CHLOSCHTER GEISCHT
10.01.2025 KolumneDie Neujahrsapéros haben in vielen Gemeinden Tradition. Und sie kommen an bei der Bevölkerung. Trotz Nebel, trotz für diese Jahreszeit nicht unüblich tiefen Temperaturen waren auch über hundert Leute dabei und prosteten sich vor dem Kloster auf ein gutes neues Jahr ...
Die Neujahrsapéros haben in vielen Gemeinden Tradition. Und sie kommen an bei der Bevölkerung. Trotz Nebel, trotz für diese Jahreszeit nicht unüblich tiefen Temperaturen waren auch über hundert Leute dabei und prosteten sich vor dem Kloster auf ein gutes neues Jahr zu. Natürlich gehört zu einem solchen Anlass auch die eine oder andere Ansprache dazu. In Muri werden diese gewohnt kurz gehalten. Aber erstmals stand dem Gemeindepräsidenten Hans-Peter Budmiger dafür eine Mikrofonanlage zur Verfügung. Nur war er mit Mikrofon nicht wirklich gut zu hören. «Geht es fast besser so?», fragte er mit lauter Stimme. Auch nicht wirklich. «Vielleicht wenn ich das Mikrofon nah an meinem Mund halte?» Dann ging es. Dass die Folge dieses kurzen Hin und Hers war, dass viele Leute einen Schritt näher auf Budmiger zugingen, war ein willkommener Nebeneffekt.
Geplant war eigentlich, dass an diesem Nachmittag zwei Hampis zur Bevölkerung sprechen. Budmiger als Vertreter der Gemeindebehörde, Hans-Peter Frey als Vertreter der katholischen Kirchgemeinde, die den Anlass mitorganisierte. Nur fiel Frey kurzfristig aus, sodass Kirchenpflege-Gspändli Erich Richner spontan einspringen musste. «Vielleicht hat der Gemeindepräsident extra ein wenig länger geredet, damit zu den bisher fünf Minuten Vorbereitungszeit noch die eine oder andere Minute dazukommt», mutmasste Richner. Geklappt hat es ganz gut mit seiner spontanen Ansprache. Und wenn künftig der Massstab für «ein wenig länger geredet» bei gut fünf Minuten liegt, dann freut sich der «Chloschtergeischt».
«Aber nicht dass jemand dann meint, ich leite die Konzerte von ‹Musik in der Klosterkirche›.» Pascal Hüppi lacht. Das tut er nicht. Die von ihm organisierten Konzerte finden im Festsaal oder im Singisen-Saal statt. Und trotzdem, die Klosterkirche eignet sich als Hintergrund für ein Bild Hüppis bestens. «Diese Kirche beeindruckte mich sofort, als ich zum ersten Mal nach Muri kam. Sie ist musikhistorisch einzigartig und zog mich sofort in ihren Bann», sagt der neue Leiter von «Musik im Festsaal». Aber keine Angst, er macht Christoph Anzböck das Ressort nicht streitig. «Auch der Festsaal und der Singisen-Saal gefallen mir bestens», betont Hüppi. Vom 17. bis 19. Januar stehen dort die ersten Konzerte unter seiner Leitung an.
Normalerweise werden sie unters Hallendach gehängt, die Trikots der Spieler, welche sich so verdient gemacht haben, dass ihre Nummer nicht mehr vergeben wird. In Muri hingen die Leibchen am Zaun zwischen Badi und Sportplatz. Am Weg, der zur neuen Trainingshalle führt, die festlich eingeweiht werden sollte. Hier symbolisierten sie weniger die sportliche Bedeutung ihres individuellen Trägers als die Relevanz der Vereine fürs Klosterdorf. Und die sportliche Vielfalt kann sich sehen lassen.
Sehen lassen konnte sich auch die Gästeliste: Spitaldirektor Daniel Strub, Herbert Strebel, Präsident von Erlebnis Freiamt, und weitere politische, wirtschaftliche und sportliche Grössen wollten sich den Anlass offenbar nicht entgehen lassen. «Für mich kommt die Halle leider zu spät», sagt einer der älteren Garde und lacht. Freuen kann man sich ja auch für die Kinder und Enkelkinder. --ake/tst
