APROPOS!
01.03.2024 Kolumne, Region Unterfreiamt, MeinungenSeit zehn Jahren steht Cornelia Schmid an der Spitze der Landfrauen des Bezirks Bremgarten. Dabei hat sie doch damals angekündigt, dass sie das Amt nicht so lange ausüben will wie ihre Vorgängerin Elisabeth Heiniger. Eine Nachfolgerin ist aber nicht in Sicht. «Und darum ...
Seit zehn Jahren steht Cornelia Schmid an der Spitze der Landfrauen des Bezirks Bremgarten. Dabei hat sie doch damals angekündigt, dass sie das Amt nicht so lange ausüben will wie ihre Vorgängerin Elisabeth Heiniger. Eine Nachfolgerin ist aber nicht in Sicht. «Und darum also stehe ich auch nach zehn Jahren noch hier», erklärte die Hägglingerin in ihrer Begrüssung. Und sie hat den Laden im Griff, wie sie an der GV bewies. «Meine Vorstandskolleginnen sind sich gewohnt, dass ich immer wieder mit komischen Ideen in die Sitzung komme. Die sie dann umsetzen müssen. Dafür haben sie Dank verdient», berichtet sie an der GV. Die Reaktionen der drei anderen Vorstandsfrauen lassen darauf schliessen, dass es nicht ganz so schlimm ist.
Zehn Jahre also ist Cornelia Schmid jetzt Präsidentin. Aber auch die lange Erfahrung schützt nicht vor kleinen Fehlern. So hatte Schmid vergessen, vor der Versammlung nach Stimmenzählerinnen zu suchen. Sie merkte das erst bei der Genehmigung des Protokolls. So hievte sie einfach schnell zwei Anwesende in dieses Amt. Viel zu tun hatten diese nicht – alle Abstimmungen erfolgten einstimmig. Ein «Schöggeli» zum Dank gab es aber trotzdem.
Ebenfalls ein Heimspiel an der Versammlung hatte Kassierin Gabriela Kuhnen, die wie Präsidentin Schmid im Ort der GV wohnt. Und sie hatte eine erfreuliche Botschaft an die Landfrauen. Erstmals seit Langem gab es wieder Zins auf das Kapital. Und zwar sagenhafte 17 Franken. «Umgekehrt müssen wir 73 Franken an Bankgebühren bezahlen», fügte sie an. Unter dem Strich ist das Geschäft mit der Bank also immer noch defizitär.
Werbung in eigener Sache machte an diesem Abend Andrea Hochuli, die Präsidentin des Kantonalvorstandes. Sie möchte nämlich Nachfolgerin von Myrtha Dössegger im Vorstand des Bauernverbands Aargau werden. Zwei Sitze sind da zu vergeben, neben Hochuli kandidieren zwei Männer. «Es ist wichtig, dass die Frauen auch in diesem Gremium gut vertreten sind. Denn hinter jedem Bauern steht auch eine starke Frau», erklärte sie. «Und hinter jeder Frau ein voller Waschkorb», fügte Lisa Vogt, Bildungsleiterin der Liebegg, an. Und hatte damit die Lacher auf ihrer Seite.
Am Schluss der Versammlung verteilte Präsidentin Cornelia Schmid fleissig Geschenke. Unter anderem auch an die abtretenden Präsidentinnen von Ortsvereinen. Allerdings war Isabelle Kuhn ferienhalber abwesend. Für sie nahm eine Kollegin den schönen Blumenstrauss entgegen. «Weisst du, wann sie zurückkommt?», wollte Schmid von ihr wissen. «Keine Ahnung. Aber macht nichts, ich behalte den Strauss einfach selber», kam prompt die Antwort.
Die Tischsammlung des Abends ging an den Verein Aurora, der Verwitwete mit minderjährigen Kindern unterstützt. Bevor der Teller herumging, gab es von einer Landfrau den Tipp eines Pfarrers. «Wenn man vermeiden will, dass alle das Klirren des Fünflibers hören, kann man diesen vorher in einer 20er-Note einwickeln», erklärte sie. Der Tipp zeigte Wirkung. Auf den Tellern lagen am Schluss viele Noten, aber kein Münz.
Chregi Hansen