten»

95 Liegenschaften sind derzeit am Wärmeverbund Bremgarten West angeschlossen. Der Ausbau der Anschlüsse läuft aber stetig weiter. Im Zuge der Werksleitungssanierungen in der Unterstadt konnte auch die AEW Energie AG dort ihr Netz weiter ausbauen. Eine Entwicklung, die auch die Stadt Bremgarten sehr positiv registriert. «Eine tolle Sache für ein ökologisches Bremgarten», sagt Stadtrat Daniel Sommerhalder, der das Ressort Umwelt betreut. Nicht zuletzt habe dies auch zum positiven Resultat im Bericht zur Standortbestimmung nach Energiestadt-Kriterien beigetragen. Das Interesse in der Unterstadt für Wärmeverbundanschlüsse hat man postiv registriert bei der Stadt. Um die Unterstadt von der Heizzentrale Bremgarten West beliefern zu können, war ein zweiter Durchstich unter der Reuss nötig. Die Überbauung am Ufer war eine der ersten Kunden ennet der Reuss.

Einer der grösseren Abnehmer der Heizzentrale West ist der Waffenplatz. Im Herbst konnte die Kaserne ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die AEW Energie AG garantiert dort eine Anschlussleistung von 800 Kilowatt, der Jahresenergiebedarf beträgt rund 1,5 Millionen Kilowattstunden. Der Anschluss hat die bisherige, in die Jahre gekommene Schnitzelheizung der Kaserne ersetzt. Gemäss André Matzinger, Projektleiter Wärmegeschäft der AEW Energie AG, verfügt die AEW über die Voraussetzungen für einen möglichen künftigen Anschluss der restlichen Armasuisse-Liegenschaften.

Den Ölanteil weiter senken

Auch die Kunden an der Birrenbergstrasse und die neuen Überbauungen bekommen neu seit Herbst 2020 ihre Wärme aus der Heizzentrale Oberebni. Die AEW Energie AG möchte für diese Heizzentrale aber noch weitere Ausbauschritte tätigen. Im Zuge der Sanierung der Kantonsstrasse Richtung Fischbach-Göslikon im Jahr 2022 sollen Voraussetzungen geschaffen werden, dass auch Kunden im Gewerbe- und Industriegebiet an der Fischbacherstrasse angeschlossen werden können. 2024 will man anlässlich der geplanten Werkleitungssanierung an der Friedhofsstrasse die Chance nutzen und zusätzliche Anschlüsse in jenem Gebiet ermöglichen. Auch eine allfällige Überbauung des Comolli-Areals kann an den Wärmeverbund West angeschlossen werden.

Bereits diesen Winter konnte der Wärmeverbund West den Wärmeverbund Isenlauf erstmals unterstützen. Diese Koppelung hat gemäss André Matzinger nebst der Versorgungssicherheit auch den Vorteil, dass die bei Spitzenlast mit dem Ölkessel produzierte Wärme in der Heizzentrale Isenlauf reduziert werden kann. Heute ist es so, dass die Fernwärmeverbünde die Spitzenlast mit einem Öl-Heizkessel abdecken. «Ziel ist, so wenig Öl wie möglich», sagt André Matzinger. Mit der Kopplung konnte der Anteil des Ölverbrauches gesenkt werden.

Mittelfristig soll in der Heizzentrale Bremgarten West ein zweiter Kessel für die Holzverfeuerung eingebaut werden, lässt Matzinger verstehen. Der Platz dafür ist in der Zentrale jedenfalls vorhanden.