Von Hochs und Tiefs

  13.07.2021 Sport

Strebel holt seinen ersten Teilverbandskranz auswärts – Döbeli kommt am Rigi-Schwinget nicht in Fahrt

Nur sechs Eidgenossen waren am Rigi-Schwinget dabei. Dass der Sarmenstorfer Andreas Döbeli den Bergkranz trotzdem verpasst, ist eine Überraschung und enttäuschend. Joel Strebel schafft am Südwestschweizerischen trotz einem Geknorze den Kranzgewinn.

99 Schwinger sind an der «Fête Romande», dem Südwestschweizerischen Schwingfest, in Oron-la-Ville dabei. Darunter auch der Freiämter Joel Strebel, der ein hartes Notenblatt von den Einteilungsrichtern erhält. Der Aristauer zeigt aber seine starke Form, gewinnt vier Duelle gegen unbequeme Gegner. Gegen die beiden Eidgenossen Fabian Staudemann und Lario Kramer gibt es einen Gestellten.

Strebel: «Es war ein Geknorze»

Am Ende reicht es auf dem Rang 6a souverän zum Kranzgewinn. Es ist sein erster Kranz bei einem Teilverbandsfest ausserhalb der Nordwestschweiz (bei seinem zweiten Versuch). «Ziel erreicht», sagt Joel Strebel. Insofern ist der 24-Jährige zufrieden. Er fühlte sich die ganze Woche sehr gut, jedoch nicht am Wettkampftag. «Es war ein Geknorze», sagt Strebel. Vielleicht war es die lange Anreise, vielleicht die Tagesform, doch im ersten Gang wäre rückblickend mehr dringelegen. Gegen Lario Kramer gibt es «nur» einen Gestellten. «Ich hatte meine Chance auf den Sieg, habe sie aber nicht genutzt», meint er und fügt an: «Lieber einen Gestellten als eine Niederlage.»

Hätte Strebel aber den ersten Durchgang gegen Kramer für sich entschieden, hätte er im Kampf um den Festsieg sicherlich ein Wörtchen mitreden können. So siegte am Ende der Berner Remo Käser im Schlussgang gegen Lario Kramer. Für Strebel bleibt eine wichtige Erkenntnis: «Ich habe mich nicht sonderlich überragend gefühlt den ganzen Tag und habe trotzdem den Kranz geholt. Das ist ein gutes Zeichen.»

Stefan Strebel: «Von Döbeli habe  ich den Kranz erwartet»

Nicht zufriedenstellend lief es dem anderen Eidgenossen aus dem Freiamt. Andreas Döbeli ging am Rigi-Schwinget an den Start und verpasst den Bergkranzgewinn. Die absoluten Spitzenschwinger waren dünn gesät. Nur sechs Eidgenossen waren dabei. Die Mittelschwinger sahen eine starke Gelegenheit, um sich einen begehrten Bergkranz abzustauben. Es gab dann auch fünf neue Bergkranzgewinner. Am Ende gejubelt hat Favorit Samuel Giger aus dem Thurgau, der alle Duelle für sich entschieden hat. Wenig zu jubeln hatte Andreas Döbeli. Im ersten Gang schafft er gegen RS-Freiamt-Ringer und Vorstandsmitglied Roman Zurfluh nur einen Gestellten. Nach den Siegen gegen Dominik Streiff und Ronny Schöpfer gab es einen Gestellten gegen Jonas Burch.

Das Duell mit Remo Vogel war dann entscheidend. «Normalerweise schlägt er Vogel», sagt Josef Reichmuth, Technischer Leiter des Schwingklubs Freiamt. Doch dieses Mal verliert Döbeli und fliegt so aus dem Kampf um die Kränze raus. Denn im sechsten Gang ist es dann eine Herkulesaufgabe gegen Werner Suppiger. Dort schafft Döbeli lediglich den Gestellten. Nach dem verpassten Kranz am Innerschweizerischen Schwingfest sind dieser 12. Rang und der verpasste Bergkranz eine erneute Enttäuschung für den Eidgenossen. Reichmuth vom Schwingklub Freiamt sagt: «Er konnte nicht seine beste Leistung abrufen, das wird ihn auch ärgern.» Döbeli selbst spricht von einer Enttäuschung. «Ich versuche es möglichst schnell abzuhaken. Die Leistung war grundsätzlich nicht so schlecht. Am Ende konnte ich die Gegner nicht richtig fixieren, die ich eigentlich hätte schlagen sollen. Ich brachte sie nicht auf den Rücken.»

Philip Joho, ein Versprechen für die Zukunft

Der höchste Schwinger des Landes, der Freiämter Stefan Strebel, ordnet die Leistungen von Joel Strebel und Andreas Döbeli wie folgt ein: «Joel Strebel ist in Form. Er zeigt konstant seine Leistungen. Das ist top. Von Andreas Döbeli habe ich den Bergkranz erwartet, wenn nur sechs Eidgenossen dabei sind. Aber mit zwei gewonnenen Gängen ist nichts zu holen. Er muss weiter hart an sich arbeiten, dann wird er sicherlich wieder zu gewohnter Stärke finden.»

Erfreulich aus Freiämter Sicht ist der 18-jährige Philip Joho aus Sarmenstorf. Er schafft zwei Siege und drei Gestellte und muss nur gegen Toni Kurmann eine Niederlage hinnehmen. Der Lohn ist der – für ihn – gute 13. Rang.

Am nächsten Samstag steht der Weissenstein-Schwinget an. Wieder dabei sind Andreas Döbeli und Joel Strebel. Auch wenn die beiden gerade Hochs (Strebel) und Tiefs (Döbeli) durchleben, gibt es aufmunternde Worte füreinander. Strebel sagt: «Ich mache mir keine Sorgen um Andreas Döbeli. Er wird wieder sackstarke Leistungen zeigen.» Auch Döbeli zeigt sich am Montagnachmittag wieder zuversichtlicher: «Es geht am Samstag weiter. Ich muss mir mein Glück wieder erkämpfen. Das kommt schon gut.» --spr


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