AUS DEM GROSSEN RAT
12.01.2024 Grosser Rat, Kolumne, Region OberfreiamtFranziska Stenico, Die Mitte, Beinwil.
Chancengleichheit ermöglichen
Am Dienstag wurde die Arbeit im Grossrat wieder aufgenommen mit einer Halbtagessitzung. Im Zentrum stand klar die Wahl des neuen ...
Franziska Stenico, Die Mitte, Beinwil.
Chancengleichheit ermöglichen
Am Dienstag wurde die Arbeit im Grossrat wieder aufgenommen mit einer Halbtagessitzung. Im Zentrum stand klar die Wahl des neuen Grossratspräsidiums und der Vizepräsidien eins und zwei. Zur Vorbereitung wurde seitens des Kantons ein eigens dafür vorgesehener Ablauf an die Mitglieder verschickt. Nichts wurde dem Zufall überlassen, sogar an die Tribünenzuschauer war gedacht worden, sodass die Wahl zügig und ohne weitere Verzögerungen durchgeführt werden konnte. Erstaunlich erscheint, dass das neue Grossratspräsidium seinen Einsitz sofort wahrnimmt und die Ratsgeschäfte der üblichen Traktandenliste abgearbeitet werden.
Ein Geschäft stellte der Bericht zur Schaffung gesetzlicher Grundlagen für die Musikförderung begabter Jugendlicher an Berufsfachschulen dar. Aufgrund einer Motion aus dem Jahr 2021 wurde dieser Bericht durch das Departement Bildung, Kultur und Sport zusammengestellt. Aufgrund der verschiedenen Angebote und der differenzierten Ausgangslage im Instrumental- und Gesangsunterricht zwischen den Schülerinnen und Schülern der Mittelschulen und der Berufsschulen begrüsse ich, dass für alle Jugendlichen auf der Stufe Sek II der gleiche Massstab gelten soll. Der Nachteil der Berufslernenden muss eliminiert werden; eine ausgeglichene Lösung und die Chancengerechtigkeit sind für mich Pflicht. Dass dabei aber nicht alle Unterschiede ausgeglichen werden können, ist mir bewusst und auch verständlich.
Der Regierungsrat beschreibt in der Botschaft die Bereiche des Handlungsbedarfes. Unsere Fraktion bevorzugte die Variante mit Volllektion, weil damit alle Berufslernenden von den gleichen Bedingungen profitieren. In der Botschaft wird kurz beschrieben, dass die Schülerinnen und Schüler die Musikschulen in ihrer Wohngemeinde besuchen müssen. Dass der Unterricht an den lokalen Musikschulen und nicht in den Berufsschulen stattfinden soll, damit war unsere Fraktion völlig einverstanden. Da aber das Angebot der Musikschulen vor Ort unterschiedlich ist und wir die Chancengerechtigkeit für möglichst viele ermöglichen wollen, unterstützte die Mitte den abweichenden Antrag; in Ausnahmefällen soll der Besuch einer anderen Musikschule als der der Wohnortsgemeinde möglich sein.
Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen Zustimmungen eine bestimmte Anerkennung und Wertschätzung den Berufsschulen gegenüber abgeben können. Ich hoffe, mit dieser Umsetzung einen wichtigen weiteren Meilenstein in der Musikförderung zu setzen und gleichzeitig auf ein gutes Gelingen der angegangenen grossen Reform der Musikschulen.
Im Anschluss wurde Mirjam Kosch, die neue Grossratspräsidentin, mit musikalischer Umrahmung und witziger Slam Poetry gefeiert und beim Apéro im Ratskeller hatten alle die Möglichkeit, ihr zu gratulieren. Grossratsarbeit ist Knochenarbeit und manchmal zugegebenermassen auch etwas trocken. Doch wenn ich das Jahresprogramm anschaue, entdecke ich viele Geschäfte, die sich als spannend zeigen werden: Südspange Sisslerfeld, Weiterentwicklung der Polizeiorganisationen und der Polizeibestände, Förderprogramm Energie und so weiter. Es wird auch im neuen Jahr prickelnd werden, wie beim Apéro.