Strahlende Augen als Lohn

  15.01.2021 Wohlen

Die Eisbahn im Schüwo Park öffnet wieder – aber nur für unter 16-Jährige

Sportanlagen müssen zwar auch weiterhin geschlossen bleiben, das gilt aber nicht für Kinder. Dies nützt der Schüwo Park aus. Seit dem 4. Januar können Schulklassen bereits wieder Eiszeit nutzen, ab Samstag ist auch der freie Eislauf wieder möglich.

Chregi Hansen

Seit Mittwoch ist klar: Sportanlagen bleiben auch weiterhin zu. Darüber mag sich Christian Meier nicht gross ärgern. «Ja, es ist sehr frustrierend, dass wir nicht öffnen können. Aber es lässt sich ja nicht ändern», sagt der Geschäftsführer des Schüwo Parks. Besser sei es, nach vorne zu schauen. Und das anzubieten, was noch möglich ist.

Im Falle der Eishalle bedeutet dies, dass Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren wieder Zutritt haben. Nach der Verschärfung der Massnahmen im Dezember hatte man den Betrieb zuerst ganz geschlossen. Doch damit war Meier nicht zufrieden. «Es ist doch wichtig, dass sich die Jungen bewegen können. Dass sie eine Möglichkeit haben, Sport zu betreiben», sagt er. Darum fragte er die Schulen an, wie gross das Interesse sei, im Januar die Eisbahn zu besuchen. «Das Echo war durchwegs positiv», freut sich Meier. Auch die Vereine sind froh, dass sie dem Nachwuchs wieder eine Trainingsmöglichkeit anbieten können.

An drei Nachmittagen für freien Eislauf geöffnet

Seit dem 4. Januar ist die Eisbahn für angemeldete Schulklassen sowie die Nachwuchstrainings wieder offen. Etliche Klassen haben das Angebot bereits genutzt. «Die strahlenden Augen der Kinder sprechen eine deutliche Sprache. Sie sind glücklich über diese Möglichkeit. Und das motiviert auch das Team», berichtet der Geschäftsführer. Auch die Rückmeldungen der Lehrer sind allesamt positiv. «Es war der richtige Entscheid», ist Meier überzeugt.

Ab morgen Samstag steht das Feld auch wieder für den öffentlichen Eislauf zur Verfügung. Unter 16-Jährige können dann am Mittwochnachmittag (14.15 bis 17.15 Uhr) sowie am Samstag- und Sonntagnachmittag (14 bis 18 Uhr) Schlittschuh fahren. «Wir haben damit noch etwas zugewartet, wollten erste Erfahrungen sammeln. Sind jetzt aber überzeugt, dass das Bedürfnis da ist», so Meier. Dabei gelten klare Regeln. «Erwachsene haben mit Ausnahme von Lehrern und Trainern keinen Zutritt zur Anlage. Sie dürfen auch nicht von der Galerie her zuschauen.» Gewisse Eltern würden sich daran stören, dass sie ihren Nachwuchs in die Garderobe begleiten dürfen. Und fangen darüber langwierige Debatten an. «Ich verstehe das nicht. Wir haben doch viel grössere Probleme», sagt der Geschäftsführer dazu.

Wirtschaftlich ein ganz schwieriges Jahr

Meier freut sich auf die Teilöffnung am Samstag. Obwohl: Rein wirtschaftlich gesehen wäre es wohl sinnvoller, die Anlage zu schliessen, das Eis abzutauen und die Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. «Aber wir haben auch einen gesellschaftlichen Auftrag. Dazu gehört, den Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anzubieten», sagt Meier. Diese Ansicht teilt auch der Verwaltungsrat der Sportpark Bünzmatt AG. Selbst in der Eigentümerstrategie der Gemeinde heisst es dazu: «Die Sportpark Bünzmatt AG erfüllt ihren Zweck gemeinnützig, handelt im öffentlichen Interesse und ist nicht dem Gewinn verpflichtet.»

Gewinn wird es sowieso keinen geben. Die Abrechnung für die Sommersaison liegt bereits vor, sie weist Mindereinnahmen aus bei gleichzeitig gestiegenem Aufwand zur Einhaltung der Sicherheitsmassnahmen. «Die Wintersaison wird noch schlimmer», schaut Meier voraus. Hier fehlen neben den Eintritten alle sportlichen Wettkämpfe und andere Events wie die Eisdisco. Auch die Firmenabende am Freitag gibt es nicht.

Park bleibt geschlossen

Da die jetzigen Massnahmen bis Ende Februar gelten und die Eishalle sowieso Mitte März schliessen würde, ist die Saison bereits gelaufen. «Wir werden sicher nicht für zwei Wochen nochmals den ganzen Betrieb hochfahren», macht der Geschäftsführer deutlich. Auch für das Moskitoturnier und das Schaulaufen sieht er schwarz. «Es gibt noch keine definitive Absage, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie stattfinden.»

Meier ist gespannt, wie die neuen Öffnungszeiten angenommen werden. Je nach Zahl der Eintritte überlegt man sich dann für die Sportferien eine Ausweitung. «Ich bin froh, über ein Team zu verfügen, das sehr flexibel ist und sich den immer neuen Voraussetzungen anpasst», sagt er. Weiterhin geschlossen bleibt hingegen der Park. Eine Erhebung im Herbst hat ergeben, dass er zu wenig genutzt wird, um in der jetzigen Situation Arbeitskraft dazu aufzuwenden. Auch der Gastrobereich ist natürlich weiterhin zu. Dafür wird mit Hochdruck die Sommersaison geplant. «Wir spielen verschiedene Szenarien durch», erklärt der Geschäftsführer. «Egal, wie die Lage bis dahin aussieht, wir werden bereit sein.»


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