Frauen- und Meitlischwinget in Uezwil
120 Teilnehmerinnen sind am 4. Frauen- und Meitlischwinget in Uezwil dabei. Der grösste Gegner war die Hitze.
Sie ist mit 1,92 m die grösste Teilnehmerin und mit 40 Jahren auch die älteste. Franziska ...
Frauen- und Meitlischwinget in Uezwil
120 Teilnehmerinnen sind am 4. Frauen- und Meitlischwinget in Uezwil dabei. Der grösste Gegner war die Hitze.
Sie ist mit 1,92 m die grösste Teilnehmerin und mit 40 Jahren auch die älteste. Franziska Ruch fällt am Frauenschwingfest sofort auf. Kurz vor der Mittagspause versucht sie alles im Sägemehl, doch bringt ihre Gegnerin nicht auf den Rücken.
Einzige Aargauerin auf Rang 5b
Als der Gang beendet war, ist sie frustriert und tritt mit dem Fuss – und streift dabei ihre Gegnerin. Man spürt, Franziska Ruch lebt für den Schwingsport. Das zeigt nicht nur ihr sportlicher Ehrgeiz, sondern auch ihr Amt: Sie ist die Präsidentin des Eidgenössischen Frauenschwingverbandes. Mit zwei Siegen und vier Gestellten landet sie in Uezwil «nur» auf dem 6. Rang. Augenscheinlich zu wenig für sie. Gewonnen hat das Frauenschwingfest (bei Temperaturen über 39 Grad) eine Ostschweizerin. Die 17-jährige Blanca Keller aus Basadingen holte sich den Sieg. Die einzige Aargauerin war Vanessa Jenni aus Vordemwald (Rang 5b).
Für alle etwas dabei
Am Samstag kamen die 120 Schwingerinnen aus allen Teilen der Schweiz nach Uezwil, wo der Anlass zum vierten Mal stattfand. 2018 wurde es zum ersten Mal durchgeführt. Es war damals als zusätzliche Attraktion für das traditionelle Hoffest der Familie Michel lanciert worden, die in jenem Jahr ihr 40-Jahr-Jubiläum auf der Küttiger «Traube» gefeiert hatte. Weil der Anlass in der Region auf ein gutes Echo stiess und auch der Verband mit dem Einsatz der Veranstalter zufrieden war, gab es 2019 eine Fortsetzung. Nach einer coronabedingten Pause durfte Uezwil 2022 erstmals ein Eidgenössisches ausrichten. Auch die Ausgabe 2023 war bestens organisiert. Nicht nur für die Sportlerinnen im Sägemehl, sondern auch für die Besucher. So gab es selbst für die Kleinsten viel zu erleben. Dank grosszügigen Sponsoren gab es einen Gabentempel im Wert von 25 000 Franken. Das ist sehr passabel für ein Frauenschwingfest.
Übrigens: Beim Meitlischwinget durften auch männliche Schwinger mitmachen. In der kleinsten Kategorie, den «Zwergli» (6 bis 9 Jahre) durften auch Buben im Alter von 6 bis 7 Jahren mitschwingen. So beispielsweise der 7-jährige Dominik Zwingli. Er ist der Neffe von OK-Präsident Patrick Michel.
Nach dem Fest in Uezwil pausieren die Schwingerinnen in der Schweiz jetzt für ein Wochenende, bevor am 2. September im Wallis am «Eidgenössischen» die neue Königin gekürt wird. --spr/zg