Zwei Urgesteine treten ab
20.08.2024 MutschellenGV FC Mutschellen: Vorstand von neun auf sieben Mitglieder verkleinert
Mit Thomas Kälin und Marco Salm wurden zwei langjährige Vorstandsmitglieder verabschiedet. Beide haben im Verein diverse Funktionen ausgeübt, beide haben die Entwicklung des Vereins ...
GV FC Mutschellen: Vorstand von neun auf sieben Mitglieder verkleinert
Mit Thomas Kälin und Marco Salm wurden zwei langjährige Vorstandsmitglieder verabschiedet. Beide haben im Verein diverse Funktionen ausgeübt, beide haben die Entwicklung des Vereins geprägt. Angenommen wurde zudem eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge – bezahlen muss vorerst jedoch niemand mehr.
Erika Obrist
«Ich kann gar nicht alles aufzählen, was Thomas Kälin und Marco Salm für den FC Mutschellen geleistet haben», sagte Präsident Pietro Bascio an der Generalversammlung des Vereins am letzten Donnerstag in der Turnhalle in Rudolfstetten-Friedlisberg. «Beide haben erheblichen Anteil daran, dass der Verein heute so gut dasteht.» Nun treten die beiden Urgesteine, beides Ehrenmitglieder des Vereins, kürzer.
Thomas Kälin begann in der Saison 1988/89 im damaligen FC Rudolfstetten Fussball zu spielen. Ab 2009 war er Spiko-Chef, dann auch Obmann und Trainer des Frauenteams, und das Präsidium hatte er zwischenzeitlich ebenfalls inne. Marco Salm stiess in der Saison 1992/93 vom FC Dietikon zum FC Rudolfstetten. Er engagierte sich im 100er-Club, war insgesamt 18 Jahre im Vorstand unter anderem als Kassier tätig und natürlich auch als Präsident. Danach war er Sportchef der 1. Mannschaft. Beide bleiben dem Verein erhalten. Die 157 anwesenden Mitglieder würdigten die Verdienste von Kälin und Salm mit «Standing Ovations».
Gespräche mit neuem Sportchef
Aus dem Vorstand zurückgetreten sind auch Jaime Molinari und Luca Simone. Neu in den Vorstand gewählt wurden Sandra Kessler und Claudio Forte. Kessler kümmert sich um die Finanzen, Forte wird Sportchef der Frauen. Für zwei weitere Jahre als Vorstandsmitglieder bestätigt wurden Carlo Ariu, Jürg Fehr und Philipp Baumgartner. Als Präsident wiedergewählt wurde Pietro Bascio. Nicht bestätigt werden musste Florian Graf; er ist noch für ein Jahr gewählt. Somit wurde der Vorstand von neun auf sieben Mitglieder reduziert. Bis anhin versah mit Marco Salm ein Vorstandsmitglied die Funktion als Sportchef 1. Mannschaft. Neu soll diese Aufgabe einer Person anvertraut werden, die nicht im Vorstand ist und finanziell entschädigt werden muss. Laut Präsident Pietro Bascio sind diesbezüglich Gespräche mit einem Kandidaten weit fortgeschritten. Dieser war an der Versammlung zugegen, unterschrieben ist aber noch nichts.
Umstrittene Mitgliederbeiträge
Da der FC Mutschellen nach wie vor wächst, steigen auch die Kosten für den Betrieb und die Materialbeschaffung. Zudem seien höhere Trainersaläre zwingend notwendig und der Verband erhöhe die Schiedsrichterentschädigung. Hinzu kommen neue Jobs, die finanziert werden müssen. Kurz, so Kassier Jaime Molinari: Eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge sei unumgänglich. «Auch nach der Erhöhung bleibt der FC Mutschellen der günstigste Verein in der Region», versicherte er. Ohne Anpassung der Beiträge resultiere im Budget 2024/25 ein Verlust, mit der Erhöhung wäre das Budget in etwas ausgeglichen.
Dass bei den Mitgliederbeiträgen Handlungsbedarf besteht, war kaum umstritten. Vor allem aber die Frauenteams pochten auf Gleichbehandlung. Weshalb sind die Spieler der 1. Herrenmannschaft beitragsfrei, die Spielerinnen der Frauen 1 aber nicht? Weshalb wird der Sportchef der 1. Mannschaft Herren zukünftig bezahlt, weshalb der Chef Frauen nicht? Marco Salm begründete den Unterschied, dass die Spieler das Fanionteams keinen Lohn und keine Prämien erhalten. Müssten die Spieler auch noch Beiträge zahlen, würde wohl kaum einer beim FC Mutschellen spielen. Das wird aber bei den Frauen 1 ebenso gehandhabt, weshalb ein Trainer verlangte, dass die Höhe des Beitrags für die Frauen 1 an der nächsten Generalversammlung nochmals traktandiert wird. Schliesslich wurde das Budget 2024/25 inklusive höhere Mitgliederbeiträge mit 77 Ja zu 48 Nein und mit 8 Enthaltungen angenommen. Im Laufe der Behandlung der weiteren Geschäfte war dem Vorstand klar geworden, dass viel weniger Stimmen gezählt wurden, als Mitglieder anwesend waren.
Abstimmung wiederholt
Deshalb wurde die Abstimmung unter dem Traktandum «Diverses» wiederholt. Diesmal wurde doppelt abgestimmt: einmal über das Budget, einmal über die Mitgliederbeiträge. Das Budget wurde mit 86:45 Stimmen angenommen, die Erhöhung der Mitgliederbeiträge mit 73:53 Stimmen ebenfalls. Die Zahl der Ja-Stimmen bei den Mitgliederbeiträgen reichte jedoch nicht, da die Statuten für den Beschluss das absolute Mehr verlangen. Dieses lag bei 79 Stimmen. Somit bleiben die Mitgliederbeiträge für das laufende Vereinsjahr unverändert; eine Erhöhung wird voraussichtlich an der nächsten Generalversammlung erneut ein Thema.
Die Jahresberichte und die Rechnung 2023/24 – sie schliesst mit einer schwarzen Null ab – wurden einstimmig genehmigt. Geehrt wurden die Teams Frauen 1 und Juniorinnen/Junioren B-Youth League; sie erhalten je 250 Franken in die Teamkasse vom 100er-Club.
Zwei neue Freimitglieder
Freimitglieder wurden Manuel Brunner und Christoph Hagmann. Brunner hat mehr als 300 Spiele für den Verein absolviert, zudem ist er auch Sponsor. Hagmann hat mehr als 200 Einsätze als Schiedsrichter absolviert. Nach einem Kreuzbandriss im Jahr 2022 hat er aufgehört.
Heribert Isler, Chef der Supportervereinigung, informierte, dass die Vereinigung dem Verein im letzten Jahr 31 000 Franken gespendet hat. Das Geld floss hauptsächlich in Trainingslagern von Junioren- und Frauenteams. Seit der Gründung im Jahr 2011 hat die Supportervereinigung dem FC Mutschellen über 530 000 Franken zukommen lassen. Isler war zusammen mit Matthias Hüppi Gründer der Vereinigung, nun gibt er den Vorsitz an Daniel Roth ab. Auch die Verdienste von Heribert Isler würdigten die Mitglieder mit «Standing Ovations».