Zum Wohle des Sports

  03.12.2021 Sport

Michael Bucher leitet das Regionale Leistungszentrum in Aristau

Michael Bucher lebt für den Ringsport. Er ist eines der Aushängeschilder der RS Freiamt und Vorsitzender des Regionalen Leistungszentrums in Aristau. Mittlerweile gibt es in der gesamten Schweiz vier solcher Zentren. Dies auch dank Buchers Engagement.

«Ich freue mich auf den Final gegen Willisau», sagt Michael Bucher. «Es wird zu sehr vielen hochstehenden Paarungen kommen.» Ringen auf allerhöchstem Niveau. Solche attraktiven Paarungen soll es auch in Zukunft geben. Das ist einer der Gründe, wieso der Merenschwander mit Unterstützung von Reto Gisler das Regionale Leistungszentrum in Aristau ins Leben gerufen hat. Die besten, talentiertesten und motiviertesten Ringer sollen miteinander trainieren.

Immer professioneller

Dazu haben sie im RLZ in Aristau Gelegenheit. Am Montag- und Freitagmorgen in den Stützpunkttrainings sowie am Montagabend beim Regionalkadertraining. Ab 2022 soll am Mittwochabend noch ein fixes Athletiktraining hinzukommen. Der Schweizerische Ringerverband ist in drei Regionen unterteilt: Ostschweiz, Zentralschweiz und Westschweiz. Mittlerweile verfügt jeder dieser Unterverbände über ein solches Regionalleistungszentrum, beziehungsweise hat die Ostschweiz – die RS Freiamt gehört dazu – sogar zwei. Wegen der grossen Distanzen zwischen den Vereinen wurde noch eines in Kriessern eröffnet.

Dass es so weit kam, ist auch Buchers Verdienst – auch wenn er seinen Anteil daran kleinredet. Denn der Schweizerische Ringerverband arbeitet seit einigen Jahren daran, die Strukturen zu professionalisieren. Gleichzeitig hat Bucher sein Projekt in Aristau lanciert und stand im permanenten Austausch mit dem Verband. Mit der Zeit hat das Ganze begonnen, ineinander hineinzuliessen. Startschuss war vor sieben Jahren. Damals war Bucher noch in der Lehre bei der «Bütler Elektro Telecom» in Muri. «Ein Arbeitspensum von 100 Prozent, täglich trainieren und am Wochenende ein Wettkampf, das war irgendwann zu viel.» Gemeinsam mit Randy Vock möchte er mehr trainieren. Er sucht Lösungen und das Gespräch mit seinem Arbeitgeber. Bucher erhält die Möglichkeit, mehr Zeit ins Ringen zu stecken.

Aus seiner Motivation heraus ist etwas Grosses entstanden. Nach Bucher und Vock begannen andere Ringer, sich den individuellen Trainingseinheiten anzuschliessen. «Bei mir ist der Gedanke entstanden, dass es möglich ist, professioneller zu werden», sagt Bucher. Er gewinnt Andrey Maltsev als Trainer. Mittlerweile wird das RLZ subventioniert. Von Swiss Olympic, vom Kanton Aargau sowie vom J+S. «So konnten wir mehr Geld in Trainer investieren.» Maltsev ist Cheftrainer Greco, sein Co-Trainer ist Pascal Strebel. Im Freistil ist Ludwig Küng der Cheftrainer und Magomed Ayshkanov der Assistent.

Zahlreiche Ideen im Kopf

Aktuell besuchen im Schnitt zwölf Ringer die beiden Stützpunkttrainings am Montag- und Freitagmorgen. Im Regionalkadertraining vom Montagabend sind es im Schnitt sogar 20 Athleten. Dies, weil Ringer aus Regional- und Nationalkadern verpflichtet sind, daran teilzunehmen.

Bucher hat schon einiges erreicht. Das beweist auch, dass «sein» RLZ auf der Website des Schweizerischen Ringerverbandes als Einziges ziemlich prominent mit einem Link erscheint. «Die Homepage ist noch nicht ganz fertig», sagt er entschuldigend. Darauf ist immerhin ersichtlich, mit welchen Schulen und Lehrbetrieben das RLZ gute Erfahrungen bei der Zusammenarbeit gemacht hat oder welche Institute für Ernährungsberatung und Mentaltraining empfohlen werden. «Mein Traum wäre, das eines Tages unter einem Dach im RLZ anbieten zu können», sagt er mit strahlenden Augen. Das braucht aber Zeit. Bucher und Reto Gisler betreiben das Projekt quasi als «Zwei-Mann-Armee». Ausser an der Website arbeitet Bucher an einem Sponsoringkonzept für den Ostschweizerischen Ringerverband, hat Magomed Ayshkanov dabei unterstützt, dass er den J+S-Einführungskurs belegen kann und seine russischen Trainerdiplome in der Schweiz anerkannt werden, und vieles mehr. Daneben ist er noch erfolgreicher Aktivringer. Und die Ideen gehen dem 24-Jährigen nicht aus. So schwebt ihm für die Zukunft eine bessere Kommunikation zwischen Leistungszentren und den Vereinen vor ebenso wie zwischen den unterschiedlichen Leistungszentren. Er ist auch offen für Trainer aus anderen Vereinen. «Niemand soll den Eindruck bekommen, dass er hier bei der RS Freiamt trainiert.» Dem RLZ Aristau sind auch die Vereine Thalheim, Brunnen, Einsiedeln, Schattdorf, Tuggen und Winterthur angeschlossen. «Das RLZ soll für kleinere Vereine eher als Unterstützung dienen. Dort, wo Material fehlt, wo Trainer mit entsprechender Ausbildung fehlen, sollen Talente nicht stagnieren. Man soll sie zu uns schicken können.» Das RLZ soll dem Wohl des Ringsports dienen. --jl


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote