Optimistisch in die Zukunft

  09.04.2021 Region Oberfreiamt

Das Hauptthema 2020 «Corona» hat auch das Geschäftsjahr der Landi Freiamt geprägt. Trotz Schwierigkeiten blickt man optimistisch in die Zukunft. Erneut konnte ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt werden. --sus


Trotz Schwierigkeiten auf Kurs

Der Geschäftsbericht 2020 der Landi Freiamt fällt positiv aus

Dank ihrer Struktur, den Grössenverhältnissen, der effizienten Arbeitsweise und dem vorbildlichen Einsatz der Mitarbeitenden aller Stufen konnte die Landi Freiamt in den letzten Jahren ausgezeichnete Geschäftsergebnisse erzielen.

Susanne Schild

Das Hauptthema 2020 «Corona» hat seine Spuren auch in der Landwirtschaft auf verschiedenen Ebenen hinterlassen. Der Lockdown führte zum Absatzeinbruch in der Gastrobranche und der vorgelagerten Lebensmittelindustrie. Der Preiszerfall war beim Rindvieh und den Kälbern am massivsten. Durch Einlagerungsaktionen der Proviante konnte der Zerfall jedoch in Grenzen gehalten werden. Die Preise erholten sich schneller als erwartet, als die Restaurants im Mai wieder geöffnet werden konnten. Ein Grund dafür war, dass mehr Fleisch im Detailhandel abgesetzt wurde und der Einkaufstourismus über lange Zeit nicht möglich war.

Preiszerfall des schwarzen Goldes

Der Geschäftsbereich mit fossiler Energie war und wird immer Schwankungen ausgesetzt sein. Börsenkurse widerspiegeln meistens die weltpolitische und wirtschaftliche Lage. Die Entwicklung der Öl-Börse Anfang Jahr mit dem massiven Einbruch Anfang März kommt einem regelrechten Preiszerfall des schwarzen Goldes gleich. Abnehmer von fossiler Energie konnten über mehrere Monate von Preisen wie schon lange nicht mehr profitieren. Eine besondere Herausforderung stellte diese Situation an die Logistikkapazitäten der Partner der Landi Freiamt, hatte man doch zwischenzeitlich offene Bestellungen im Bereich von einem Viertel des jährlichen Volumens.

Die eingeschränkte Mobilität und Homeoffice-Empfehlungen zeigten Auswirkungen auf die Umsätze an den Tankstellen. Die Absatzmengen liegen vor allem im Benzinbereich deutlich unter den Vorjahreswerten. Mit der Stilllegung der Tankstelle Merenschwand im Rahmen des Gesamtprojekts fehlen diese Absatzmengen, welche man nicht über andere Tankstellen kompensieren kann.

Was lange währt, wird endlich gut

Der Wohnungsleerstand im Freiamt erhöhte sich im vergangenen Jahr erneut. Der Anstieg fiel jedoch deutlich moderater aus, als man angesichts der regen Neubautätigkeiten hätte erwarten können. Die weiterhin intensive Neubautätigkeit wird auch in den kommenden Jahren Einfluss auf die Leerstände im Mietwohnungsbereich haben. Das Berichtsjahr war geprägt von den Projektvorbereitungen, den Neubauten Boswil und Merenschwand. Damit der Abbruch und die anschliessenden Bauarbeiten ohne weitere Verzögerungen umgesetzt werden konnten, mussten per 31. März 2020 an beiden Orten rund 20 Mietverträge gekündigt werden. Dieses geplante Vorgehen belastet den Dienstleistungsertrag 2020 mit 160 000 Franken.

Während der Phasen der Bauprojekte verzeichnet die Landi Freiamt höhere Kosten mit dem Ladenprovisorium und geringere Erträge durch wegfallende Wohnungsmieten in Merenschwand. Dazu fehlt natürlich der Umsatz der bisherigen Agrola-Tankstelle.

Planmässig konnte an der Mühlegasse in Boswil im Mai mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Gemäss Bauprogramm ist der Wohnungsbezug auf diesen Oktober terminiert.

Mit etwas Verzögerung erhielt die Landi Freiamt am 22. Juni 2020 die Baubewilligung in Merenschwand. Nach weiteren Vorbereitungsarbeiten startete man im Dezember mit dem Abbruch vom ehemaligen Restaurant Hirschen. Nach Bauprogramm ist hier eine Eröffnung spätestens im Herbst 2023 zu erwarten.

Im Zuge der permanenten Auffrischung der Verkaufsstellen erneuerte die Landi Freiamt im 2020 den Volg in Beinwil. Das Sortimentsangebot, der Convenience-Bereich und die betrieblichen Abläufe sind nun wieder auf dem aktuellsten Stand.

In Trocknungs- und Reinigungsanlage investiert

Im Hanfgeschäft – Anbau und Produktveredelung für die menschliche Ernährung – durfte man bereits die zweite Ernte realisieren. Seit August 2020 stehen die geschälten Hanfnüsse, das Hanföl und die Hanfpasta in den Läden zum Verkauf bereit. Die ersten Erfahrungen im Projektanbau haben gezeigt, dass der Prozess der Trocknung und Reinigung der Hanfnüsse nicht zufriedenstellend ist und keine hohe Produktqualität realisiert werden kann. Daher hat man sich entschlossen, in eine Trocknungsund Reinigungsanlage zu investieren.

Optimistisch in die Zukunft

Aufgrund der guten Resonanz schüttete Fenaco bereits zum dritten Mal in Folge eine Erfolgsbeteiligung an die Mitglied-Landwirte aus. Ausbezahlt wurden Beträge bis zu 1000 Franken pro Mitglied.

Die Unabwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie werden 2021 nicht geringer. So behindern Sortimentsbeschränkungen in den Landi-Läden nicht nur den Umsatz, sondern verursachen zusätzlich Verlust durch nicht mehr verkaufsfähige saisonale Waren, beispielsweise Setzlinge und Gartenblumen.

Zeitliche Verkaufsbeschränkungen, wie sie über die Weihnachtsfeiertage und den Januar angeordnet waren, führten zu eingeschränkten Ladenöffnungszeiten oder gar zu Schliessungen für ganze Tage. Davon war der Tankstellenshop in Muri besonders betroffen. Trotz all dieser Widrigkeiten ist die Landi Freiamt weiterhin auf Kurs und blickt zuversichtlich in die Zukunft.


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