Neues Logo, fast gleicher Vorstand

  30.11.2021 Muri

An der Jahresversammlung der Vereinigung Freund der Klosterkirche führte eine Statutenänderung zu Diskussionen. Peter Hochuli präsentierte zudem ein neues Logo. Pater Benedikt ergänzt den Vorstand. --ake


Doppelt präsent und doch weniger

Jahresversammlung der Vereinigung Freunde der Klosterkirche

Im Vorstand sind mit Beda Szukics und Benedikt Staubli neu zwei Mitglieder des Konvents tätig. Dafür wurde ein Artikel aus den Statuten gestrichen, der das Kloster verpflichtet, in Muri präsent zu sein. «Wir können das nicht mehr einhalten», sagt das neue Vorstandsmitglied Pater Benedikt.

Annemarie Keusch

Es ist nicht so, dass das Kloster Muri-Gries den Passus, wie er jetzt in den Statuten der Freunde der Klosterkirche steht, nicht erfüllen will. Dort steht geschrieben, dass die Freunde verpflichtet sind, klösterliche Präsenz in Muri zu schaffen. Präsident Peter Hochuli bezeichnet diesen Punkt als obsolet. «Wir können das nicht erzwingen», sagt er. Seit mit Pater Bonifaz vor vier Jahren letztmals ein Geistlicher das Hospiz des Klosters bewohnte, ist diese klösterliche Präsenz auf Besuche beschränkt. Entsprechend brachte der Vorstand der Vereinigung den Vorschlag, diesen Passus aus den Statuten zu streichen.

Anders sah dies Josef Kunz, Historiker und Archivar. «Diesen Zweck zu ändern, das tut weh», hielt er fest. Niemand wisse, wie sich die Situation in Zukunft entwickle. «Ob man einen solchen Passus aber später wieder in die Statuten einbringen würde, ist fraglich», führte er aus. Peter Hochuli betonte, dass der Entscheid dazu alles andere als leicht fiel. «Der Vorstand hat sich intensiv damit befasst, auch mit Vertretern des Konvents diskutiert. Wir sind überzeugt, dass wir ohne diesen Passus zeitgemässer sind.»

Nicht mehr zwingend der Präsident

Rückenwind gabs für den Vorstand auch direkt aus dem Konvent. Pater Benedikt, der Murianer, der diesen seit Kurzem in Sarnen vertritt, hielt fest: «Es ist auch für uns besser. Der Konvent wird kleiner und so spüren wir weniger Druck, wenn ein solcher Passus nicht mehr in den Statuten einer Vereinigung steht.» Es sei wichtig, solche Veränderungen anzunehmen, auch wenn das nicht immer einfach sei. Einen Antrag stellte Josef Kunz nicht, auch gegen die Statutenänderung stimmte er nicht. Zusammen mit anderen enthielt er sich, sodass der Antrag auf Statutenänderung grossmehrheitlich angenommen wurde.

Neben der Präsenz des Konvents wird auch die Vertretung der katholischen Kirchgemeinde neu geregelt. In den Statuten stand bisher, dass der Kirchenpflegepräsident von Amtes wegen im Vorstand der Vereinigung mitarbeiten muss. Weil dies seit Längerem nicht mehr stimmt, wurde dieser auf ein Mitglied der Kirchenpflege ausgeweitet.

Vieles bleibt gleich – der Vorstand wird ergänzt

Es war das einzige Traktandum, das an der Jahresversammlung der Vereinigung Freunde der Klosterkirche Muri zu Wortmeldungen führte. Dies auch, weil sich im Vergleich zum Vorjahr wenig ändert. Das Tätigkeitsprogramm ist gleich, die Projektbeiträge sind gleich hoch und für die gleichen Projekte – mit Schwerpunkt auf «Musik in der Klosterkirche» – und im Vorstand arbeiten die gleichen Leute mit. In globo stellte sich der bestehende Vorstand mit Peter Hochuli als Präsident, Martin Allemann, Beda Szukics, Josef Galliker, Irène Haas, Irene Hofstetter, Urs Giger und Maria Wüest zur Wiederwahl. Verstärkt wird der Vorstand neu durch Pater Benedikt Staubli.

Dass neu zwei Mitglieder des Konvents bei der Vereinigung mitarbeiten, freut Präsident Hochuli. «Es gibt dem, was in unseren Statuten steht, Gewicht. Wir wollen den Kontakt zum Konvent aufrechterhalten.» Beda Szukics vertritt den Konvent aus Muri-Gries, Benedikt Staubli aus Sarnen.

Jugendlichen Zugang verschaffen

Auch Prior Peter Stuefer, der die Messe vor der Jahresversammlung leitete, ging darauf ein, dass die Gemeinschaft kleiner werde. «Kleiner, älter und schwächer», sagte er. Nichtsdestotrotz werde diese Gemeinschaft weitergeführt. «Wir krempeln die Ärmel hoch und müssen den Mut haben, weiterzumachen.» Entsprechend werde die Struktur den personellen Veränderungen angepasst. «Diesen Wandel zu vermitteln, ist nicht immer einfach.» Wichtig sei es, trotz allem Neues zu wagen und aufzubauen. Sarnen und Gries bilden neu eine Gemeinschaft. Und auch Prior Peter betonte, wie wichtig es dem Konvent sei, den Kontakt nach Muri zu halten.

Neues gab es nicht nur aus dem Konvent. Neues wagt auch die Vereinigung Freunde der Klosterkirche. Ein neues Logo ist entstanden, die Homepage wird erneuert. Und die Vereinigung lanciert einen Jugendführer in fünf Bänden zu den Themen Plazidus Zurlauben, Stifterdenkmal, Engel, Klosterhof und Martinsbrunnen. Entstanden ist das Projekt aufbauend auf der Maturarbeit von Tina Kaufmann, die vor einigen Jahren einen Kinderführer entwickelte. «Wir haben diesen Ansatz weiter ausgearbeitet», erklärt Präsident Peter Hochuli. Zwar gebe es Führungen, die gerade von Schulklassen genutzt werden. Trotzdem sei es wichtig, den Jugendlichen im Primarschulalter Zugang zum Kloster und seiner Geschichte zu verschaffen. «Schliesslich sind sie unsere Zukunft.» Ideal seien die Führer, um das Kloster als Familie zu erkunden. Ab dieser Woche liegen die Jugendführer bei Muri Info auf.


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