Trotz langer Unsicherheit gefeiert

  03.07.2020 Muri

Für 85 Schülerinnen und Schüler der SeReal Muri beginnt ein neuer Lebensabschnitt

Die Zensurfeier zelebriert den erfolgreichen Abschluss der Schule und stellt den Übergangsritus ins Berufsleben dar. Lange war aufgrund der Coronakrise nicht klar, ob eine solche ausgerichtet werden konnte – umso grösser war die Freude der Schüler der Sek, Real und des Berufswahljahrs auf die Festlichkeit.

Celeste Blanc

Lautes Lachen und ausgelassene Gespräche schallten am Mittwochabend durch die geöffneten Fenster des Festsaals auf den Klosterplatz. Ein feierlicher Anlass, denn für die 85 Schülerinnen und Schüler der Sek, Real und des Berufswahljahrs endete an diesem Abend ihre Schulzeit. «Dieses Jahr lief alles etwas anders», eröffnet eine Schülerin der Sek 3a die Feierlichkeit. Lange war nicht klar, ob die Zensurfeier durchgeführt werden konnte: «Umso mehr freuen wir uns, zusammen hier zu sein.»

«Ich packe meinen Rucksack»

Den Schülerinnen und Schülern blieb nur wenig Zeit, etwas für die Zensurfeier vorzubereiten. Die Planung erfolgte nach den Lockerungen der Massnahmen gegen das Coronavirus kurzfristig. Dieser Umstand tat der Kreativität der Schülerinnen und Schüler aber nichts ab. Jede Abschlussklasse porträtierte die Abgängerinnen und Abgänger und deren Zukunftspläne in selbstgeschnittenen Videos, so beispielsweise das der Klasse Sek 3c, in dem sich die Schüler einen Rucksack zuwerfen. Jeder packte darin einen symbolischen Gegenstand für ihren zukünftigen Schritt ein, verzeichnet mit Wünschen oder Mottos für das Berufsleben: «immer glücklich» oder «der eigene Chef» zu sein, «die Welt zu bereisen» oder auch «seinem Leben einen Sinn zu geben».

Sechs herausragende Arbeiten

Ein Highlight für sechs Schülerinnen und Schüler war die Ehrung der besten Abschlussarbeiten. «Das St. Galler Examen hat in Muri eine lange Tradition. Durch Fürstabt Pankratius, der während der Französischen Revolution das Kloster St. Gallen verlassen musste und nach Muri kam, wurde eine Stiftung gegründet, welche gute Arbeiten auszeichnete», erzählt Yvette Schlumpf, Stufenleiterin Sek/Real, welche die Auszeichnungen übergab. Die Prämierung der besten Arbeiten wurde von der Gemeinde Muri in der Höhe von 400 Franken zur Verfügung gestellt.

Während früher Arbeiten in den Bereichen Rechtschreibung, Rechnen oder Religion ausgezeichnet wurden, erarbeiten die Schülerinnen und Schüler heute in den verschiedensten Bereichen ihre Projekte. Zu den Prämierten gehören: Martina Egli (R3b, Die schwebende Kugel, 4. Platz), Jeremy Küng (R3a, Sideboard, 4. Platz), Luca Schmid (BWJ, Drift Trike, 4. Platz), Noëlle Niethammer (R3a, «Braille», 3. Platz), Ainohoa Maurer (S3c, Short Story «Following Fate», 2. Platz). Als Erstplatzierter und mit einem Preisgeld von 110 Franken ausgezeichnet wurde die Arbeit von Timon Bissig (S3b), der einen «Magic Mirror» kreierte.

Besonderes Engagement

Nach über zehnjähriger Tätigkeit an der Schule Muri wurde Hubert Anderhub verabschiedet. Dieser tritt per Ende dieses Schuljahres von seiner Tätigkeit als Gesamtschulleiter zurück. «Niemand kennt die Schule so wie er», so Schulpflegepräsident Herbert Meier. Anderhub unterrichtete auf allen Stufen und übernahm schliesslich die Stufenleitung Sek/ Real sowie später die Position des Gesamtschulleiters. Für seine Kollegen war er stets Ansprechperson bei allgemeinen Fragen sowie beim Wandel des Schulsystems, dem Pilotprojekt der Neuressourcierung oder aktuell während der Coronakrise.

Mit seinem besonderen Engagement hat Anderhub auch Schülerinnen und Schüler geprägt, denn er setzte sich immer wieder für diejenigen ein, die schwierige Voraussetzungen hatten oder den Anschluss an die Klasse verloren. «Er hat das Schiff in jeglicher Hinsicht gelenkt», so Meier. Anderhub wird der Schule weiter als Springer zur Verfügung stehen und Stellvertretungen übernehmen. Weiter engagiert er sich auch für Schülerinnen und Schüler, um sie in speziellen Situationen zu begleiten.


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