Recht auf Abtreibung

  14.10.2022 Leserbriefe

Bereits seit zwanzig Jahren besteht in der Schweiz das Recht, eine ungewollte Schwangerschaft abzubrechen, und pünktlich zum Jubiläum dieser Regelung hat in Italien die Partei von Giorgia Meloni, einer selbsterklärten Abtreibungsgegnerin, einen historischen Wahlsieg erzielt. Auch in den USA sind Abtreibungen mittlerweile in 14 Bundesstaaten verboten und in diversen europäischen Ländern gibt es Verbote oder Schwangerschaftsabbrüche werden erschwert, wie zum Beispiel gerade in Ungarn.

Auch in der Schweiz wird das Thema aktiv diskutiert und während im Parlament sogar thematisiert wird, ob das Thema Abtreibung aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden soll, gibt es gleichzeitig Leute, die gerade Unterschriften für zwei Initiativen sammeln, die das Recht auf eine Abtreibung einschränken würden. Es geht momentan noch nicht darum, eine Grundsatzdiskussion zum Thema Abtreibungen zu führen. Keine betroffene Person stimmt einem solchen medizinischen Eingriff leichtfertig zu und als Gesellschaft sind wir verpflichtet, die betroffenen Personen in dieser psychisch belastenden Situation zu schützen und zu unterstützen. Momentan ist es wichtig, dass wir uns früh genug bewusst werden, dass Freiheit und Rechte auch in der Schweiz aktiv gepflegt, gewahrt und geschützt werden müssen.

Die aktuelle Social-Media-Kampagne der Jungfreisinnigen Freiamt macht darauf aufmerksam, dass es auch in der Schweiz Bestrebungen gibt, Schwangerschaftsabbrüche zu erschweren, und dass unsere Rechte und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern aktiv bewahrt werden müssen.

Oliver Jan Meyer, Villmergen


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote