Mittendrin

  03.08.2021 Kommentar

Annemarie Keusch, Redaktorin.

Schwerstbehinderte können ihren eigenen Willen nur selten äussern. Ob sie sich daran gestört haben, vorher ihr Zimmer im Roth-Haus mit einem anderen Klienten oder einer anderen Klientin zu teilen? «Das glaube ich nicht», sagt Geschäftsleiter Uwe Tischer. Trotzdem bietet das Roth-Haus ab nächster Woche nur noch Einzelzimmer. Weil es zeitgemässer sei. «Und weil Doppelzimmer schlechter zu vermieten waren», sagt Tischer.

Behinderte, gerade Schwerstbehinderte, sind am Rande der Gesellschaft. Mit ihnen zu kommunizieren, in Kontakt zu treten, fällt vielen schwer. Die Hemmschwelle ist oft zu gross. Dass die Schwerstbehinderten im Freiamt dank dem Roth-Haus mitten in Muri zu Hause sind, ist umso schöner. Denn eine Gesellschaft ist nur so stark wie ihre schwächsten Mitglieder. Ihnen eine Stimme zu geben, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden – das wird im Roth-Haus auf eindrückliche Art und Weise immer wieder versucht. Die Liebe zum Detail in den neuen Wohngruppen zeigt, dass dies gelingt. Und das haben die Schwerstbehinderten verdient, wie alle anderen Leute auch: ein schönes Zuhause.


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