Zu Recht an der Spitze?

  09.10.2020 Sport

Handball, 1. Liga: Altdorf – Muri (Samstag, 18 Uhr, Feldli)

Wie stark ist das Leistungsvermögen des TV Muri wirklich? Eine erste schlüssige Antwort bekommt man morgen Samstag in Altdorf. Das Urner Spitzenteam hat nach drei Partien das Punktemaximum auf dem Konto. Von Muri ist eine Reaktion nach der Muotathal-Pleite gefragt.

Verkehrte Welt. Der zuvor souverän auftretende Leader Muri hatte in der letzten Partie gegen Muotathal nicht den Hauch einer Chance. Da stellt man sich die Frage: Lebt der TV Muri an der Tabellenspitze über seinen Verhältnissen? Betrachtet man die noch junge Saison und die Begegnungen in dieser Gruppe, ist eine schlüssige Antwort auf diese Frage kaum möglich. Zu schwierig sind die Resultate einzuschätzen. Ein kleines Beispiel: Eine Runde vor dem Sieg gegen Leader Muri verlor Muotathal gegen das damalige Schlusslicht Wohlen.

TV-Muri-Trainer Claude Bruggmann meint: «Die Favoriten Altdorf und Olten sind ungeschlagen. Einzig Emmen hat enttäuscht. Dass die anderen Mannschaften einander Punkte abnehmen, überrascht mich nicht.»

Wegweisende zwei Partien

Wie es um Muris Stärkeverhältnisse wirklich steht, sieht man in zwei Wochen. Den Klosterdörflern stehen nämlich zwei schwierige Partien bevor. Nach Altdorf morgen Samstag heisst der Gegner eine Woche später Handball Wohlen. Zwei nicht vergleichbare Aufgaben. In Altdorf trifft man auf einen Gegner, der nach dem Verpassen der Aufstiegsrunde in der vergangenen Saison unbedingt in der aktuellen Spielzeit dieses Ziel erreichen will. Erst recht jetzt, wo sich der HC Emmen, ein weiterer ambitionierter Verein, im Kampf um die begehrten beiden ersten Plätze mit drei Niederlagen in den ersten vier Spielen fast schon selbst aus dem Rennen genommen hat. Ganz anders die Situation eine Woche später gegen Wohlen. Hier kann Muri aufgrund der Statistik eigentlich nur verlieren. Dementsprechend ist neben Kampfkraft vor allem mentale Stärke gefordert.

Was auch für die Partie morgen in Altdorf gilt. Es stellt sich die Frage, ob Muri nach der Muotathal-Pleite reagieren kann oder ob diese Niederlage Spuren hinterlassen hat. «Ich erwarte, dass wir gegen Altdorf anders ins Spiel gehen. Eine Reaktion habe ich schon teilweise nach der Pause gesehen», sagt Bruggmann.

Hängiger Protest macht Situation unübersichtlich

Die heimstarken Urner sind unter Zugzwang. Denn zwei der bisher sechs erspielten Punkte hängen noch in der Schwebe. Der Grund dafür ist, dass vom HC Emmen nach der knappen Niederlage gegen die Urner ein Protest hängig ist. Eine falsche Toranzeige soll den Spielverlauf beeinflusst haben. Würde den Luzerner Vorörtlern die beiden Punkte gutgeschrieben, wären sie definitiv wieder im Rennen um die Aufstiegsrunde. Altdorf hingegen könnte sich gegen Muri keinen Ausrutscher erlauben.

Mit Blick auf die beiden Partien der letzten Saison muss sich Muri nicht verstecken. Die Freiämter boten den Urnern Paroli und holten auswärts gar einen Punkt. In Muri verlor man hauchdünn. «Wir müssen auf uns schauen und eine optimale Leistung bringen. Danach sehen wir, was herausschaut», so Bruggmann. --tvm


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