Ohne Freiwillige geht es nicht

  01.04.2021 Benzenschwil

Pressecafé auf dem Kinderweg in Benzenschwil: Neuigkeiten von Erlebnis Freiamt

In der Coronazeit sind die Tipps von Erlebnis Freiamt gefragter denn je. Was die freiwilligen Helferinnen und Helfer alles leisten, damit die Besucher die verschiedenen Produkte von Erlebnis Freiamt geniessen können, berichtet Präsident Herbert Strebel.

Sabrina Salm

Sie setzen Ideen um, halten die Wege instand und sind für den Verein Erlebnis Freiamt von unfassbarem Wert – die freiwilligen Helferinnen und Helfer. «Dank den Freiwilligen existieren wir», unterstreicht Herbert Strebel, Präsident von Erlebnis Freiamt, die Wichtigkeit dieser Menschen. «Es gibt fast nicht Schlimmeres, als wenn man etwas anbietet, das in schlechtem Zustand ist.» Das sei alles andere als gut für das Image. So machen sich auf dem Kinderweg in Benzenschwil, dem Sagenweg in Waltenschwil sowie auf dem Freiämterweg und Veloweg regelmässig Helfer auf, um die Wege in Schuss zu halten.

Neben den jeweiligen Ressortverantwortlichen, die regelmässig nach dem Rechten schauen, können sie auf ein gutes Team zählen. Stellvertretend für die vielen anderen Freiwilligen auf den verschiedenen Themenwegen wurden beim Pressecafé Marianne Moos, Georg Maeder und Guido Besmer vorgestellt.

Enorme Eigenleistung

Georg Maeder ist der eigentliche Vater des Kinderwegs. Er hat bereits im Jahr 1985 angefangen, den Weg in Benzenschwil zu gestalten. Seit 2004 wurde der ehemalige Georg-Maeder-Weg dem Verein Erlebnis Freiamt übertragen, umgetauft und zum heutigen Kinderweg konzipiert. Eine weitere gute Seele des Kinderwegs ist Guido Besmer. Sowohl er als auch Maeder sind jeden Tag auf dem Weg. «Ohne sie würde es nicht gehen», sagt Herbert Strebel. Die beiden Männer investieren unglaublich viele Stunden für den Unterhalt des Kinderwegs und schauen auch unter anderem dafür, dass immer genügend Holz vorhanden ist. Ihre Eigenleistung sei nicht zu unterschätzen. Bescheiden zu diesem Lob meint Georg Maeder nur: «Ich arbeite lieber daran, als darüber zu reden.»

WC- und Abfallproblematik klein halten

Marianne Moos ist die Ressortverantwortliche des Kinderwegs und ist mit weiteren Frauen wöchentlich auf dem Kinderweg in Benzenschwil anzutreffen. Dabei kontrollieren sie unter anderem die Spielgeräte. Sie machen auch die wild angelegten Feuerstellen weg. «Wir haben fünf offizielle Brötlistellen. Die selber gemachten sind nicht erlaubt und deshalb entfernen wir diese konsequent», so Marianne Moos. Zwar halte sich das Litteringproblem meist in Grenzen, doch es gebe Tage, an denen auch hier die Situation schwierig sei. «An super Tagen sind 200 bis 300 Leute auf dem Weg. Da gibt es manchmal schon viel Abfall, der unsachgemäss entsorgt wird.» Gedacht ist eigentlich, dass die Besucher ihren Abfall wieder nach Hause nehmen. Eine weitere Problematik seien die Hinterlassenschaften der Besucher. Es hat zwar ein WC beim Bahnhof Benzenschwil, «aber Kinder schaffen es oft nicht bis dorthin», weiss Moos. Da im Wald keine Bauten erlaubt sind, kann kein WC gebaut oder ein mobiles WC aufgestellt werden. «Neu versuchen wir mit dem Hinweis auf Säckchen der Problematik entgegenzuwirken», erklärt Herbert Strebel. «Wer mal muss, der soll sein Häufchen oder das seiner Kinder auch aufnehmen und mit nach Hause nehmen.» Die Verschmutzung der Wälder sei wohl nicht böswillig, einfach kopflos. «Es ist zwar ein bescheidener Kampf den wir führen. Doch wir müssen diese Probleme klein halten können.»

Auch auf dem Freiämterweg sind viele freiwillige Helfer im Einsatz. «Da werden zum Beispiel Wegweiser gewaschen und zurechtgerückt. Wir schauen einfach darauf, dass sie gut zu sehen sind», berichtet etwa Adrian Heimgartner, Ressortverantwortlicher Freiämterwege. «Wir sind auch immer daran, ihn zu verbessern.» So sind sie gerade damit beschäftigt, den höchsten Punkt vom Freiamt in Buttwil zu signalisieren. Beim 190 Kilometer langen Freiämterweg kann man beginnen, wo man will. Er ist als Rundweg konzipiert. «Auf den Etappen kann man so viel erleben», schwärmt Heimgartner. Dass dies möglich ist, sei 16 Freiwilligen, die im Jahr 500 Stunden Einsatz leisten, zu verdanken.

So viele Anfragen und Klicks wie noch nie

Corona habe auch etwas Positives, berichtet Adrian Heimgartner. «Wir hatten noch nie so viele Anfragen und noch nie so viel Klicks auf der Website. Man hat gemerkt, die Leute wollen raus.» Das sei die Gelegenheit, seine Region neu oder wieder zu entdecken. Übrigens: Der Freiämterweg ist zu 90 Prozent auch rollstuhlgängig und wenn nicht, könne man mit kleinen Umwegen die Stelle überwinden. «Für weitere Informationen stehen wir immer gerne zur Verfügung und geben Tipps.»


Förderung der Bildung grossgeschrieben

Jahresprogramm und personeller Wechsel bei Erlebnis Freiamt

Die Ziele von Erlebnis Freiamt sind zum einen die Förderung der Region, die Förderung der Koordination mit anderen Tourismusstellen und die Erhaltung der Wertschöpfung der Region. Zum anderen ist aber auch die Förderung von Bildung und Kultur ein wichtiges Ziel. So sei etwa die Sagenweg-App hier ein gutes Bildungsmittel oder die Informationstafeln (insgesamt 57) entlang des Feiämterwegs. Diese beschreiben Geschichte und Geografie der jeweiligen Orte sowie der Region.

Im Jahresprogramm 2021 sind wieder einige geführte Wanderungen geplant. Neben Velotour (5.5.), einer Wanderung auf dem Freiämterweg rund um Fischbach-Göslikon (27.4.), einer Sterntour zum neuen Hasenbergturm in Widen (22.9.) oder einer Wanderung im südlichen Oberfreiamt (20.10.) sind auch «Frauenpower»-Geschichten auf dem Sagenweg (30.5.) oder das Verschobene Geburtstagsfest des Sagenwegs (22.8.) geplant. «Uns geht es in erster Linie nicht um die Wanderungen an und für sich, sondern um die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten dahinter», betont Herbert Strebel. Das ganze Programm sowie auch aktuelle Neuigkeiten über die Durchführung können dem Newsletter entnommen werden. Ausserdem sind die Infos auch unter www.freiamt.ch ersichtlich. Auf der App Aargau-Outdoor werden sämtliche Wanderungen, auch jede vom Freiamt, erfasst. Neu sollen nun auch Kurzwanderungen beschrieben sein. «Aargau Tourismus hat entdeckt, dass seit Corona und der Homeoffice-PPicht viele Leute auch über Mittag den Kopf lüften wollen.» Im Vorstand von Erlebnis Freiamt hat es Wechsel gegeben. Rosemarie Groux hat ihr Amt als Ressortvorsteherin Sagenweg an Karin Renner übergeben. Neu als Kassier amtet Paul Buck anstelle von Herbert Seiler. Vakant bleibt noch die Stelle des Vizepräsidenten. Die Mitgliederversammlung vom 28. April, diesmal in Wohlen, wurde auf den 25. August verschoben. Erlebnis Freiamt wird von den Gemeinden und über Mitgliederbeiträge sowie Sponsoren finanziert. Das Geld wird vor allem für den Unterhalt der Produkte verwendet. Den Gastrobetrieben, die Mitglied von Erlebnis Freiamt sind, wird wie bereits im letzten Jahr, der Mitgliederbeitrag erlassen. --sab


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