Nur noch die Tische fehlen

  31.08.2021 Merenschwand

Nachdem sie im Sommer 2019 niederbrannte, steht die Merenschwander Waldhütte wieder

Nicht nur für die Ortsbürger war die Merenschwander Waldhütte ein beliebter Treffpunkt. Entsprechend war für alle klar, dass die Hütte nach dem Brand wieder aufgebaut werden soll. Dies hat zwar länger gedauert, nun sind die Bauarbeiten aber abgeschlossen. Bald schon kann die Waldhütte wieder gemietet werden.

Annemarie Keusch

Sie brannte lichterloh, als die Feuerwehr mitten in der Nacht, im August 2019 zur Waldhütte ausrückte. Die Brandstiftung war Teil einer Serie, die das Dorf während Tagen und Wochen in Atem hielt. Eine zweite folgte im Dezember. Die Brandstifter waren nicht die gleichen, sind aber alle mittlerweile verurteilt. «Beim Brand der Waldhütte wurde niemand gefährdet, darum liess die Betroffenheit nach», sagt Gemeindeammann und Ortsbürgervorsteher Hannes Küng. Es entstand ausschliesslich materieller Schaden, höchstens noch emotionaler dazu. Denn die Waldhütte Merenschwand ist beliebt.

Nicht nur die Ortsbürgerinnen und -bürger werden viele Stunden in Erinnerung haben, die sie darin verlebten. Auch für kleine Festivitäten, gemütliches Beisammensein, Vereinsoder Familienanlässe wurde die Hütte regelmässig gemietet. «Dass sie Raub der Flammen wurde, war natürlich ärgerlich, weil es einiges an Aufwand bedeutete, bis die Waldhütte wieder aufgebaut war», sagt Hannes Küng. Er hat diese Arbeiten als Gemeindeammann und als Architekt eng begleitet.

Einheimische Handwerker im Einsatz

Dass die Waldhütte wieder im gleichen Stil aufgebaut werden soll, diesbezüglich waren sich die Ortsbürger, die Besitzer der Hütte, einig. «Eigentlich war es das Ziel, dass der Neubau ein Jahr nach dem Brand fertig ist», sagt Küng. Nun sind es gut zwei Jahre geworden. Einerseits nennt Küng als Begründung ein aufwendigeres Bewilligungsverfahren. Andererseits hätten sich die Prioritäten im Zuge der Pandemie verschoben. «Die Nutzung der Hütte war sowieso nicht möglich, also forcierten wir das Projekt nicht.»

Im Februar ging es mit dem Rückbau los. Mittlerweile sind alle Bauarbeiten fertig. «Die Handwerker haben alle sehr gute Arbeit geleistet», lobt Küng. Es sei selbstverständlich, dass die Gemeinde für dieses Projekt mit einheimischen Handwerksbetrieben zusammenarbeitete. Die Schliessanlagen wurden als Letztes vor gut einer Woche montiert. Vermietbar ist die Hütte aber noch nicht. «Die Tische fehlen», sagt Küng. Die momentane Situation im Baumarktbereich habe dazu geführt, dass dem Schreiner das Holz für die Tischbeine fehlen. «Momentan sieht es so aus, als würden die Tische Mitte September geliefert.»

Überwiegend positive Rückmeldungen

Hannes Küng schmunzelt als Reaktion auf die Frage, wie ihm die neue Waldhütte gefalle. «Ich kann ja nichts anderes sagen, als dass sie mir gefällt.» Die meisten Rückmeldungen seien positiv. «Aber natürlich. Ein Stückweit ist so ein Bau immer Geschmacksache.» Diskussionen gäbe es vor allem rund um die Bretter, die vor den Fenstern montiert sind. Verändert hat sich die Waldhütte nicht gross. Das Angebot mit einem grossen Raum, samt Küche und einer Toilette ist gleich geblieben. Wie vorher ist der Rohstoff Holz das zentrale Bauelement. Neu ist die Hütte rollstuhlgängig. Zudem fertigte Förster Tobias Wiss einen neuen Brunnen an, der vor der Hütte platziert wurde.

160 000 Franken wurden von der Versicherung für den Neubau der Waldhütte übernommen. 240 000 Franken setzten sich die Ortsbürger für das Projekt als oberste Limite. «Das wird ausreichen», betont der Architekt und Gemeindeammann. Küng freut sich, wenn die Waldhütte bald fertig ist und wieder vermietet werden kann. «Ich denke, es ist schön, dass wir diese Hütte wieder haben, für ganz viele Anlässe, in erster Linie aber jene der Ortsbürger.» Traditionell findet die Sommer- «Gmeind» alternierend in der Benzenschwiler oder der Merenschwander Waldhütte statt. Ihren Ortsbürgerhock Mitte August hielten die Ortsbürger noch auf dem Platz vor der Hütte ab. Ein Bild des Neubaus konnten sie sich aber schon machen.


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