Vielseitigkeit ist Trumpf
29.10.2024 Merenschwand, Region OberfreiamtHauptübung der Feuerwehr Merenschwand auf dem Schulhausplatz
Herzmassage an einem Dummie ausprobieren oder sich in einem Löschfahrzeug ans Steuer setzen. Die Feuerwehr Merenschwand bot an verschiedenen Posten der Bevölkerung Einblicke in ihre ...
Hauptübung der Feuerwehr Merenschwand auf dem Schulhausplatz
Herzmassage an einem Dummie ausprobieren oder sich in einem Löschfahrzeug ans Steuer setzen. Die Feuerwehr Merenschwand bot an verschiedenen Posten der Bevölkerung Einblicke in ihre Arbeit.
Keine Demonstration mit brennenden Häusern oder krassen Unfällen, sondern sechs Posten, an denen die Feuerwehrleute den Besuchern ihre Arbeit näherbringen. Das war dieses Jahr der Inhalt der Hauptübung. Schliesslich hatten die 88 Feuerwehrmänner und -frauen seit Beginn des Jahres unter anderem bereits vier Brände mit insgesamt fast 1000 Arbeitsstunden bewältigt. «Für unsere Feuerwehr ist das sehr viel», erklärte Kommandant Patrick Fischer. Daneben wurden rund 300 Stunden für andere Sachen wie Verkehrsunfälle, Tierrettungen oder auch Kraftstoffspuren geleistet.
Erinnerungsfotos und Kartenmemory
Die sechs Posten animierten sowohl Kinder als auch Erwachsene zum Mitmachen. Die Zuständigkeit Verkehr liess Kinder ein Memory mit Kärtchen spielen, die Ausschnitte einer Strassenkarte zeigten. Es war nicht ganz einfach, da die Kärtchen sich ziemlich ähnlich sahen. Gleichzeitig versuchten die Erwachsenen, Kartenausschnitte den angegebenen Strassennamen zuzuordnen. Bei den Maschinisten gab es den grössten Andrang. Kinder wollten sich im Löschfahrzeug ans Steuer setzen und erhielten davon ein Erinnerungsfoto. Im hinteren Teil diente die Hebebühne als Personenlift.
Plötzlich erregten zwei ausserirdisch anmutende Gestalten in orangen Anzügen und Atemschutzmasken die Aufmerksamkeit. Es handelte sich um Feuerwehrleute der Atemschutztruppe, die eine eindrückliche Demonstration ihrer Arbeit zeigten. Gregor Notter und Andreas Bernauer erklärten den Einsatz der Atemschutzausrüstung und der orangen Anzüge, die bei Chemieeinsätzen getragen werden. Auch der Einsatz einer Wärmebildkamera verdeutlichte, wie eine Person in einem Raum voller Rauch gefunden werden kann. Wer sich traute, konnte sich in einen Schleifsack legen und sich aus dem Gebäude retten lassen. Bei der Sanität lernte man etwas über die verschiedenen Grade der Verbrennungen und wie man sie behandelt. Auch das Lagern eines Bewusstlosen war Teil des Postens. Wer Lust hatte, durfte bei einem Dummy den Defibrillator einsetzen oder sich mit der Herzmassage abkämpfen. Die Elektrofachleute arbeiten ebenso mit einem speziellen Mantel und einer Haube welche bis sieben Kiloampere absorbieren kann. «Es kann immer mal wieder zu einem Lichtbogen kommen und dann zu einem Stromschlag», erklärte Wachtmeister Jonathan Brun.
Einen Pfannenbrand richtig löschen
Leutnant Tobias Schär zeigte mit seinen zwei Kollegen, was man bei einem Brand in der Küche zu machen hat. «Auf keinen Fall Wasser in eine brennende Pfanne geben», warnte er. «Sonst rücken wir garantiert aus.» Eine Löschdecke wäre geeigneter oder auch ein Pfannendeckel. Nach der Darbietung durften Interessierte ihre Fähigkeiten, mit der Löschdecke den Brand zu löschen, unter Beweis stellen.
Wenn es in einem Raum eine starke Rauchentwicklung gibt, dienen Ventilatoren dazu, den Rauch entweder anzusaugen oder rauszublasen. Wie das funktioniert, zeigte David Käppeli mithilfe eines durchsichtigen Hausmodells.
Nach der Arbeit versammelten sich Feuerwehrleute und Besucher. Kommandant Patrick Fischer bedankte sich bei seiner Mannschaft: «Ihr seid ein Segen für die Gemeinde.» Für die sechs Beförderungen ergriff Gemeinderat Kevin Vaes das Wort. Larissa Heggli und Yannik Hitz sind ab sofort Gefreite, Yannik Wigger und Elia Oldani Korporale, Magnus Mienert Wachtmeister und David Käppeli wird zum Leutnant befördert. Zum Ausklang offerierte die Feuerwehr einen Apéro und schenkte den Kindern einen Bastelbogen. --gro



