Sicheres Wasser aus der Leitung

  15.01.2021 Region Oberfreiamt

Waltenschwiler Trinkwasser überschreitet leicht die Höchstwerte

Wie in vielen anderen Gemeinden werden auch im Waltenschwiler Trinkwasser Rückstände des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil beobachtet. Dennoch gilt es als sicher.

Der Gemeinderat nimmt die Problematik ernst, verweist jedoch auf die Aussagen der Behörden, wonach das Aargauer Trinkwasser nach wie vor als sicheres Lebensmittel gilt.

Die Wasserversorgung Waltenschwil kontrolliert ihr Trinkwasser regelmässig gemäss den Empfehlungen des Aargauer Amts für Verbraucherschutz (AVS). Nachdem im Jahr 2019 bekannt wurde, dass A bbauprodukte des seit den 1970er-Jahren eingesetzten Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil (sogenannte Metaboliten) möglicherweise eine Gesundheitsgefährdung darstellen, wurde der Waltenschwiler Probeplan um diese Stoffe erweitert.

Wie in vielen anderen Gemeinden des Schweizer Mittellands wurden auch in Waltenschwil Chlorothalonil-Metaboliten festgestellt. Unter Beobachtung steht insbesondere der Metabolit R417888 «Chlorothalonil-Sulfonsäure». Bei den beiden Grundwasserfassungen, aus denen Waltenschwil sein Trinkwasser schöpft, zeigten sich dabei folgende Resultate.

Pumpwerk Hagächer vom Netz genommen

Das Grundwasserpumpwerk Hagächer zeigt starke Schwankungen bezüglich des Anteils von Chlorothalonil-Sulfonsäure. Zuweilen lagen die Messwerte deutlich über dem zulässigen Höchstwert. Aus diesem Grund wurde dieses Pumpwerk vom Netz genommen. Zwar beträgt der Anteil des Pumpwerks Hagächer an der gesamten Waltenschwiler Trinkwasserversorgung nur rund sechs bis sieben Prozent, dennoch wurde die Förderung entsprechend eingestellt.

Werte beim Pumpwerk Hintere Mulde innerhalb der Toleranz

Leichte Überschreitungen des Höchstwerts für Chlorothalonil-Sulfonsäure zeigten sich auch bei der Grundwasserfassung Hintere Mulde (Bremgarten). Die Werte lagen jedoch stets innerhalb der Messtoleranz. Gemäss einer Weisung des zuständigen Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sind entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Da eine «Filterung» von Chlorothalonil nach aktuellem Stand der Technik weder praktikabel noch wirtschaftlich vertretbar ist, steht dabei der Bezug von Trinkwasser aus weniger belasteten Ressourcen im Vordergrund.

Wasser kann uneingeschränkt getrunken werden

Stark überschritten wurde der zulässige Höchstwert beim Metaboliten R471811, einem weiteren Chlorothalonil-Abbauprodukt. Von diesem Phänomen sind rund zwei Drittel aller Wasserversorgungen im Kanton Aargau betroffen. Nach übereinstimmender Haltung des BLV und des AVS besitzt dieser Stoff jedoch nicht dieselben toxikologischen Eigenschaften wie Chlorothalonil-Sulfonsäure und wird daher nicht als gesundheitsgefährdend eingestuft. Das Trinkwasser in Waltenschwil sowie in allen Aargauer Gemeinden ist ein sicheres Lebensmittel und kann uneingeschränkt zum Trinken genutzt werden. Dies wird auch von allen Behörden mehrfach betont. --zg


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