Spezielles Jahr wird noch spezieller

  27.04.2020

Florian Moser aus Besenbüren arbeitet für ein Jahr als Schreiner auf der Nordinsel Neuseelands. Seit dem 26. März ist der Lockdown in Neuseeland Tatsache. Geschäfte sind geschlossen, Veranstaltungen abgesagt. Ähnlich wie in der Schweiz also. Nur, Neuseeland wird im Umgang mit dem Coronavirus medial als «Vorzeigeland» gehandelt. Florian Moser berichtet aus seinem Alltag in Otorohanga. Er suchte das Abenteuer. Und fand es am anderen Ende der Welt. Seit Juni letzten Jahres lebt Florian Moser in Neuseeland, im Westen der Nordinsel. Moser ist 25-jährig, aus Besenbüren und gelernter Schreiner und Maschinist. Ein Jahr will er in Neuseeland Land und Leute kennenlernen – und auch berufliche Erfahrung sammeln. Er ist als Schreiner bei «Customtone Kitchens» tätig. Zumindest wäre er es, wenn das Coronavirus nicht auch seinen Alltag über den Haufen werfen würde. 1122 Infizierte und 19 Tote, das sind die aktuellsten Zahlen aus Neuseeland. Mit knapp fünf Millionen Einwohnern wurde der Inselstaat also nicht in den Grundfesten erschüttert. Trotzdem, die Massnahmen im Kampf gegen das Virus waren einschneidend und sind es immer noch. «Nur noch lebensnotwendige Geschäfte, wie zum Beispiel Krankenhäuser, Lebensmittelläden und Apotheken sind offen», erzählt Florian Moser. Alles andere ist seit dem 26. März geschlossen. Auch der Besenbürer ist betroffen. «Als Schreiner arbeite ich in keinem lebensnotwendigen Beruf. Darum bin ich auch in Quarantäne.» Tägliche Bewegung hilft gegen Langeweile Und die Quarantäne in Neuseeland ist streng. Gruppenbildungen von mehreren Personen sind eingeschränkt, alle müssen zu Hause bleiben, einkaufen darf pro Haushalt nur eine Person. «Die Polizei kontrolliert dies», sagt Moser. Autos werden angehalten und die Fahrer nach ihrem Ziel gefragt. Wer «unnötig» unterwegs ist, wird nach Hause geschickt. Florian Moser treffen die Einschränkungen auch, aber weniger stark. «Ich lebe mit meinem Mitbewohner ein wenig abseits vom Dorf auf einer ehemaligen kleinen Farm.» Rund um diese kann er sich nach wie vor bewegen und sportlich aktiv sein, ohne mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Bewegung sei für ihn wichtig, sagt Moser, der aktives Mitglied des Turnvereins und der Text und Bild: Annemarie Keusch
Mehr im Freiämter vom Dienstag, 28. April

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